Würde ich
nur eine ganz normale Ehe führen, ohne eine Alexa oder andere Frauen, wäre ich so
viel zufriedener und demzufolge glücklicher, als ich es im Augenblick noch war.
Was mir die wenigen Tage allein mit meinem Ehemann erneut bestätigten. BEVOR sie (Alexa) kam.
Wäre
Gunnar mir nur treu, könnte unsere Ehe in der Tat so fabelhaft sein.......
Nichtsdestotrotz
bemerke ich (selbstverständlich!), wie viel Mühe sich Gunnar gibt.....meine
Erwartungen in dieser Hinsicht doch noch zu erfüllen. Was ich freilich nicht
gedenke in jedem Augenblick zu thematisieren, damit es ihn nicht nervt.
Bei Männern scheint es mir viel besser
zu sein, subtil vorzugehen und ihnen Raum für Kreativität und
Entwicklungsmöglichkeiten zu lassen. Jedoch immer mit einem Augenmerk darauf
und mit einem stillen (beinahe versteckten) Hinweis auf das eigentliche Ziel. Zwinker.
Denn was
nützt es, die Männer offen zu bevormunden und damit Streit zu provozieren. Wer
will das schon? Am
Ende müssen sie denken, sie tun es aus eigener Motivation!
Selbstredend
hatte ich darüber nachgedacht mit Gunnar zu reden. Ließ es aber dann und
wartete besser ab. Was sich als vorteilhaft erwiese. Gunnar sprach von sich aus
diese gewollte Veränderung an. Jedoch ausschließlich mit wenigen
Worten.
ICH hatte
und habe Geduld mit ihm. Und ER tut was er kann. Dies zu wissen, ist für mich das
Wichtigste. Ich vertraue ihm und bin ganz glücklich darüber, das ich mich NICHT
auf eine erneute Diskussion, Alexas wegen, mit Gunnar eingelassen habe. Oder
sie ganz und gar initiierte.
Auch mein
sanftes, geduldiges und gleichmütiges Verhalten, trotz Alexas Anwesenheit, mag
Gunnar dazu bewogen haben, noch einmal aus einem gänzlich anderen Blickwinkel
darüber nachzudenken.......UND tatsächlich sein Verhalten zu ändern. Sogar was
den Sex betrifft. Welchen er seit Neuesten überwiegend mit mir verwirklicht.
Wir hatten zudem über seine Zeit in der Sekte, seine Neigungen davor,
währenddessen und danach, zuzüglich meiner Bereitschaft diesen gelegentlich
nachzukommen, geredet. Ich verstand Gunnar UND.....honorierte......seine
Bereitwilligkeit zur Veränderung!!!
Und auch
Gunnar würdigte mein Entgegenkommen. Wie es scheint, verstehen wir uns derzeit
so gut, wie seit langem nicht mehr. Was ich als äußerst angenehm empfinde!!!
Beziehungen
sind offenbar doch entwicklungsfähig. Nur bedarf es dazu offensichtlich beiderseitiger Willenskraft!
Was mich
zu diesen Worten inspiriert, fragen Sie sich? Nun, schlicht und einfach Gunnars
neues Verhalten. Welches, für mich sichtlich und fühlbar, Wirkung zeigt. Indem
er die Nächte über bei mir bleibt. Er nicht darauf besteht zu dritt zu schlafen
UND,
anstatt mit Alexa zusammen zu sein, seine Zeit lieber mit mir verbringt. OBWOHL
sie doch anwesend ist. Was ich doch im Allgemeinen recht erstaunlich finde.
Denn gerade in den letzten Tagen hatte meine Kränklichkeit eine, für mich doch
recht neue Dimension erreicht. Es geht überaus schlecht mit dem Laufen. Meine
Füße schmerzen! Daher hatte ich auch ohne murren, mit Verständnis und Liebe im
Herzen, Gunnar meinen Segen gegeben, mit Alexa in die Stadt zu gehen, nachdem
er mich darum bat.
Aufgrund
meiner derzeit misslichen, gesundheitlichen Lage, und womöglich war ebenso der
Stand des Mondes daran schuld, verfiel ich eine kurze Zeit lang in Melancholie,
die sich in Richtung einer Depression bewegte. Ich hatte nicht einmal Muse
seichte Prosa zu mir zu nehmen. Gleich in welcher Form. Da meine Aufnahmefähigkeit
unter dem depressiven Zustand litt. Lenkte mich jedoch mit anderen Dingen ab,
was mir erfreulicherweise glückte. Und so kam ich recht zügig in einen
erträglichern Zustand zurück, was Gunnar und offenbar sogar Alexa erfreute.
Selbst SIE hatte sich, neben Gunnar selbstredend, welcher mich, so gut wie er
es eben vermochte, unterstützte, sichtlich um mich gesorgt. Welch’ gefällige,
kulante und sympathische Konkubine! Ha, ha! (Nur gut, dass ich nun ebenfalls
nett zu ihr bin.)
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Zudem gibt
es eine Neuerung.
Als ich
mit meinem Vater sprach, schlug er mir (ins Geheim) vor, Alexa, unter dem Vorwand,
dass sie doch näher bei ihren Eltern sei, als Toms Sekretärin in Hawaii zu
belassen. Ich musste schmunzeln ob dieser Gedanken! Recht hatte er! Allerdings
war abzuwarten, was Gunnar davon hielt UND Alexa selbst.
