Donnerstag, 8. Oktober 2015

Erzähl’ mir.......



„Erzähle mir, was dich im innersten bewegt? Was dich ängstigt. Wo deine Sorgen liegen. Dein Schwerpunkte. Deine Geheimnisse. Deine inneren Erschwernisse und Probleme. Ich will wissen, was deine Seele bewegt. Dein Herz. Deinen Körper. Welche Begierden sind es, die dich leiten? Kannst du sie kontrollieren? Jetzt. Wann hast du sie das erste Mal verspürt? Waren sie bereits immer in dir? Oder wurden sie geweckt?“
„Stopp! Stopp! Halt inne! Zu viele Fragen Rea. Ich kann dir nicht mehr folgen.“ Gunnar hatte seine Hände zur Abwehr erhoben und schüttelte heftig mit dem Kopf. „Ich denke, es bedarf nicht so vieler Fragen.“
„Wie meinst du das?“, fragte ich Gunnar, obgleich ich ahnte, worauf er hinaus wollte und ich wusste, ganz tief drinnen, er hatte Recht.
„Die Kernfrage, die du mir anstatt unzähliger sich ähnelnden Fragen stellen möchtest, ist doch eher simpler Natur.“
Ich gab mich gespielt neugierig. Als ob ich mitnichten vermutete, um was es ihm dabei ging. „Hmmm, dann wäre ich dir dankbar, wenn du mich erleuchtest.“
Gunnar lachte. „Soll ich tatsächlich deinen Gedanken auf die Sprünge helfen? Oder scheust du dich es auszusprechen?“
„Ich weiß nicht was du meinst.“ Meinen Kopf ein wenig zur Seite drehend, mit einem koketten, herausfordernden Blick, stieg ich ein auf sein Spiel. Obgleich ich es nicht als Solches begonnen hatte. Es lag mir fürwahr daran meinen diesbezüglichen Wissensdurst zu stillen.
„Ach komm. Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du selbst nicht ahnst, was du in Wahrheit von mir beantwortet bekommen willst?“
„Nein. Weiß ich nicht.“, stritt ich noch immer ab. Allerdings wurde mir so allmählich nur all zu sehr bewusst, dass meine Neugier, meine Umschreibungen und sogar meine Selbsttäuschung die übelste Wurzel aufwiesen, die es gibt. Die Eifersucht. Denn ich befürchtete nach Gunnars morgendlichem Verhalten, dass sein dringliches Verlangen nach Sex alsbald und ungezügelt, seinen Neigungen entsprechend, aus ihm heraus bräche. Nur ängstigte mich die Art, in welcher es womöglich geschehen könnte. Hatte Gunnar doch heute Morgen meine Weigerung ihm Fellatio zu gewähren, nicht respektiert. Sogleich nach dem Erwachen, als er vom Bad ins Schlafzimmer zurückgekommen war, placierte er direkt vor meiner Nase seinen erregierten Schwanz. Da ich auf dem Rand des Bettes saß und gerade aufzustehen gedachte, befand sich Gunnars Penis direkt vor meinem Gesicht.
Nur war ich nicht dazu gekommen, aufzustehen. Denn, ehe ich mich versah, Hatten Gunnars Hände meinen Kopf recht unwirsch gepackt und ihn in Richtung seines Gliedes gezogen. „Nimm ihn in den Mund!“
Zum Widersprechen kam ich nicht mehr. Mein Mund war voll.
Dann das Übliche: „Beiß’ mich! Massiere meine Eier. Kneif sie!“ Ect.....
Im Nachhinein entschuldigte er sich. Mehrere Male. Es tät ihm leid. Und nicht nur das. Er war sichtlich gedrückter Stimmung. Wies (zurecht!!!) ein schlechtes Gewissen auf. Denn DAS, was er getan hatte, war zweifelsohne nicht korrekt!

Nun, ich war mir sicher, Gunnar las meine Gedanken und sah noch viel tiefer in mich hinein. Dorthin, wo ich es noch nicht einmal wagte nachzuschauen. Dennoch wusste ich genau, er hatte Recht, mit dem, was er versuchte mir zu verstehen zu geben.
Es gab in der Tat nur eine Frage. Und die war: Wie verkraftest du die  Enthaltsamkeit?
„Ich freue mich, dass ich deinen Geist ein wenig anzustoßen vermochte. Also sprich offen aus, was dich tatsächlich bewegt.“
„Sage mir, wie es um dein Innerstes steht. Erkläre es mir bitte. Ich will es verstehen.“
„Zudem willst du wissen, was und warum dies heute Morgen geschehen ist. Nicht wahr?“
Ich nickte und die Züge meines Gesichtes waren erst.
Er schnauft. Senkte den Kopf und blickte mich von unter her an. „Es tut mir leid.“
„Das sagtest du schon.“
„Ich weiß.“

Im Anschluss führten wir die erste Unterhaltung dieser Art. Nicht genötigt. Nicht erpresst. Nicht mit Vorwürfen und unnötigen Emutionen versehen. Und gleichwohl sie kurz gewesen sein mag, schien mir Gunnar doch aufrichtig zu sein.
Im Wesentlichen gedachte ich zu wissen, wie sehr er unter der offensichtlichen Enthaltsamkeit litt, die es für ihn war. Auch wenn wir gelegentlich miteinander schliefen, wusste ich doch, dass es ihm keineswegs genügte.
Gunnar gestand mir offen und ehrlich, dass er sich immens unter Kontrolle halten musste. Es jedoch nicht zu befürchten war, dass er mich noch während dieser Reise betrügt.
Dem zolle ich meine Hochachtung!
Es muss ihm ähnlich einem Opiumsüchtigen ergehen, welcher sich nur noch zuweilen diesen Stoff leisten kann. Und demzufolge nahe des Wahnsinns ist. Jedoch verneinte er dies und bestätigte mir wieder und wieder, er hätte ES unter Kontrolle.
„Wie schlimm ist es für dich?“, fragte ich, ehrlich besorgt, noch einmal nach.
Er lächelte schief. „Ist schon okay. Es geht.“

