Dienstag, 19. März 2019

Die Berührung von der Echse Schwanz


Nun, ich hätte mitnichten gedacht, dass es so zügig gehen würde, mich in Kreisen wiederzufinden, welche mir zutiefst zuwider sind.

Gänzlich überraschend bat mich Sasha, kurz nachdem wir am Samstagmorgen so gegen halb zehn aufgestanden waren (und ich das „alles okay, alles wieder gut“ gepostet hatte), ihn zu begleiten. Er hätte soeben eine Einladung bekommen, welcher man sich besser nicht widersetzt, witzelte er Augen zwinkern. Auf meine Frage hin zu WEM und WOHIN zuckte er nur mit den Schultern und sah mich mit einer vielsagenden und bedauernden Miene an.
„Darf ich dir nicht sagen.“ Ich ahnte jedoch, dass diese Angelegenheit durchaus ernst zu nehmen war. Und eben gerade WEIL ich mir denken konnte, um welche Gesellschaft es sich handelte, verneinte ich und sagte, dass ich lieber zu Hause bliebe.
Sasha bohrte erstaunlicher Weise nicht weiter nach. Runzelte nur die Stirn und ohne dass ich es bemerkte, bestellte er mir…..einen Chinesen. D.h. einen Koch, welcher dann auch gleich zu mir kam, ins Haus und ich mein erstes Essen an diesem Tage als frisch zubereiteten Bruch zu mir nahm. Sasha war indes bereits fortgegangen. Wo auch immer hin, hatte er mir nicht sagen können und ebenso wenig, wann er wieder käme. Er war ausschließlich in Sorge gewesen, dass ich ihm erneut davon laufen könne, während er wer weiß wo war. Ich beruhigte ihn. „Alles okay.“ Und dachte darüber nach gleich Gunnar anzurufen, was ich gleichwohl tat. Allerdings hatte dieser offenbar nicht die Zeit, um mit mir zu sprechen und vertröstete mich auf später. Und dann……..brach die Hölle über mich herein…..
Nein, nein, keine Angst, sooooo schlimm war es nicht. Ich war nur so derart überrascht und überwältigt worden von einer aus einem Helikopter gesprungenen Horde schwarz gekleideter Sicherheitsleute, welche mich ab-holen wollte.
„Was soll das? Sind sie verrückt geworden? Was habe ich verbrochen? Sind sie vom CIA? Weisen sie sich bitte aus!“, schrie ich die Männern an, die ein Verhalten an den Tag legten, als seien sie Roboter. Sie blieben ruhig stehen und warteten, fixierten mich mit den Augen. Der Eine, offensichtlich ihr Kommandant, blieb weiterhin bestimmend.
„Ziehen sie sich an. Wir bringen sie zu unserem Auftraggeber.“
„Wer zum Teufel soll das sein, dass er sich derartiges herauszunehmen wagt?“, wütete ich weiter.
„Das wird er ihnen sagen, wenn wir angekommen sind.“, war die stereotype Erwiderung.
„WER IST ER???“ Eine Antwort darauf erhielt ich nicht. Sie standen da wie die Orgelpfeifen.
„Habe ich irgendetwas verbrochen? Soll ich etwa weggesperrt werden?“, Panik stieg in mir auf.
„Nein. Sie sollen uns lediglich begleiten.“ Die Gesichter dieser Männer veränderten sich nicht, während ihr Kommandeure dies sagten. Sie blieben tot-ernst.
Sasha fiel mir ein und ich fragte den offenkundigen Anführer nach ihm.
„Ihren Mann werden sie dort treffen.“ Diese Aussage beruhigte mich ein wenig. Jedoch war ich nach wie vor argwöhnisch  der gesamten Situation gegenüber.
„Wirklich?“, fragte ich noch einmal nach und man bestätigte mir, dass ich Sasha dort, wo auch immer DORT war, treffen würde.
Kopflos rannte ich umher und suchte nach passender Kleidung. Einer der Männer war stets hinter mir.
„Es wäre gut, wenn sie sie sich beeilen. Kleidung bekommen sie dort und auch alles andere was sie benötigen.“
Irritieret sah ich den Mann an, der nicht eine Regung zeigte. Und wieder begann ich mit zornigen Tiraden. Ich war so derart wütend auf diese Leute, die anscheinend ALLES von jedem fordern können, eben weil es für sie keinerlei Problem darstellt. Sie spielen mit den Menschen. Mit mir und anderen und sogar mit Sasha, obwohl ER und seine Familie, als Diamantenhändler, NICHT die Mittellosesten sind. Es gibt eben immer noch Leute (nicht Menschen!)……die darüber stehen.
Ich fluchte vor mich hin und kleidete mich an, so rasch es mir möglich war und es ging mir überhaupt nicht gut dabei. Aber egal. Ich hatte nun offensichtlich keine Wahl.
Bevor ich jedoch das Haus verließ, legte man mir nahe über das nun Folgende still zu schweigen. UND einer der Männer nötigte mich sogar, diesbezüglich eine Erklärung zu unterschreiben, welche……mir Redeverbot erteilte, über sämtliche Vorkommnisse…..ab DIESEM Moment, in welchem ich meinen Fuß auf das Grundstück (die Insel?) seines Bosse setze, der mich unbedingt zu sehen und kennenzulernen gedacht und mich durch diese Männer, die keinerlei Widerspruch duldeten und seinen Helikopter abholen ließ.

