Montag, 28. Juli 2014

Keine Geheimnisse mehr




So augenblicklich, war gar nicht geschehen.
Niemand kam.
Niemand ging.
Wir alle saßen zusammen und sprachen miteinander.
Diskutierten meine Ahninnen-Vision.
„Der Neunundzwanzigste wird der Stichtag sein. Sie geben dir noch Zeit es zu überdenken.“, sagte Erik. „Erst dann wird der Bote kommen, welchen du gegenübertreten musst, um ihm deine Entscheidung, deine Antwort zu verkünden.“ Erik sah mich prüfend an und ich wusste, was er dachte. Würde ich in des Delegierten Angebot einwilligen? Wieder völlig gesund zu sein und deren Preis dafür zu zahlen?
Natürlich ........nicht,.....und außerdem, WAS würde es bedeuten? Wie würden sie mich heilen wollen? Womöglich wie in „V – Die Besucher“? Man würde mich tausenden Tests und Torturen unterziehen. Mich benutzen. Vielleicht sogar heilen, jedoch nur für den Augenblick, und am Ende wäre alles noch schlimmer.
Ich denke, man sollte ihnen nicht trauen!
Was würde mich erwarten, wenn ich mich auf einen Pakt mit ihnen einließe? Ich müsste mich ihren Regeln unterwerfen und wäre immerfort ihrer Gunst ausgesetzt. Man würde mich benutzen und wegwerfen nach gut Dünken. Denn wir alle sind absolut NICHTS für sie.
Ich mag keinerlei Regeln! Keinerlei Fremdbestimmung in meinem Leben! Basta!
Was Gunnar angeht, tat und tue ich alles aus Liebe. Bin bereit zu verzeihen, und weiß nun gleichwohl, warum dies alles SO geschah.


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Was für eine ungeheuere Erleichterung es doch ist, hinter den Vorhang gesehen zu haben und es mit Sicherheit auch weiterhin zu können. Zu erfahren, wo Ursachen und Wirkungen liegen. Ja, sogar beginnen. Es ist gut zu wissen, was „wirklich“ ist!
Wanja. Anfänglich gedachte ich dieses Thema auszusparen. Aber wozu Geheimnisse vor Gunnar haben, wo er doch ohnehin meine Gedanken liest.
Es war Wanja, den Oshun angesprochen hatte. Ich fühlte es bereits, als sie das erste Wort zu diesem Thema sprach. Genau genommen sprachen wir nicht. Wir dachten.
Wanja hatte nicht nur mich, sonder auch sich selbst für Geld und Macht verraten. Sein Bruder hatte es ihm vor- und schmackhaft gemacht. Nun zahlten sie ihren Preis. Sie wurden zu Verrätern und stachelten Kriege an. Nährten die Gewalt des patriarchalen Gefüges und senkten ihr Haupt vor den Echsenwesen und deren Vasallen. Reihten sich ein in die Machtstruktur der „Pyramide“. So wie sie derzeit auf Erden besteht. Und es sind meine Worte, nicht Gunnar, wie allgemein hin üblich.
Seitdem ich das Buch geöffnet, und bei meinen Ahninnen gewesen war, tat sich so Einiges in mir. Auch ich bin schlussendlich in der Lage die Gedanken anderer Menschen zu lesen.
„Verstehst du nun, warum ich deinen Russen Alpträume bescherte?“, sagte Gunnar zu mir. „Warum ich nicht wollte, dass er dich zu sich holt. Ein Wunder überhaupt, dass er dich zurückbrachte von Arkadij. Wahrscheinlich hatte er Wichtigeres zu tun. Beispielsweise einen Krieg zu entfachen, was erst kürzlich, Ende Mai, in der Bilderbergerkonferenz in Dänemark beschlossen worden war. Sogar das Datum wurde festgelegt. Auch eine zahlenmagische Sache und wir können nur hoffen, dass es dieses Mal wieder einen Kennedy gibt.“
„Was war mit dem Brand? Habt ihr das initiieret?“
„Ja. Er sollte aus Schweden verschwinden. Nicht mehr in deiner unmittelbaren Nähe sein. Aber in wirklicher Gefahr, befand er sich nie. Denn WIR sind keine Mörder wie die anderen.“
Und was war mit Jack? Schoss mir der Gedanke durch den Kopf.
„Es war ein Unfall.“, sagte Gunnar und schlug die Augen nieder. „Es war tatsächlich nur ein verhängnisvolles Unglück. Nichts weiter.“
Und Kevin? Dachte ich „leise“.
Gunnar lächelte. „Nicht alle schicksalhaften Ereignisse sind auf mich oder Erik zurück zu führen. Wir alle sind zwar göttlichen Ursprungs und vermögen in die Geschicke der Menschen und die Geschichte der Menschheit einzugreifen, aber jetzt überschätzt du wohl unsere Fähigkeiten total.“
Ich schüttelte mit dem Kopf und Gunnar wusste, dass ich ihm dies nicht wirklich glaubte. Er, Erik, Christine, und genau genommen wir alle waren/sind sehr wohl in der Lage Megalithen schweben zu lassen. Das Unmögliche möglich zu machen. Die Ereignisse zu lenken, wie auch immer wir es wollten.
„Was ist nun mit Kevin?“, sprach ich es letztendlich aus.“
„Was soll mit ihm sein?“, kam die ausweichende Gegenfrage. „Es war weder deine noch meine Schuld, dass er verunglückte. Da steht noch Wichtigeres über unserem Wollen. Was geschehen soll, geschieht so wie so letztendlich. Denn es gibt Dinge, die müssen geschehen. Jedoch sind wir selbst zumeist die Auslöser dessen, was uns irgendwann einmal ereilt. Kein anderer trägt daran die Schuld und du weißt, wie ich es meine. Das höhere SELBST weiß, was richtig für dich ist und es ist DU. Es offenbart dir alles zur rechten Zeit, Sofern es dich interessiert und du es überhaupt  bemerkst oder erkennst, damit du immer noch und wieder die Chance hast, dich weiter zu entwickeln. Selbst über den Tot hinaus. Denn DER hat genau genommen nicht wirklich eine Bedeutung. Er ist nicht das Ende von uns.“, erklärte er mir dann.
„Was ich da höre ist immer wieder so neu und so unwahrscheinlich für mich, sodass ich es kaum zu glauben vermag. Das Spirituelle ist ein weites Feld und alles davor und dahinter. Es ängstigt mich zuweilen, damit umzugehen. Überhaupt wissen zu wollen. Obgleich ich schon neugierig bin.“
„Es scheint mir die Verantwortung wovor du dich fürchtest.“, sagte Christine in weiser, andeutender Manier.
Ich schnaufte. „Ja. So wird es wohl sein.“