Nach einer kurzen Atempause gedachte ich meine Neugier weiter zu befriedigen und fragte: „Weiß du noch, wann das alles begann? Und ich bitte dich, nachzudenken, bevor du weiter sprichst. Spürtest du womöglich als Kind oder Teenager bereits derartige Gelüste?“
Gunnar blähte seinen Backen auf und presste die Luft hörbar durch seine Lippen heraus. „Nein. Ich glaube nicht.“
„Infolgedessen vermute ich“, sprach ich weiter, „die Ursache liegt tatsächlich in den zehn Jahren der Sekten- Hierarchie und Indoktrination. Du kennst es, auf Grund dessen, offensichtlich nicht anders? Lebest deine Sexualität von Beginn an so verdreht. So wie manch anderer, wenn er von Anfang an ausschließlich Pornos sieht,  sich daran orientiert und seine Sexualität danach ausrichtet?“
Gunnar schien nachzugrübeln. „Hmmm. Ich denke schon, dass das zutreffen kann.“

„Ich selbst hatte mir diese Frage schon so oft gestellt. Wie es zu meinen offensichtlich abnormalen Neigungen kommen konnte und meinem enormen Appetit auf Sex.“, sagte er nach einer Weile.
„Zu welchem Schluss bist du, bis hier her, gekommen?“
Gunnar schnaufte erneut. „Ich denke, es liegt tatsächlich an der Sektenzeit. Denn vorher war ich eher schüchtern.“
„Was jedoch keine deiner Bedürfnisse ausschließt.“
„Ja. Das ist mir bewusst. Allerdings erinnere ich mich nicht im Geringsten daran, vor meiner Zeit in der Sekte, jemals geil auf Analpluggs und Dominaspiele gewesen zu sein.“
„Nun, du warst jung und möglicherweise hat man in der Sekte ausschließlich deine Anlagen erkannt und gefördert?“
„Nein!“, widersetzte er sich strikt, was ich nicht erwartete. „Anfangs ekelte es mich sogar auf Altären vor anderen zu ficken und gefickt zu werden. Und es war mir mehr als nur unangenehm, mich fesseln und auspeitschen zu lassen. Aber so nach und nach.......“ Nun schien er nachdenklich zu werden.
„War es vielleicht nur die Scham?“
Gunnar sah mir verlegen ins Gesicht. „Kann schon sein. Denn einige Zeit später,....genoss ich es.“
„Was?“
„Alles.“
„Was alles?“, ließ ich nicht nach.
„Verwöhnt zu werden auf tausend verschiedene Arten. Mit mehreren Frauen gleichzeitig zusammen zu sein. Mich zu präsentieren und Jungfrauen auf dem Altar vor all den anderen zu vögeln. Es war wie ein großes Spiel der Superlative, wo es kein Limit gab. Was denkst du wohl, wie man sich fühlt, wenn man so viel Aufmerksamkeit und Zuwendung von allen Seiten bekommt. Und Lob, umso mehr Sex man hat und umso abartiger man sich (dabei) verhält.“
„Was haben die nur für ein verkrüppeltes Sexmonster aus dir gemacht?“, schoss es aus mir heraus. Oh mein Gott! Das hätte ich in der Tat nicht tun sollen. Aber Gunnar blieb still...........

Nach einer langen, langen Weile des Schweigens, fragte ich: „Freust du dich auf New Orleans und deine Kinder?“
„Aber ja!“, erwiderte Gunnar und war sichtlich erfreut und erleichtert über die unbedeutende  Wende im Gespräch und vermutlich ebenso darüber, dass ICH nun nicht weiter bohrte.
„Und? Wie wird es sein in New Orleans?“
Gunnar lachte ein wenig gekünstelt. Zog mich zu sich heran und küsste mich. „Du befürchtest bereits wieder, dass ich dir dort untreu werde?“
Verschämt lächelnd sah ich ihn an.
„Du kannst dich beruhigen. Das werde ich nicht.“
„Ganz sicher?“
Er nickte und drückte mich fest an sich heran.

„Was wird mit Alexa?“, stellte ich schlussendlich noch die mutige Frage.
„Was soll mit ihr sein?“
Diese ausweichende Antwort, ließ mich bereits wissen, wonach ich fragte. Trotz alledem sah ich ihn fragend an.
Gunnar räusperte sich. „Was willst du hören? Ich werde sie nicht einfach davon jagen, nur weil ich dir während der Zeit unserer Reise absolut treu gewesen war. Sie wird meine Geliebte bleiben. Solange sie will. Oder,....bis ich genug von ihr habe.“
WOW! Dies war in der Tat aufrichtig gesprochen. Und ich nickte Gunnar anerkennend zu. Wenngleich ich jedoch jegliche seiner Konkubinen missbilligte.

--------------------

- Erneut ein Video von Ian. Zudem skypte ich mit ihm. Er arbeitet derzeit in Berlin. – Ich vermisse ihn! -
- Von Wanja noch nichts Neues, was das Zentrum betrifft.
- Mit Kevin zu sprechen, fand ich in der Tat noch keinen Mut!
- Derek, ruft nach wie vor wieder täglich an.

Und nein,....wir besuchten noch immer nicht Grandma Kathy in Saras Haus.
Eigenartig...irgendwie. Denn man kündigte es mir doch bereits vor Tagen an. Nun spricht man kaum mehr davon.
Was ist geschehen? Oder gehört dies zu einer gewissen Strategie?