Dienstag, 13. Oktober 2015

Trophäe oder Preis?



Wie das Leben hier so ist?
Nun ja. G-a-n-z natürlich.
(Was Arbeit mit sich bringt. (Die ich nicht gewohnt bin. Und die lästig ist.))
Und eigenartiger Weise habe ich bemerkt, dass die Frauen hier das Sagen haben.

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Kevin rief mich erstaunlicher Weise, nach so langer Zeit (endlich!!) wieder einmal an.
Er musste mein telepatisches Rufen vernommen haben. Er klang aufgesetzt fröhlich und ich konfrontierte ihn mit meinem Gefühl. „Sag’ mir die Wahrheit. Ich weiß, dass da etwas nicht stimmt.“
Kevin gestand mir, dass mich mein Gefühl nicht trügt.
Janina, die Schwester von Marisa, seiner ehemaligen Frau, würde sich rührend um seinen Sohn und ihn kümmern. Jedoch klammer sie zu sehr. Ließe ihm keine Luft. Keinen freien Raum zum Atmen. Und ihr fehle wohl ebenso der ganz normale Sex. Was sie niemals zugeben würde.
Oho! Dachte ich so und wartete ab, was er mir noch zu berichten hatte.
Verblieben sind wir letztendlich so, dass wir jetzt wieder öfters miteinander reden.
Kevin leidet sehr und schien überaus geknickt zu sein.
So entpuppt sich der „Spatz in der Hand“ auch nicht mehr als DAS, was er einmal war.

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Natürlich redeten Gunnar und ich erneut über Alexa. Gleichwohl ich es vermiet, kreist es in meinen, und offenkundig ebenso in seinen Gedanken. Wir sind uns nicht einig darüber, ob sie lügt, oder die Wahrheit sagt. Es bleibt infolgedessen abzuwarten.
Niemand, außer uns beiden, weiß es sonst noch. Wir haben darüber mit anderen NICHT gesprochen.

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Wanja meldete sich ebenso und er hatte seine Worte wohl durchdacht.
Sein Vorschlag war, ICH solle das Zentrum wieder übernehmen. Thomas würde es ohnehin nur halbherzig führen. Wäre sicherlich viel lieber in Montana auf seiner Ranch. Und ER würde ihn ausbezahlen, damit er sich eben diese zurück gewinnen  kann. Das Zentrum so zu sagen kaufen und es mir dann übereignen......ein zweites Mal. Ich würde doch so gerne dort wieder wohnen, was dann auch angeraten wäre. So könne mein Vater stolz auf mich sein und ich hätte wieder eine eigene Immobilie. Ein Geschäft und wäre somit völlig unabhängig. Würde ich Unterstützung für weitere Transaktionen brauchen, würde er mir selbstredend ebenso weiter helfen.
„Was ist DEIN Preis dafür?“
Wanja lachte. „Eigentlich dachte ich daran zu sagen DU. Aber Helena steht kurz vor der Niederkunft. Ich werde eine Tochter haben.“
Wanja schien darüber mehr als glücklich zu sein und ich gedachte ihm die Freude, mit dem Einwand, dass dieses Kind womöglich nicht die Seine sein könne, nicht zu verderben.
„Also WAS ist dein Preis?“, wurde ich beinahe ungeduldig (angesichts so viel Glückseligkeit).
„Nun ja. Für den Anfang soll es genügen, wenn ich dich ab und zu sehen kann. Voraussetzung wäre natürlich, dass du im Zentrum wohnst.“
„Welche Logik soll das sein? Können wir uns nicht überall treffen? Und außerdem, haben wir doch jetzt gerade das Apartment in Stockholm gemietet.“, wandt ich ein.
„Ich weiß. Aber so weit mir bekannt ist, war es nicht NUR das Eine.“
Ich schwieg. Was er meinte.
„Ich dachte, es wäre gut, wenn du dich vielleicht ein wenig von Gunnar löst und auf eigene Beine stellst. Wobei ich dir helfen möchte. Verstehst du mich?“
Ich räusperte mich. „Ja. Ich glaube schon.“
Alles in allem setzt er mich (als eine (immer noch) verheiratete Frau) auf eine Warteposition, welche sich zur gelegentlichen Verfügung zu halten hat. Was ihm die Sicherheit gibt, dass ich keine Forderungen, verbindlicher Natur, an ihn stelle. Genau SO verstehe ich DAS.
Nach den vielen Körbe, die ich ihm gab, verstehe ich sogar seine Position und sein derzeitiges Handeln. Ein Wunder überhaupt, dass er mir hilft. Nur, wie vermutet, gibt es einen Preis dafür.
Gunnar erzählte ich selbstverständlich NICHTS davon!
Ich erbat mir eine gewisse Zeit des Überdenkens.

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Komme ich jetzt etwa in ein Alter, wo man mich auf die Ersatzbank schiebt?
Oder ist es nur der Lauf der Dinge, sich eine Zugehörigkeit zu wünschen? Die ICH schließlich nicht jedem meiner Männer geben konnte/kann.
Und....habe ICH hier gut gewählt? Oder hätte ich doch viel lieber...........Ach, was weiß ich?