Unsere Abreise wurde aus „magischen
Gründen“ verschoben.
Aber dazu später.
Stattdessen visionierte ich auf
Gunnars Anregung in einer Zeitreise dahin.
Aber auch dazu....später.
-------
Die letzten zwei Tage in New Orleans
waren merkwürdig, ereignisreich und in einem gewissen Maße ebenso erstaunlich.
Niemand, außer uns, war mehr hier.
Kein Personal. Nur die Turners im Nebengebäude. Jedoch war da ein fabelhafter
Gunnar, der mich umsorgt, bekochte, mir Früchte aufschnitt und die Füße
massiert. <3
Mich magisch schützte, mir ein
Freund, ein Mentor und Gefährte war....und ist.
-------
Die Nacht vom Samstag zum Sonntag hatte
nichts mit Schlaf oder Erholung zu tun. Rund um das Haus, auf dem gesamten
Gelände, waren eigenartige Geräusche zu hören und Schatten zu sehen. Die
Turners vermeldeten, da seien Wesen aus dem Wasser gekommen und irgendwie wären
sie dann zu Anderen geworden.
Gunnar schlug augenblicklich Alarm.
„Das sind sie. Und sie kommen wenn
wir allein sind. Das wissen sie ganz genau.“
„Wer kommt und warum?“, fragte ich
aufgeregt, ohne wirklich in diesem Moment von Gunnar eine Antwort zu erwarten.
„Die Wesen, die Sara Moonfeather
töteten.“, antwortete Gunnar mir wider
erwarten doch.
„Was wollen sie?“
„Den Ort übernehmen und dich.“
„M-i-c-h?!“
„Hat dir eigentlich Camille nicht
klar gemacht, dass du etwas Besonderes bist?“
„Etwas Besonderes! I-C-H?!“
„Ja. Du. Aber du bist noch nicht so
weit.“ Gunnar warf mir einen bekümmerten Blick zu. „In einem anderen Leben
warst du mit dreiunddreißig bereits Hohepriesterin.“
Ich starrte ihn entgeistert an. „Und
du?“, kam die Frage ohne darüber nachzudenken aus meinem Mund.
„Der Hohepriester und dein Ehemann.“
Gunnar lächelte ein wenig gequält.
Dreiunddreißig. Dachte ich und im
selben Augenblick fiel mir ein, dass ich in nur wenigen Tagen meinen
dreiunddreißigsten Geburtstag feiern würde.
„Zahlenmagie.“, beantwortete Gunnar
meine Frage, bevor ich sie aussprach, alldieweil er sie bereits in meinen
Gedanken las.
Von seiner Magie schien Gunnar nun in
der Tat nichts verloren zu haben. Der Zauber Eriks beschränkte sich tatsächlich
ausschließlich auf Liebe und Sex. Seine Affären und Vorlieben.
Wie beruhigend!! Vor allem in diesem
Moment. Denn es war gut einen Kundigen an meiner Seite zu wissen.
Zudem hat Erik offensichtlich Gunnars
beste Facetten und Eigenschaften hervor gezaubert (und die unangenehmen
verschwinden lassen). Was nun unleugbar für uns alle doch recht angenehm ist.
Aber WAS hatte das alles nur mit mir,
mit meinem Grundstück und mit meinem dreiunddreißigsten Geburtstag zu tun?
Gunnar hatte mir schon einmal etwas
dazu erklärt. Das das Grundstück, auf welchem mein Haus stand, eine Art Portal
sei und überhaupt energetisch speziell und aufgeladen. Jedoch hatte ich alles
bereits vergessen, bis auf die Tatsache, die mir täglich vor Augen war und das
waren die „magischen Zwillinge“, die genau hier ihre Aufgabe zu erfüllen
hatten.
