Donnerstag, 28. Juli 2016

Lernen miteinander auszukommen……



Wenn Menschen an einem Ort zusammen treffen, die mehr oder weniger in der Vergangenheit so wie in der Gegenwart miteinander verbandelt sind, sind Spannungen vorprogrammiert. Was nicht bedeutet, dass gestritten wird. Nein. Wir reden sehr offen und diskutieren ausschließlich.
In Schweden hat jeder sein Haus. Hier jedoch, sind wir alle in Einem. Marie, ihr Mann Henrik und Gunnars Kinder. Kevin, seine Pfleger Max und Matthias, sowie Kevins Lebensgefährtin Janina sind ebenfalls hier zugegen. Zu guter Letzt noch Derek, Gunnar, Alexa und ich.
Was allerdings ebenso eine Frage der Verpflegungszubereitung aufwirft. An dieser Stelle hat Marie die Tochter des Verwalters, Veronica, verpflichtet uns zu helfen.
„Ich lasse deshalb niemanden einfliegen.“, hatte ich zu ihr gesagt. „Finde bitte jemanden vor hier, der dir, der uns“, verbesserte ich mich“, in der Küche und im Hause hilft.“

So gab es gleich in den ersten Stunden einen trotzigen Abgang von Janina und ein anschließendes Gespräch in der Runde, welches ICH suchte, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie auf mich nicht eifersüchtig sein muss. Ihr hatte offenbar meine innige Begrüßung mit Kevin  heute Morgen missfallen. Ohnehin hatte ich mit Janina noch einiges klar zu stellen. Beispielsweise, dass ich genau so wenig die Schuld am Unfall ihrer Schwester trug wie an Kevins Unfall. Dass ich nicht das Monster, die Hexe war, für die sie und ihre Familie mich hielt. Und dass es von ihnen nun in der Tat nicht die feine Englische war, mir Glauben zu machen, Kevin sei tot.
Ich fand es direkt erleichternd endlich die Gelegenheit bekommen zu haben, das alles vor ihr aussprechen.
Wie sie es allerdings sieht und aufnimmt, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Züge in ihrem Gesicht ließen nicht darauf schließen, dass sie mir vergab. Sie blieben (vorerst?) ernst.
Zum Schluss hakte Gunnar ein, der offenbar nur darauf gewartet hatte, dass wir zu Ende kamen. Er heiterte mit seinen Worten die Situation sogar noch auf, indem er sagte: „Vielleicht befolgst du deinen eigenen Rat und bist nicht mehr so eifersüchtig.“
„Aber das ist doch eine gänzlich andere Situation!“, monierte ich noch augenblicklich. „Wieso sollte Janina jetzt noch eifersüchtig auf mich sein, wo ich mit DIR verheiratet bin und sogar Derek noch bei uns ist? In diesem Fall liegt die Sache völlig anders. Deine Konkubine, die du zudem liebst, sitzt in diesem Augenblick neben dir mit deinem Kind in ihrem Bauch.“
„Es war ihre Entscheidung.“, widersetzte sich Gunnar sogleich.
„Aber du liebst sie. Nicht wahr?“, fragte ich meinen Ehemann vor all den anderen, die dieser Unterhaltung doch recht aufmerksam folgten.
„Und du liebst Derek.“, merkte Gunnar in einem ruhigen Tone an, ohne besondere Emotionen zu zeigen.
Was hätte ich in Dereks Gegenwart erwidern sollen? Nein? Zudem hätte ich damit lügen müssen. Ich mochte ihn in der Tat sehr gern und fand ihn über die Maßen attraktiv. Infolgedessen war es von Nöten sehr genau darüber nachzudenken, was meine nächsten Worte sind.
„Aber die Liebe zu Derek ist eine andere wie meine Liebe zu dir!“, blieb ich expressiv. „Oder die Liebe, wie du sie zu Alexa empfindest! Und wenn DU keine anderen Frauen hättest, wäre ich dir in jedem Fall treu.“
„Und was war mit deinen drei Männern zur gleichen Zeit?“, rollte Gunnar die alten Geschichten von damals mit Kevin, ihm selbst und Ian auf.
„Das ist schon längt Vergangenheit.“, warf ich ein wenig gemäßigter ein.  „Und hättest du zu dieser Zeit nicht auch mit andere Frauen geschlafen, wäre uns beiden gleichwohl diese Part in unserer Ehe erspart geblieben.“
Gunnar räusperte sich und zog die linke Augenblaue nach oben. Was mir sagte, dass ich diese Thematik doch nun besser  beenden sollte. Es war in der Tat genug. Hier hatte er durchaus Recht. So wie so wurde bereits in der nahen sowie weiter zurück liegenden  Vergangenheit viel zu viel darüber diskutiert. Allerdings sah ich in Gunnars Augen sowie in seinem Kopf noch die brennende Frage nach dem Russen, die er sicherlich nur noch allzu gerne an mich gerichtet hätte. Denn auf Wanja war er schon immer…..eifersüchtig. Und das zu Recht.


