Judith und Jakov besuchten uns gestern. Sasha hatte ihnen
bereits die frohe Kunde via Handy überbracht, dass ich gewillt bin, ihren Sohn
zu heiraten. (Ja, König David hatte sich ebenfalls in eine verheiratete Frau verliebt.) Sie hatten auch gleich den passenden Ring mitgebracht. Was ihnen
nicht schwer fallen sollte. Schließlich gehört ihnen ein Schmuckgeschäft,
welches gleichwohl mit Diamanten handelt.
Jakov fragte mich dann mit ernstem Ton, ob ich mich den
nun, vor einer möglichen Heirat mit seinem Sohn, doch noch besonnen hätte und
erkennen würde, dass ich zu ihnen gehöre und wo meine wahren Wurzeln sind.
„Kind, du hast viel nachzuholen. Es wird Zeit, dass du
damit beginnst.“
Im Augenblick wusste ich nicht was er meint. Aber dann
fiel es mir ein und ich sagte ihm ein wenig verträumt, und auch Sasha, dass ich
darüber nachdenken werde. Judith war glücklich damit. Und bevor mich Jakov weiter
mit Fragen und Hinweisen der strengeren Natur traktiert, befreite sie mich aus
dem festen Griff des schulmeisterlichen und befragenden Mannes. Griff mich
hektisch am Arm und zog mich da weg. „Ach lass sie doch jetzt und sei
zufrieden. Das hat doch alles noch Zeit.“, sagte sie und war erfreut, mit ihrer
zukünftigen Schwiegertochter noch ein wenig über Allgemeines plaudern zu
können.
Andererseits
erinnere ich mich an eine Aufgabe, welche ich in dieser
Umgebung gedachte zu verfolgen. War es nicht so? Ich entsinne mich dessen
zuweilen recht gut. Diese Aufgabe hatte immense Bedeutung für die Menschen/-heit,…..denke
ich. Und womöglich vermag ich sie
besser anzugehen, bleibe ich doch überwiegend in diesem (Gehirn vernebelten)
Zustand der Hingabe (den ich analysieren und später noch einmal genauer
beschreiben/beleuchten möchte, (sofern er überhaupt noch gegenwärtig ist. Denn
er scheint
abzunehmen))….der mir mit Gewissheit hilft, tiefer in den Kaninchenbau
einzudringen. Denn im Augenblick scheint es
für mich nichts Wichtigeres zu geben….als DAS. Den Grundstein dafür legen diese
Leute selbst. Ich denke, es ist mir in manchen Minuten voll bewusst. Dennoch
gebe ich mich dem ganzen Szenario (zumeist in vollen Zügen) hin. Spiele mit. Es ist wie ein Sog und nicht
schwer hier mit einem doch recht attraktiven Mann zu sein, der mir am aller
liebsten das ganze Universum zu Füßen legen möchte. Was habe ich schon zu verlieren? (Außer einem Mann (der noch attraktiver ist), der mich ewig betrog und noch
immer mit dieser andere Frau nebst ihrem Balg zusammen ist.) Freilich fällt es
mir schwer…….ich erinnere mich natürlich, dass ich Gunnar über die Maßen liebe.
Nur lasse ich diese Gedanken (im Augenblick zweckmäßiger Weise) nicht mehr zu.
Mittlerweile finde ich es recht angenehm mit Sasha
zusammen zu sein. Ich denke ich vermag mich daran zu gewöhnen. Er ist ein guter
Mann. Gleich am Montag wird er sich mit seinen Anwälten in Verbindung setzen,
damit die Scheidung eingereicht werden kann. Ich brauche mich im Grunde um
nichts zu kümmern. Er macht das schon.
Schwierig wird es allerdings mit seiner Religion, zu
welcher ich (dann) dazugehöre (-n soll). DA gibt es so viele Regeln, welchen
ich mich unterwerfen muss (sollte). Und das beginnt bereits mit der Verbreitung
auf die (eine etwaige) Hochzeit. Die Hochzeit selbst ist eine Zeremonie mit
besonderen Statuten, welchen ich mich unterziehen muss (was mich doch etwas
ins Schwitzen bringt).
Ich versuche schlicht und einfach nicht mehr an das Vergangene
zu denken. Habe eher die Zukunft im Blick….....