Da war und ist ein Gefühl der Erhabenheit, was mich ergriff seit der Vision in der unterirdischen Kammer und was mich meinen Kopf, mehr denn je, aufrecht auf meinen Schultern tragen lässt. Was jedoch in keinster Weise mit der allgemeingültigen und aller Orts praktizierter Überheblichkeit einhergeht. Nein. Dieses Gefühl der Erhabenheit paart sich mit einem weiten, offen Herzen voller Liebe für alles was ist.
Ich mag keine Mutter sein und aller Wahrscheinlichkeit nach gleichwohl keine mehr werden, in diesem Leben, aber werde mich auch in dieser Hinsicht befleißigen und Marie, meiner Schwester, zur Seite stehen.
Marie war so still, als ich von der Begegnung mit Oshun erzählte. Sie senkte vor Ehrfurcht den Blick.
„Du musst deinen Vater fragen.“, hatte sie zu mir gesagt.
„Und du deine Mutter.“, hatte ich erwidert.
In welcher Weise waren wir denn nun eigentlich verwandt?

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Heute Morgen, nach einer gefühlten Ewigkeit, der überraschende Sex. Jedoch eher Alltäglicher. Ohne besondere Schnörkel. Ich lag auf dem Bauch und Gunnar über mir. Er kam recht schnell nach den Tragen der absoluten Enthaltsamkeit. Beschwerte sich jedoch nicht und schien/war glücklich stattdessen mit dem, was ich ihm gab.
Ich zweifelte daran, dass es ihn überhaupt befriedigte. Fragte noch nach. „Alles gut bei dir?“
Gunnar lächelte nur zufrieden und in seinen Augen sah ich tiefe Liebe und anspruchslose Glückseligkeit. Wie erstaunlich doch Zauber wirken kann. Selbst auf die Psyche, den Charakter des Menschen. Mag sein, dass Gunnars ursprüngliches Wesen ähnlich dem Jetzigen gewesen sein könnte. Bevor man ihn in den Fängen der Sekte verdarb. Konditionierte für eine selbstsüchtige Aufgabe eines Volkes, welches nicht auf diesen Planeten gehört.