Derek sah ich erst heute Morgen. Obwohl er bereits gestern spät in der Nacht hier angekommen ist. Ich hatte mich aus Erschöpfung sehr zeitig schlafen gelegt.
Gunnar lag an meiner Seite und wartete bis ich eingeschlafen war. Dann ging er noch einmal zurück zu den anderen. Und er schlief die gesamte Nacht bei mir. Denn heute Nacht, werde ich mit Derek zusammen sein. Wir haben uns so lange nicht gesehen! Gunnar dachte sicherlich bereits daran und bringt indes Verständnis dafür auf. Zur Gänze scheint er auf Derek nicht wirklich eifersüchtig zu sein. Er mimt den Kumpel und rät, mir, doch ein Beispiel an ihm zu nehmen, was Alexa betrifft.
„Ich verstehe mich mit Derek doch auch. Warum also du nicht mit Alexa?“, fragte er in die Runde, als wir heute Morgen, nach dem Frühstück alle beieinander saßen.
In diesem Augenblick gedachte ich bereits Widerspruch einzulegen, jedoch Gunnar setzte seine Rede fort.
„Natürlich weiß ich, dass du dir Mühe gibt. Du bist nicht zu jeder Zeit mehr so bissig zu ihr. Duldest sie mittlerweile.“
Ich hob die Schultern und breitete die Arme aus zum Zeichen, dass mir ohnehin nichts weiter übrig bleibt.