Über das, was nun folgte, darf ich ohnehin nicht schreiben. Nur so viel, dass man mich in eines der Häuser in ein Zimmer brachte, mir Kleidung reichte und eine Stylistin kam, um mich herzurichten. Ich wurde dann vom („Besitzer“) Hausherren -  der mich vorher in Augenschein nahm und welchen ich als superreichen, dekadenten Abfall der Menschheit beschimpfte, woraufhin er nur lachte und amüsiert zu seine schien über die wilde, rothaarige, nordische Schönheit -  also den Initiator der Party kurz als Neuling vorgestellt und dann endlich…….durfte ich Sasha sehen und zu ihm gehen. Er hatte auf der anderen Seite des Saales gestanden und zugesehen, jedoch noch nicht zu mir gehen dürfen.  Ich selbst war viel zu aufgeregt gewesen, um ihn sogleich nach betreten der Halle unter all den Leuten zu entdecken.
Sasha ging langsam auf mich zu und ich auf ihn. Er lächelte und begrüßte mich sehr verhalten. Dabei sah ich wie seine Augen kurz und zügig in alle Richtungen schauten. Also rundherum. Er schien vorsichtig zu sein. Auch ER fühlte sich anscheinend nicht wirklich wohl in dieser Umgebung. Allerdings konnte es auch sein, dass ich mich irrte und diese Bewegungen der Augen falsch deutete. Nach außen hin jedenfalls, erschein er selbstbewusst und souverän. Und es war offenbar das Bild von sich, welches er darbieten musste und wollte, wie es wohl an diesem Ort üblich war. Überheblichkeit, Selbstherrlichkeit und Selbsterhöhung zeigen. 
Nun, zumindest gab mir Sashas Gegenwart, spürbar an meiner Seite, ein Quäntchen Sicherheit in einer Zone, wo alles möglich ist.

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HIER fehlt DER Teil, welchen ich nicht schreiben darf.

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Wieder zu Hause angekommen sind wir am Montag, etwa um zwei Uhr nachmittags.
Die Geschehnisse an diesem Wochenende lösten bei Sasha und mir selbstverständlich Diskussionen aus, wo wir sie doch genau genommen dachten zu vergessen. Nicht mehr über all das Ungeheuerliche sprechen wollten. Nun gut, es mag für Sasha womöglich doch etwas recht Angenehmes gegeben haben als…..Mann, an diesem einen Samstagabend, wie beispielsweise sinnliche Freuden aller Art, in welche man ohne sich übermäßig dagegen auflehnen zu können, involviert worden ist. Und ICH musste – in diesem Fall – zusehen dabei. Wo ich mir doch noch geschworen und gleichwohl Sasha gegenüber geäußert hatte, steckt er auch nur ein einziges Mal seinen Penis in eine andere Frau, bin ich weg. (Und hier KÖNNTE ich diesen Vorfall sicherlich zum Anlass nehmen, zurück zu Gunnar zu gehen. Gunnar jedoch…..ist noch lange nicht so weit.) Nun, in diesem Fall war es offenbar gewollt, vom Herren des Hauses und nicht abwendbar. Mann war einfach mittendrinnen. Infolgedessen vergebe ich Sasha (selbstverständlich?) großmütig  diesen nicht vermeidbaren Zwischenfall und……belasse es schlicht und einfach dabei und bleibe bei ihm.
Während unseres Gespräches stellte ich (noch einmal) fest und erwähnte es gleichwohl, dass es offenbar nun nicht ICH bin, die Sasha auf ihre Seite zieht, sondern dass es nun wohl eher Sasha zu sein schien und war, vor allem, an diesem Wochenende. Er könne doch nicht das Geschäft (also das Imperium) seiner Familie veräußern, um mit mir irgendwohin zu gehen und als Polizeichef oder Richter tätig zu sein.
„Aber war nicht die Rede davon, dass du für mich alles tun würdest, WENN ich bei dir (bleibe) bin?“
Sasha schnaufte. „SO einfach ist das nicht.“  Er rollte mit den Augen.
„Nun ja, hast du mich angelogen?“
„Nein. Ich bin,…ich wäre schon….bereit. Aber vielleicht würde für den Anfang das eine Sabbat-Jahr in Jerusalem genügen.“
„Nein!“

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Unterm Strich betrachtet,  also, das Resümee nach ALLEM, wenn man derartiges erlebt, schweißt einen dies noch enger zusammen als man denkt. Wer hätte das gedacht? Und wir stellen dies alle beide fest. So ist die Liebe zwischen mir und Sasha letztendlich noch gewachsen, anstatt meine Bereitschaft, zu Gunnar zurück zu gehen. Und bis zu diesem Zeitpunkt sprach ich nicht mir ihm, mit Gunnar……