Die
Feierlichkeiten hielten wir, auf meinen speziellen Wunsch hin, so bescheiden wie
möglich. Wir luden keine weiteren Gäste ein, tanzten nicht und tranken wenig.
Redeten nur, was anstrengend genug für mich war bis in die Nacht um halb zwei.
Und dann die
Überraschung. Derek trat an mich heran.
„Ich habe noch
ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk für dich.“ Er grinste und ich legte die
Stirn in Falten. Sah ihn erwartungsvoll mit großen Augen an.
„Wie wäre es,
wenn du heute Nacht mit deinen beiden Männern schläfst?“
„Oh! Ich weiß
nicht so recht.“, Derek schien mein Worte und meine Gestik als zurückhaltende
Zaghaftigkeit zu sehen.
„Es muss dir
nicht peinlich sein. Ich biete es dir doch an.“
Noch immer
zögerte ich. „Ich weiß nicht recht. Wir sprechen das besser ab.“ Ich winkte
Gunnar herbei und ließ Derek sein Anliegen wiederholen.
„Kein Problem.“
Erwiderte Dieser, zuckte mit den Schultern und sah gleichmütig lächelnd von
Derek zu mir.
Ich war
verdutzt. Hatte zumindest einige Worte mehr erwartet. Einen kaum fühlbaren
Widerstand. Aber nichts dergleichen.
Gunnar schien
meine Verwunderung zu sehen. Er hob
seinen Arm und strich mir mit seiner Hand übers Haar, wie man es oft mit
Kindern tut, oder eben auch mit einer Geliebten Person.
„Was hast du? Da
ist doch nichts dabei.“
Ich schwenkte
um. „Ja. Du hast Recht. Schließlich musste und muss auch ich andere Frauen in
unserem Bett ertragen und wir schliefen bereits einige Male zu dritt.“
Und damit endete
die Diskussion.
Nun, gesagt.
Getan. Nur ein wirklich gutes Gefühl hatte ich dabei nicht.
Gunnar gab Alexa
noch einen Kuss auf den Mund und versprach ihr die kommende Nacht bei ihr zu
sein.
Als mir Kevin
eine Gute Nacht wünschte und bemerkte was vor sich ging, geringste er breit.
„Ist beinahe wie damals. Nur einer fehlt.“ Er zwinkerte mir zu und ich wusste
genau, was er meinte. Seine Janina offenbar auch. Sie gab ihm von hinten einen
Stoß in den Rücken und setzte die Miene der Schmollenden auf. Ich suchte sie
noch zu beruhigen. Sagte ihr, das sei doch alles längt bereits Vergangenheit.
Schon im Voraus,
also bevor wir drei zu Bett gingen, legte ich fest, dass ich mit keinen der beiden
Sex haben wollte.
„Warum nicht?“,
fragte Gunnar herausfordernd. Meinte es jedoch nicht böse und lächelte dann.
„Du weißt genau
warum?“
„Nein. Weiß ich
nicht.“, bleib er auf seinem Standpunkt. Dann wurde er ernster. „Ich fühle,
dass es dir unangenehm ist. Aber warum? Hast du nicht vor Jahren noch gern mit mehreren
Männer gleichzeitig geschlafen?“
„Ja. Das war,
wie du richtig sagtest, vor einigen Jahren. Als ich noch dachte, ich könne es
dir gleich tun mit all den Betrügereien. Aber heute weiß ich, dass ich das
nicht wirklich kann. Meine damaligen Versuche in dieser Richtung betrachte ich
als gescheitert. Überdies weiß ich heute, wie schrecklich es sich anfühlt, wenn
noch eine andere Frau neben dir in unserem Ehebett liegt. Auch in diesem Fall
bin ich der Meinung dass es gut ist zu trennen.“
„Also willst du
es jetzt doch nicht tun?“
Ich schnaufte.
„Derek hat sich nun einmal dazu durchgerungen und zeigt mir so, wie sehr er
mich liebt. Ich werde ihn diesbezüglich nicht mit meiner Zurückweisung
enttäuschen. Zudem würde auch ich es für mich als wichtig empfinden, JETZT noch
einmal diese Erfahrung machen zu können, um zu sehen, was sich in mir verändert
hat. Früher vermochte ich es zumindest überwiegend zu genießen, wenn ich mit
mehreren Männern in einem Bett schlief und auch mit ihnen intim geworden bin.
Nur jetzt, nach ein paar Jahren, fühlt es sich unangenehm, eben nicht mehr
richtig für mich an.“
Als Derek zu uns
herein kam, beendeten wir die Diskussion und stiegen zu dritt ins Bett.
Und es war
genauso wie ich es ahnte. Ich fühlte mich nicht wohl dabei…………
Zu Intimitäten
war es während unserer nächtlichen Dreisamkeit nicht gekommen. Obwohl Gunnar es
sicherlich gern gewollt hätte. Nur ich konnte es schlicht und einfach nicht
tun. Denn ich versetzte mich in Derek hinein.
Etwas später,
als ich noch eine Weile darüber nachsinniert hatte, kam mir der Gedanke, dass
Männer völlig andere Wesen sind als Frauen und solcherlei Situationen daher
ganz anders empfinden. Aber WIE? Allerdings vermute ich, dass es auch hier von
Mann zu Mann Unterschiede geben mag. Eines haben sie in jedem Fall gemeinsam.
Sie sind ebenso eifersüchtig. Nur aus ganz anderen emotionalen Gründen heraus
als wir Frauen. Sie sehen in dem anderen Mann den Konkurrenten. Den Gegner.
Denken, wenn es um ihre angeheiratete Frau, oder auch nur um ihre Freundin
geht, gleich an Besitz. Womöglich kommt aus den vergangenen Jahrhunderten
gleichermaßen noch der Beschützerinstinkt hinzu. Ich weiß es nicht…….
Am Frühstückstisch
tat ich kund, dass wir wohlerzogen geblieben sind, in der vergangenen Nacht und
lächelte dabei in die Runde. Ich fand, dass es alle wissen sollten, bevor das
Kopfkino Flügel annahm. Vor allem bei den Männern.
Alles in allem
war es für mich eine lebendige und ausgezeichnete Erfahrung, um zu wissen, dass
ich das zukünftig eben nicht mehr kann.