Ein wenig später sprach ich Derek auf Giselle und das Kind in ihrem Bauche an, welches bereits im September das Licht dieser Welt erblickt. Er wirkte verlegen.
„Verzeih.“, entschuldigte ich mich bei ihm sofort. „Es ist eine sehr persönliche Frage. Wenn du nicht darüber sprechen magst, dann verstehe ich das. Vielleicht dann später, wenn wir alleine sind.“
Derek schwenkte um. „Kein Problem. Wie ich sehe, wird hier alles sehr offen diskutiert. Da passe ich mich selbstverständlich an.“
Ich setzte ein verklärtes Lächeln auf. „Ja. So ist das eben hier. Und es ist gut, DAS es so ist.“
Wenn Derek vor den anderen über Giselle sprach, hatte ich den Eindruck, dass er trotz alledem recht zurückhaltend war. Denn später, als ich allein mit ihm war und noch einmal diese Thematik anschnitt, war er viel offener.
„Wie wirst du dich fühlen, wenn du Vater bist?“, hatte ich ihn gefragt.
Er legte die Stirn in Falten und zog die Brauen hoch. „Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie ich mich fühlen werde.“
„Dann warte es schlicht und einfach ab. Willst du deshalb sogleich nach einer Woche zurück nach Schweden?“
„Nein. Am liebsten wäre es mir, ich könnte bleiben und dich zu Adam begleiten.“
„Dann bleib doch zumindest noch eine zweite Woche hier:“, schlug ich vor.
„Und Kevin?“
„Seine Janina wird glücklich sein, nach einer Woche wieder zurück fliegen zu können.“
Derek lachte. „Vielleicht gewöhnt sie sich ja auch noch an dich und wird deine Freundin.“
„Das bezweifle ich.“
Eine kurze Pause entstand, in der noch eine Frage in mir brannte. Ich wartete noch einige Minuten ab und an: „Wirst du dabei sein wollen, wenn sie gebärt?“, fragte ich ohne weitere Umschweife. Derek schien verblüfft zu sein. Er hüstelte ein wenig und lächelte verlegen.
„Was ist?“, fragte ich nach und lächelte ihn an. „Wäre das so abwegig?“
Ein tiefer Atemzug durchströmte seine Kehle, bevor er mit der Erwiderung begann. „Nein. Eigentlich nicht. Schließlich war es IHRE Entscheidung und nicht die Meine….mit dem Kind. Ich glaube es genügt, wenn ich sie besuche, wenn es geboren ist.“
„Freust du dich darauf?“
Und wieder schien er nicht zu wissen, was er mir darauf antworten sollte. Er blieb laut hörbar die Luft durch seine Lippen.
„Ja und nein.“
„Das bedeutet?“, ließ ich nicht nach.
„Auf das Kind natürlich. Auf die Verpflichtung nein.“
Oho! „Verpflichtung. WAS verstehst du darunter?“
Derek sah mir direkt ins Gesicht, als wüste er was ich denke und lächelte mich an. „Ich werde sie nicht heiraten. Nein. Aber schließlich bin ich der Vater. Für das Kind bin ich schon verantwortlich. Ich hätte auch besser aufpassen können.“
„Du konntest nicht wissen, dass sie es darauf anlegte.“
„Ja. Ich weiß. Denn ich hatte sie selbstverständlich nach der Verhütung gefragt.“
„Und?“ Dieses Thema hatten wir bisher noch nicht so gründlich besprochen und ich war gespannt.
„Sie hatte nicht geantwortet. Nur gelächelt und ich nahm an……“ Derek sog die Luft durch seinen linken Mundwinkel zischend ein. Seine Gesicht zeigte bedauern. „So war das eben.“


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Das Anwesen, auf welchem die Serie „Magnum“ gedreht wurde ist offenbar käuflich zu erwerben.
Sobald ich zufälliger Weise davon las, wies ich Tom an, sich darum zu kümmern.
Es befindet sich auf Oahu am Waimalnalo Beach. Einer der schönsten Strände auf Hawaii.
Natürlich wäre es schön, in diesem Haus zu leben. Ich freue mich darauf, es mir anzusehen. Und hoffe,….es gelingt.

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Gesundheitlich bin ich überaus schwach. Die Temperaturschwankungen machen mir zu schaffen. Speziell die hohe Luftfeuchtigkeit. Zudem ist es hier im Süden noch heißer als in den Bergen der Black Hills.
Da mein Magen sich bereit wieder mokiert, trinke ich meinen Kaffee etwas leichter. Kaffee Latte ist es ohnehin jetzt nicht mehr. An die derzeitige Abstinenz der Milch, speziell was meinen Vorliebe beim Kaffee betrifft, vermag ich mich nicht wirklich zu gewöhnen. Sojamilch kommt der Richtigen in der Konsistenz wohl noch am nächsten. Allerdings ist mir ebenso bewusst, dass diese eben NICHT das non plus Ultra der Gesundheit ist. Reis- und Hafermilch sind mir zu dünn. Mandelmilch ist im Kaffee eine Abscheulichkeit. Ziegenmilch schmeckt nach diesem Tier und enthält erneut das tierische Fett, welches ich vermeiden soll. Nun, Dinkelmilch scheint mir eine Option zu sein, die es noch auszuprobieren gilt.