Weitere Gespräche mit Gunnar folgten, gerade,
was seine Sexualität betrifft.
Auch hier
war er gleichwohl aufrichtig zu mir.
Ich weiß
jetzt, dass er Alexa einstweilen nicht lassen wird. Was mir so wie so bereits
klar gewesen war. Nur hörte ich es dieses Mal, und zwar ohne Groll, aus seinem
Munde. Ebenso was andere Frauen betrifft sprachen wir gefasst und besonnen
miteinander. Ohne Streit. In ruhigem Ton. Was mich über die Maßen erfreut.
Gunnar
scheint mir nach und nach mehr zu anzuvertrauen und offener zu werden.
Gleichwohl ohne Übellaunigkeit.
Und am
heutigen Morgen fragte er mich zumindest, sowie er es in der Regel immer
tat/tut, ob ich einverstanden wäre, wenn er mit mir Liebe macht. Smile....
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Kurze Zeit später dann der Affront
Ich hoffe
inständigst, wir gaben Marie und Henrik zur Genüge Gelegenheit eben diesen,
seinem Geburtstag in aller Muse zu begehen. Zumindest vermochten wir ein klares
Alibi für unser Säumnis aufzuweisen. Adam hätte uns nie vergeben, angesichts
der Geschehnisse im letzten Jahr, wären wir sogleich nach Ankunft baldigst abgereist.
Ebenso
erstaunt mich Gunnars beinahe (!) augenscheinliche Gelassenheit, im Hinblick
seine Kinder etwas später zu sehen, als vielleicht erwartet. Wo er ihnen doch
so (theatralisch) zugetan ist.
Aber womöglich
beschäftigen ihn wichtigere Dinge. Schien er sich doch skypender Weise mit
seiner derzeit favorisierten Hure zu streiten.
Wie nett!
Auf meine
Frage hin, weshalb er sich denn so erboste, ließ er mich ohne eine Antwort funkelnden
Blickes stehen. Was mich in den bescheidenen Spuren des Hoffens vermuten lassen
könnte, sie hätte einen anderen. Nur
ist dies, ob ihrer hochtrabenden Liebe zu meinem Ehemann, wohl kaum zu
erwarten. Selbstredend dürfte es nicht Gunnars Geld, oder Stellung sein, die
sie bei ihm hält. Nein. Zweifelsohne ist er obendrein noch ein ungemein
attraktiver Mann. Wo würde sie denn dergleichen noch einmal finden?
Oh Göttin!
Ich lasse mich tatsächlich herunter zu lästern. Welch unverzeihlicher Affront.
Nun, alles
in allem hielt sein Zorn nicht unendlich an. Besann er sich doch sogleich,
kehrte auf den Hacken um, entschuldigte sich erstaunlicher Weise und
......erklärte
sich mir.
Alles in
allen war der Disput keine große Geschichte. Sie bekäme ja NUR ein Kind.
JETZT
schien es an mir, mich zu beruhigen.
„Sie will
es nicht! Sie will es nicht!“, suchte er mich zu besänftigen. Jedoch vermutete
ich, dass ihre Entscheidung nicht wirklich auf SEINE Zustimmung stieß.
„Ich würde
dich doch lieber fragen, WELCHE Bedingungen sie stellt?“
Gunnar
schnaufte. „Keine.“, sagte er so leise, dass ich es kaum hören konnte. Was in
mir die Vermutung weckt, dass er mich belügt.
Nun
schnaufte ich. „Ich werde dich dies nicht noch einmal fragen! Welche
Bedingungen hat sie gestellt?!“, wiederholte ich meine Frage.
„Kannst du
es dir nicht denken.“, kam seine klägliche Antwort zu mir herüber.
Obgleich
ich mich kaum noch beherrschen konnte, fragte ich: „Was wirst du nun tun?“
„Nichts!
Selbstverständlich.“ Gunnars Stimme wurde lauter. Er schnellte auf aus seiner
grübelnden Position vom dem Stuhl, auf welchem er sich niedergelassen hatte.
Kam zu mir herüber, packte mich bei den Schultern und sah mich entschlossen an.
„Ich lasse mich nicht erpressen. Wenn sie mich zwingt, zwischen ihr und dir Rea
zu entscheiden, ist meine Antwort Glocken klar. Sie fliegt aus meinem Leben.“
WOW! Ich
hatte doch wesentlich MEHR Unentschlossenheit, Gejammer und Diskussionen
erwartet. Allerdings verbürge ich mich keineswegs dafür, dass er dieser
Leidenschaft nicht doch noch frönt.
Allenfalls
halte ich es sogar für möglich, das es nur ein gekonnter Schachzug von dieser
Alexa ist, um auszutesten, wie weit sie gehen kann. Und unter Umständen, stellt
sich die vermeintliche Schwangerschaft letztendlich als Täuschung heraus, um
meinen Ehemann erneut gefügig zu machen. Sollte er sich doch ihrer List
verweigern.
Blieb nun
für mich so ganz persönlich die Frage: WIE in aller Welt, gehe ich nun
vorläufig mit dieser Thematik und dieser derzeitigen Unsicherheit um??? Bin ich
zornig? Bin ich fröhlich? Oder sehe ich großmütig über diesen unbedeutenden
Lapsus hinweg? Tue ich gerade so, als ob nichts wäre? Denn schließlich gibt es
noch keinerlei Beweis dafür! Was nicht bedeuten mag, dass sie es nicht doch
irgendwann Wahrheit werden lässt.
Ein
umsichtiger Mensch (in meiner Lage) würde bemerken, schwanger oder nicht, dass
diese Frau fürwahr eine immense Bedrohung für mich darstellt und überlegen, auf welche Weise man sich ihr entledigen kann. Aber für derart schändliche Offerten
bliebe noch immer genügend Zeit, sollte ihre Behauptung denn tatsächlich der
Wahrheit entsprechen.