-------
Um mich magisch zu stärken, riet mir Gunnar
in Trance zu gehen. Mich zu erinnern an eine Zeit, in der ich meine Magie zu
leben verstand, welche wir jetzt nur all zu dringlist benötigen würden. Und in
der Tat, sah ich mich in einem vertrauten Heim mit einem Mann, der zwar nicht
aussah, wie Gunnar, aber dennoch wusste ich, dass es Gunnar war. Und auch mein
Spiegelbild glich nicht dem Heutigen. Langes, blondes gelocktes Haar fiel über
ein blaues Kleid aus Seide. Es war reichlich bestickt, mit Perlen und Muscheln
verziert. Gunnars Kleidung hingegen war beinahe schlicht, jedoch elegant. Eine
weiße, lange Kutte mit einem goldenen Saum. Seine Brust zierten verschiedene
Amulette, welche teils an Lederbändern, teils an goldenen Ketten hingen. Ein
prächtiger Ring mit einem roten Stein schmückte seine linke Hand und an der Rechten
sah ich einen durchgehend Goldenen mit magischen Symbolen, welchen ich, nur um
einiges kleiner, gleich anschließend auch an meiner Hand entdeckte. Ein
Ehering? Natürlich waren wir liiert! Was mein Gefühl mir sagte, und ebenso, dass
wir uns schon von Geburt an kannten. Gemeinsam in den Hügeln spielten und schon
damals unzertrennlich waren.
In einer anderen Szene sah ich uns
beide „bei der Arbeit“. In einem Kreis
mit anderen, die ebenso gekleidet waren wie Gunnar, sah ich ihn stehen. Die
Männer übten das levitierende Singen. Hoben Steine damit an, und es schien
ihnen nicht nur leicht zu fallen. Nein. Man sah ihnen die Freude an, welche sie
dabei verspürten.
Ich selbst stand mit anderen Frauen
vor den Männern. Wir bildeten, so zu sagen, den „inneren Kreis“. Unsere Stimmen
ergänzten die der Männer und am Ende der Übung ließen wir alle uns vorbehaltlos
fallen. Schweben einige Sekunden knapp über den Boden und fielen dann sanft ins
grüne Gras. Alle lachten und hatten wahrhafte Freude dabei.
Hatte ich mich wirklich an ein
anderes Leben erinnert?
Oder war es nur ein Traum.......?
-------
Genau genommen hatte ich weder das
Verlangen noch den Sinn gegen Geister zu kämpfen. Schließlich hatte ich meine
Entscheidung, nach Hause fliegen zu wollen, nicht umsonst getroffen. Aber
stattdessen unseren Flug nach Schweden anzutreten, führte Gunnar ein langes
Gespräch mit Erik und nun wird er in Begleitung von Christine, Marie, den
Zwillingen Inula Castanea
und Óðinn Aron, und Henrik zu uns zurückkommen. Ein junger Mann namens Viggo Hansen
wird ihn ebenso begleiten. Er war Erik bei seinem letzten Besuch im Zentrum aufgefallen.
Gunnar sagte nur, Erik hätte ihn erwählt. Sähe in ihm ein Talent und zahlreiche
Fähigkeiten, welche er selbst noch nicht einmal entdeckt hätte und wolle ihn,
wenn er es denn wünsche, zum Druiden ausbilden.
Überdies werden ebenso fünf
vertrauenswürdige (!!welche ich persönlich aussuchte!!) Sicherheitsleute und
das dazu gehörige Personal für die nächsten Wochen (?) mit ihnen hier her
zurückkommen.
Zu aller erst jedoch, hatte sich
Gunnar mit Camille Du Pont in Verbindung gesetzt, die bereits bei uns ist.
„Ich hatte versprochen, dass wir uns
wieder sehen.“, sagte sie Augen zwinkert, als sie auf dem Anwesen angekommen
war. Und als nächstes bestand sie darauf mit Gunnars und meiner Hilfe einen
Kreis aus rotem Ziegelstaub um das gesamte Haus zu ziehen.
Jedoch ist dies noch längst nicht alles. Gunnar scheint eine
„magische Armee“ zu rekrutieren, zusammen zu ziehen und aufzustellen. Denn Adam
(unverständlicher Weise MIT seiner/dieser Diane Dalloway, die offenkundig darauf bestand Adam
zu begleiten), Mary Sommer Rain, sowie Tate’ ogna nita pehin werden in den
nächsten Tagen ebenfalls hier eintreffen.
„Ich
hätte es wissen müssen, dass sie die Konfrontation suchen und vor allem, dass
sie deinen dreiunddreißigsten Geburtstag dazu auswählen.“, sagte Gunnar mit
Sorgenfalten auf der Stirn, welche in den letzten Tagen kaum mehr aus seinem
Gesicht gewichen sind.
Nun
warten wir, gemeinsam mit Camille, auf das eintreffende „Heer“ der „magischen
Krieger“.........