Sasha hatte schon, aufgrund meines mit tausend Zweifeln
behafteten Tagebucheintrages vom 28. August, große Sorge, dass ich nun doch
noch die Flinte ins Korn werfen würde und erneut aus seinem Leben fliehe, wie
schon einmal geschehen. (Oder mehrere Male?). Gunnar selbst erlöste ihn mit
seiner doch recht zögernden Antwort auf mein Ultimatum, wo schlussendlich klar
geworden war, in welche Richtung (zumindest vorerst) unser aller Leben nun geht.
Und auch ich war einigermaßen erleichtert, dass nicht ICH die Entscheidung
hatte treffen müssen. Dennoch hatte ich mehr von Gunnar erwartet. Hat er
womöglich aufgegeben? Das glaube ich nicht.
Nun gut, am Ende traf ich die Entscheidung doch, aufgrund
von Gunnars zögerlichem Verhalten. Es war mir leicht-er ums Herz. Nicht ICH war
die Kummer bringende Idiotin….für den jeweils anderen. Sondern er selbst.
Alldieweil er Alexa einfach nicht lassen kann. Somit war, bzw. ist die Sache
entschieden. Ich bleibe bei Sasha und gehe nun zukünftig meinen Weg MIT ihm.
(Bis……??..wir werden sehen.) Änderungen vorbehalten.
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Es geht alles so zügig, dass ich es kaum be-greifen kann. Ich
selbst bin noch immer im Zweifel, ob es richtig ist, was ich tue. Denn genau
genommen, wäre ich tausend Mal lieber bei Gunnar. Jedoch OHNE Alexa. Und da er
diese offenbar nicht lassen kann,……..es tut mir so leid…um UNS!
Das/unser (Sasha und meines) Haus ist bezugsbereit. –
Erstaunlich, wie schnell diese Leute arbeiten. - Morgenfrüh räumen wir das Apartment erneut und
ziehen um. Meine Sachen in Schweden werden von einer Firma gepackt und hier her
geschickt.
Gestern waren wir shoppen. Besuchten Sashas Eltern und
inspizierten das Haus in der Rue Cherrier,
wo wir von nun an gemeinsam wohnen werden. Es ist einfach fabelhaft! Es gefällt
mir dort! (Und (vor allem) NICHT ZU groß.)
Allerdings war gleichwohl die Sprache von Portland. Sashas
Eltern besitzen dort ein Antiquitätengeschäft, welches sie uns liebend gern zur
Führung übergeben hätten. Sashas Bruder Elan soll das Geschäft in Montreal
übernehmen und somit die Gesamtführung des Unternehmens. Nur lehnte er dies bis
dato ab. Alldieweil er das Leben als Orthodoxer in Jerusalem zu lieben scheint
und dort bleiben will. (Wofür er Geld von seinen Eltern bezieht.) Und da Misha
sein Leben in Deutschland nicht aufgeben wird, ohnehin ist er der Jüngste,
würde Sasha als zukünftiger Leiter des gesamten Unternehmens seiner Eltern in
Frage kommen. Usw….usf…….(Später mehr.)
Am Abend hatte uns Misha einen Kurzbesuch abgestattet. Da
ich nicht gedachte, mich wieder und wieder über diesen Kretin zu erbosen, bat
ich ihn am Ende schlicht und einfach, diesen Fluch, Gunnar und mich betreffend,
endlich aufzuheben.
„Erst, wenn du mit meinem Bruder verheiratet bist.“, war
seine Antwort darauf. „Und ob es DANN sinnvoll ist, überlege ich mir noch.“,
setzte er grinsend nach. Aber ich erinnere mich daran, dass Gunnar davon
sprach, Erik hätte eine Lösung für das Problem gefunden. Nur mittlerweile denke
ich, das Problem ist NICHT der Fluch, der Zauber an sich, sondern Gunnar
selbst, der sich nicht entscheiden kann und zwei Frauen für sich haben will. Diesen
Zustand allerdings, ertrage ich nicht mehr. Vermutlich ist es tatsächlich an
der Zeit, mein Leben zu ändern. So sehr ich es auch bedauern mag. Dennoch ist
das Zurückkehren in m-einen Ausgangszustand MIT Gunnar, für mich……immer
möglich, wie ich finde. Wir werden sehen.
So, nun wird gepackt.