Zu meinem
großen Erstaunen, schien ihm diese Tatsache nicht einmal zu stören. Ich konnte
es kaum fassen. Und ich war nicht die Einzige. Alexa stand, angesichts dieses
Sachverhalts, die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Aber nur für einen
kurzen Augenblick. Sie wandelte sich in Trotz. Was mir doch überaus geläufig
war. Sie fing sich jedoch recht zügig und scheint nun wieder ganz NORMAL zu
sein. Ob sie es ist und was sie wirklich denkt, sei dahingestellt. Gunnar hat
bis zu diesem Punkt der Zeit dazu noch nichts erwähnt. Er lässt es offenbar
schlicht und einfach geschehen.......Nur sie monierte. Wollte zurück nach
Schweden und sah es nicht ein, hier auf Hawaii bei Tom zu bleiben. So kam es
dazu, dass Gunnar und Alexa heftig miteinander diskutierten. Woraufhin SIE nur
noch ärgerlicher wurde. Denn Gunnars klare Worte, WO SEIN Platz und der IHRE
ist, waren offenbar für sie wie ein Schlag ins Gesicht.
„Ich liebe
meine Frau und das hast du genau gewusst, dass ich verheiratet bin.“
Auch das
Kind in ihrem Bauch kam zur Sprache.
„Es war
deine Entscheidung ein Kind von mir zu bekommen. Nicht die Meine.“
Deutliche
Worte, allemal........Meine Hochachtung!
Dann
wieder die trotzige Reaktion: „Ich bleibe auf Hawaii.“
„Aber
NICHT IN MEINEM HAUS.“, warf ich ein.
„Gleich
Morgen suche ich mir eine Wohnung hier.“, sprach es und verschwand.
Tom sah
dem Ganzen nur verwundert und schmunzelnd zu.
Womöglich
kommt es sogar Gunnars Anstrengungen, mir treu zu bleiben, recht gut entgegen,
wenn Alexa auf Hawaii verbleibt.
Er
experimentiert aller Wahrscheinlichkeit nach mit sich, seinem Denken, seinen
Neigungen und Schwächen herum.
„Möglicherweise
muss ich es als eine Gewohnheit sehen.“, sagte er Gedanken versunken zu mir.
„Welche mir in den Sektenjahren anerzogen wurde. Allerdings habe ich es schon
so oft versucht sie los zu werden, dass mir wähnt, ich werde sie nie mehr los.“
Gunnar nahm
meinen Kopf zwischen seine Hände und sah mich mit einem Lächeln an. „Aber ich
versuche es weiter und immer wieder aufs Neue. Habe die Hoffnung, diese vermaledeite
Eigenart, Gewohnheit, Krankheit loszuwerden, auch wenn sie angenehm für mich
sein mag, noch nicht aufgegeben. Ich liebe dich von ganzem Herzen, meine Frau.
Und ich weiß, dass auch du mich über alles liebst. Ich will unsere Ehe mit
meinen sexuellen Vorlieben, seien sie nun angeboren oder anerzogen, nicht zerstören. Wenn wir uns beide Mühe
geben, uns gegenseitig respektieren und verstehen, werden wir es schaffen und
immer zusammen sein. Und ich weiß, dass auch du das willst.“
Ich nickte
und.....war beeindruckt. Beinahe verzaubert von meinem Ehemann, ob der
Vehemenz, dem Willen und dem Durchhaltevermögen, mit welchen auch ER unsere Ehe
zu erhalten gedenkt.
Aus diesem
Grund animierte ich Derek NICHT, hier her zu kommen. Denn er hatte es
angesprochen.
„Was ist
mit dem Zentrum? Ich mag Kevin nicht die gesamte Verantwortung überlassen.“,
redete ich mich heraus. „Obgleich ich mir sicher bin, dass er fähig dazu ist.“
„Wie wäre
es mit Mike.“, schlug er vor. „Er kann
ihm helfen. Er begreift sehr schnell. Wir hatten ihn doch ohnehin bereits in
diese Position berufen.“
„Ich
denke, er ist noch nicht soweit. Und selbst wenn, kenne ich ihn nicht so gut,
dass ich ihm mein volles Vertrauen schenke. Das musst du verstehen.“
Derek
erwiderte nichts darauf. Womöglich war er gekränkt.......
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Fernen
beschlossen wir nun DOCH in die Black Hills zu reisen. Mary und Rodney zeigten
keinerlei Interesse hier her nach Hawaii zu kommen.
„Was ist
mit Alexa?“, fragte ich meinen Ehemann. Denn ich wusste genau, dass sie gedacht
mit uns zu kommen.
„Wir gehen
allein. Rodney hat Recht. Sie würde dort nur irritierend, wenn nicht sogar
hinderlich für unsere spirituelle Reise sein.“, kam seine Antwort wie aus der
Pistole geschossen und so derart unerwartet, dass ich staunend meine Augen ganz
weit öffnete und mir der Mund offen stehen blieb. (Es muss recht komisch
ausgesehen haben!) Denn Alexa hatte neben uns gestanden und alles gehört.
Somit ist
auch dies verfügt! Punkt um! Was für ein Glück!
Ich staune
nur so über meinen Ehemann! Wie erfreulich!