Ich hatte
Grandma Kathys Einladung angenommen. Jedoch mit der Bedingung, dass Gunnar am Abend kommen und die Nacht mit mir
verbringen durfte. Am Morgen, nach dem Frühstück, verließ er uns dann immer wieder.
Zuvor
hatte ich ein Gespräch mit meinen Eltern, welches mich nur wenig erfreute. Sogar
zornig werden ließ.
Ich hatte
ihnen Freude strahlend mitgeteilt, dass ich alsbald wieder Eigentümerin des
Zentrum sein würde. Und hoffte auf Billigung meines Vorhabens. Wanjas
Beteiligung verschwieg ich selbstredend hier ebenso. Erklärte ihnen Thomas
Situation und dass er nichts dagegen hätte, mich wieder mit ins Boot zu nehmen, um mir dann endgültig die Leitung zu
übertragen. Denn ER hatte seinen Traum von der Ranch noch nicht vollständig
aufgegeben und würde es nun doch in Erwägung ziehen, ihn weiter zu verfolgen.
Noch einmal Weihnachten und Sylvester, in Erinnerung an Christine, in Schweden
zu verbringen und ihn dann, im nächsten Jahr, umzusetzen. Und eben dies mit dem
Geld, welches er von mir ( von Wanja!) für das Zentrum bekommen würde.
Ich hatte
meinen Vater NICHT um Geld gebeten. Jedoch vermutete er dies, was ich sogleich
dementierte. Dessen ungeachtet, machte er mir deutlich klar, dass er keinerlei
Vertrauen in meine unternehmerischen Fähigkeiten hätte und riet mir von diesem
„Projekt“ dringlichst ab.
Ich
widersprach. „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“, rechtfertigte ich mich.
„Das ist
ein Satz für Versagen.“, war seine Antwort. „Warum wohnst du nicht einfach dort?
Genügt das nicht?“
Natürlich!
WAS hatte ich erwartet? Die alten Sprüche!
Wie ich sie seit eh und je hören musste. Und meine Mutter blies mit in dieses Horn der Zurechtweisung.
Ich legte
auf.
Ich
vermute, sie werden Gunnar nun die undankbare Aufgabe übertragen, mich zur Räson zu bringen. Was ihm
natürlich nicht gelingen wird.
Selbstverständlich
ist mir bewusst, dass ich gesundheitlich wohl kaum in der Lage sein werde, das
Zentrum, wie Christine, so persönlich und aufopfernd zu leiten. Warum sollte
ich es auch tun? Es gibt schließlich zur Genüge andere Leute, die dies für mich
tun können.
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Nun, die
Tage bei Grandma Kathy waren eher keine
Spirituellen, wie ich es erwartet hätte. Zumindest nicht überwiegend. Es
ging ihr viel mehr darum, dass ich lerne, meine Emotionen zu beherrschen und
trotz alledem mitfühlend zu sein. Sowie, sich über Vergangenes, welches nicht
mehr zu ändern ist, nicht zu ärgern und sich ebenso wenig über Zukünftiges zu
ängstigen.
„Was
kommt, das kommt.“, sagte sie. Und ich erzählte ihr von der Quantenphysik. Über
Schwingungen, Töne, Frequenzen und was ich sonst noch so alles an Wissen
erworben hatte. Sie hörte mir aufmerksam zu. Nickte gelegentlich und sagte
dann: „Das alles wussten unsere Schamaninnen und Schamanen bereits seit
tausenden von Jahren.“ Ein freundliches Lächeln überzog ihr Gesicht und ich,
lächelte schweigend und inne haltend mit ihr.
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Ich hatte
ein intensives, langes und vor allem anstrengendes Gespräch mit Marie. Es
dauerte die halbe Nacht. Grandma Kathy bemängelte, dass ich am nächsten Tag
völlig erledigt war. Aber es erfreute sie gleichwohl, DAS wir sprachen.
„Wenn es
zu einem besseren Verständnis führt.“
Ich wünschte
mir so sehr, dass wir, Marie und ich, uns so sukzessive wieder annähern
könnten.
Es ist so
schade, um unsere Freundschaft, die wir seit Kindertagen pflegten. Ich kann
nichts dafür, dass sie Gunnar, Erik und sogar Adam missbrauchten, um die
„magischen Zwillinge“ zur Welt zu bringen. Es ist NICHT meine Schuld! Und eben sowenig,
dass sie Gunnar letztendlich nicht für sich gewinnen konnte. Nur was will sie
denn? Henrik ist doch ein überaus attraktiver Mann.
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Nun bin
ich zurück bei Leo und Agnes. Diane war das Wochenende hier. Zum Glück sah ich
sie nicht. Als Gunnar und ich hier ankamen, war sie bereits abgereist.
Gunnar
sprach mich bezüglich einer Parteizugehörigkeit in Schweden an. Er gedenkt ernsthaft
die Schwedendemokraten zu unterstützen. Ja sogar ihnen beizutreten und fragte,
da er weiß, Troels gehört dieser neuerdings an, ob ich ihn nicht kontaktieren
und mit ihm darüber sprechen könnte.
Nun, warum
nicht. Er ruft mich ohnehin gelegentlich an. Über neue Mitglieder, wird jede Partei sicherlich hoch erfreut sein.
Allerdings
las ich in deren Parteiprogramm, dass sie Familien freundlich sind, jedoch Null
Toleranz gegenüber Homosexuellen haben. Was ich ganz persönlich als Rückschritt
sehe, und es deshalb sicherlich noch einige Diskussionen geben wird. Denn auch
Gunnar sollte wissen, worauf er sich da einlässt.
Unterstützung
womöglich ja. Beitreten doch eher nicht. Ich hasse es, gleichwohl in dieser
Hinsicht, mich festzulegen.
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- Von
Kevin nichts Neues. Ich schlussfolgere daraus, sein Anruf war eine
„Eintagsfliege“. Ich werde ihn selbstverständlich
nicht bedrängen.
- Von
Wanja ebenso wenig. Aber Thomas rief ich an, um meine Beteiligung und spätere
Übernahme des Zentrums zu bekunden. Ich sagte ihm auch, dass Gunnar nun darüber
Bescheid wisse. Er schien erleichtert zu sein.
- Derek
hat mir ein sssoooooo wunderschönes Foto von sich gesandt, das ich wünschte
noch augenblicklich bei ihm zu sein. Natürlich....sehnt er sich nach mir.