Mittwoch, 6. Juli 2016

Schein oder Sein - Die Hoffnung stirbt zuletzt

Ach, würde ich doch nur eine ganz „normale“ Ehe führen.....
Aber WAS ist schon normal?
Möglicherweise trügt bei vielen Paaren auch nur der schöne Schein.....nach außen hin. Und innen ist alles marode.

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Gunnar hatte (sich wieder gefangen) Haltung angenommen und ein Lächeln aufgesetzt (womöglich (?) freute er sich tatsächlich), so rein äußerlich, als Alexa kam. Was allerdings seine Gefühle betraf, merkte man ihm jedoch eine gewisse Veränderung an. Und ich glaubte zu erkennen, auch Alexa war dies nicht entgangen. Da half es auch nichts, das Kind in ihrem Bauch in die Wagschale zu werfen (zumal es IHRE alleinige Entscheidung war, ein Kind von Gunnar zu bekommen!), indem Frau unverhofft die Hand des Mannes nimmt und sie auf ihrem Bauch platziert....mit einem zufriedenem (triumphierenden!).......Grinsen.

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Nun, ICH nahm ihre Ankunft in der gewohnten, hawaiianischen Zeitversetzung wahr. Alles rausche an mir vorüber. Auch Alexa. Zumindest anfänglich irgendwie. Ab einem gewissen Zeitpunkt des Gewahrseins/Gewahrnehmens jedoch, und mag es bis dahin auch Ignoranz von meiner Seite aus gewesen sein, die mich leitete, drang sie so nach und nach zu mir durch. Ich tat weiterhin, zumindest versuchte ich es, als sei sie nicht anwesend. Oder, als wäre sie tatsächlich nur eine Bekannte auf Besuch.
Mein Verhalten schien Gunnar zu wundern. Er äußerte sich allerdings nicht dazu. Obwohl er diese neue Strategie von mir offenbar noch nicht kannte. Und ICH versuchte krampfhaft die Balance und die Contenance zu wahren. Das Offensichtliche nicht zu sehen, um Gunnar Stimmung nicht zu trüben, nicht zu kippen. Schließlich wäre eifersüchtiges Getue meinerseits äußerst destruktiv gewesen.
So fuhr ich um die Mittagszeit  MIT Gunnar zum Flughafen, um Alexa abzuholen.
Die Fahrt war still. Keiner von uns beiden sagte auch nur ein Wort. Gunnar sah ab und an zu mir herüber. Schien mich zu beobachten. Das Radio dröhnte. Ich stellte es ab. Es nervte mich.
Die Begrüßung bei Gunnar recht verhalten. ICH setzte ein gekünsteltes Lächeln auf. War gedanklich abwesend. Tat alles eher sporadisch. Als ginge es mich nichts weiter an. Eine Umarmung. Ein Küsschen rechts und Eines links.
„Wollen wir nicht gleich hier essen gehen?“, fragte ich Gunnar noch bevor wir das Airportgelände verließen, ohne auf Alexa weiter einzugehen. Dieser schien einigermaßen überrascht. Sagte dennoch „okay“ und.....Alexa folgte......mir/uns.
Womöglich war DIES die richtige Art und Weise mit all dem umzugehen.
Ob ich diesen Zustand allerdings aufrechterhalten kann, vermag ich nicht zu sagen.

Am Nachmittag, bis zum Abend, während wir alle draußen saßen, oder Gunnar Alexa eine Führung durch Haus und Grundstück angedeihen ließ, lenkte ich meine Aufmerksamkeit meinem Notebook zu. Ging dann ebenfalls, mit den anderen noch einmal im Meer baden und wendete mich gleich anschließend meiner Pflege zu.


Und in manchen Augenblicken wähnt mir, Gunnar wäre es gleichwohl lieber, wir wären hier allein................

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Erstaunlicher Weise war Gunnar die gesamte Nacht über bei mir. Was ich nicht erwartet hätte, nachdem er Alexa über eine Woche nicht sah.
Hier warf ich allerdings am Abend, wenn auch nicht so leidenschaftlich wie am Tag davor, ein Fellatio ein und fragte ihn zuvor: „Dein Schwanz war noch nicht in Alexa. Oder?“
Gunnar verneinte lachend.

Heute Morgen hingegen, sogleich nachdem wir aufgestanden waren, ging Gunnar in Alexas Zimmer und blieb zwei Stunden dort.
In der Zeit, in welcher ICH mit Kevin via iPhon so la la die Bestellungen des Zentrums durchgegangen bin, fickte Gunnar vermutlich (?!) mit ihr. (Was hätte ich auch anderes tun sollen, als mich auf diese Weise abzulenken (vom Geschehen).) Er kam dann mit ihr heraus und beide gingen zum Strand hinunter, wo sie im Meer eine lange Weile lang schwammen. Nur vermute ich, dass es NICHT NUR Schwimmen war. Denn sie standen eine ganze Zeit eng umschlungen an einer Stelle und rührten sich nicht vom Fleck. Küssten sich und.........bewegten ihre Hüften.

Als ich gerade mit meinem späten Frühstück zu Ende gekommen war, kamen die beiden vom duschen und setzten sich zu mir hin. Alexa lachte und war in Hochstimmung. Was mich hätte traurig stimmen sollen. Und das tat es auch. Dennoch keimte Hoffnung. Denn ich sah in Gunnars Augen einen Blick, der mir verriet, dass in ihm zu meinen Gunsten etwas vor sich ging. Er sah Alexa (trotz der vorangegangenen Intimitäten) nicht mehr genau so an als sonst. Hatte das etwas mit unserem leidenschaftlichen Zusammensein vom Tag zuvor zu tun? Hatte es ihn beeindruck? In ihm etwas verändert? Es schien fast so. Die Hoffnung stirbt zuletzt.