Sasha
überrasche mich vorhin auf eine eigenartige Weise. Seiner darauf folgenden Aussage
nach, wusste er nicht, wie es mir sagen. Daher muteten seine Versuche recht
eigenartig an. Begonnen hatte es am Morgen mit einem Video, welches ich mir auf
you tube angesehen hatte, gleich nach ich aufgestanden war und er sich
auszugsweise mit seinen Erklärungsversuchen daran orientierte, oder darauf
bezog, was ICH dann noch missverstand und wähnte, er wolle mir aus einem Anfall
von Beherztheit heraus, auf eine umständliche Art und Weise erklären/gestehen, dass
er anscheinend doch an sexuellen Spielarten
Interesse zeigt. Und an dieser Stelle drängte sich mir sogar der Verdacht der
Bi-Sexualität auf. Ich verstand einfach nicht, was Sasha mir sagen wollte und
wurde beinahe noch wütend. Behielt jedoch dann die Contenance und stelle
stattdessen Fragen, welche mich erhellen sollten, bezüglich des Zieles des
Ganzen. Und der Zweck, das Vorhaben wäre so simple auszusprechen gewesen.
Am
Tag zuvor war Sasha lange im Büro und Abend dann zu einem Geschäftsessen in
einem Restaurant. Daher kam er erst gegen halb zwölf Uhr nachts zurück ins
Haus. Nun gut, ich verstehe, dass man zu dieser Zeit keine Probleme mehr wälzt
und besser schlafen geht. Nur hätte er es mir bereits (viel?) früher sagen
können, da er es offensichtlich schon einige Weile lang weiß.
Am
Morgen, also vor etwa einer Stunde, dann die verunglückte Erläuterung, oder
besser eine Einladung in die „Timberline Lodge“ auf den Mount Hood mit
Freunden. Ich war total überrascht!
„Ich
wollte es dir schon gestern Abend sagen, wusste jedoch nicht wie. Einmal im
Jahr treffen sich Freund, alte und neue Bekannte, zumeist hier in Portland. Allerdings
war mir bewusst, dass dir solche Treffen widerstreben. Zudem weiß ich, dass du
die meisten meiner Freunde und Bekannten ohnehin nicht magst. Aber dennoch
würde ich gerne das Wochenende dort mit dir und all den anderen verbringen. Eine
Überraschung wird es zusätzlich noch geben. Was meinst du dazu?“
Ich
hatte die Brauen nach oben gezogen, die Stirn in Falten gelegt und sah Sasha
zweifelnd an. „Ich mag keine Überraschungen!“, ließ ich unverzüglich verlauten.
„Das weißt du doch.“
„Du
wirst es mögen. Glaube mir.“ Meine zweifelnden, fast strafenden Blicke trafen
ihn.
„Was
ist es denn? Die Überraschung meine ich.“, fragte ich nach.
Sasha
lachte. „Das wirst du sehen, wenn es soweit ist. Wenn ich es dir sagen würde,
wäre es schließlich keine Überraschung mehr.“
Schnauf!
In der Tat, dergleichen mochte ich nicht. „Konntest du mir das nicht früher
sagen? Seit wann wusstest du es denn?“
„Natürlich
wusste ich davon. Jedoch nicht konkret wann es stattfinden würde und es war mir
ohnehin entfallen. Nur, gestern rief mich Mischa an, du kennst ihn aus
Montreal, und meinte, dass er nach Portland kommt. Ich fragte ihn noch nach dem
Grund der Reise und er amüsierte sich über mich. Fragte, ob ich es noch nicht wisse.
Ich verneinte. Hast du die Einladung von Jens nicht bekomme? Nein, natürlich
nicht, erwiderte ich, sonst hätte ich es ja gewusst.“ Sashas Erklärungen waren
recht umständlich. Er schien nervös zu sein. Ich schwieg jedoch und hörte ihm geduldig zu. „Es werden einige
dort sein, die du bereits kennst und andere, die du noch kennenlernen wirst. Glaub
mir Rea, es wird dir gefallen.“
„Aber
du weißt schon, dass ich gerade am Abend recht schnell müde werde?“
„Ja.
Ich weiß.“ Sein Gesicht zeigte Bedauern. „Du musst auch nicht viel tun. Kannst
sitzen bleiben. Das wird schon alles gut.“ Zuversichtlich zwinkerte er mir zu.
Um
ehrlich zu sein, fehlt mir für solch‘ Unternehmungen Kraft und Sinn. Am
liebsten würde ich hier im Hause bleiben, auf der Couch sitzen und Videos
schauen. Aber gut, wenn es Sasha solche Freude macht. Zudem vermag ich ihm
nicht jedes Vergnügen zu verbieten, weil…..ich nicht kann. Zu kränklich bin.
Dann muss ich eben mit ihm gehen…….
Also
dann, rasant die Koffer packen. So weit entfernt ist es nicht. Sasha war
bereits dort gewesen, wie er mir sagt. Es wäre zauberhaft rustikal. Mir
allerdings, ist diese Lokalität noch unbekannt. Wir werden sehen.