Samstag, 26. August 2017

Die Zukunft im Blick




Judith und Jakov besuchten uns gestern. Sasha hatte ihnen bereits die frohe Kunde via Handy überbracht, dass ich gewillt bin, ihren Sohn zu heiraten. (Ja, König David hatte sich ebenfalls in eine verheiratete Frau verliebt.) Sie hatten auch gleich den passenden Ring mitgebracht. Was ihnen nicht schwer fallen sollte. Schließlich gehört ihnen ein Schmuckgeschäft, welches gleichwohl mit Diamanten handelt.
Jakov fragte mich dann mit ernstem Ton, ob ich mich den nun, vor einer möglichen Heirat mit seinem Sohn, doch noch besonnen hätte und erkennen würde, dass ich zu ihnen gehöre und wo meine wahren Wurzeln sind.
„Kind, du hast viel nachzuholen. Es wird Zeit, dass du damit beginnst.“
Im Augenblick wusste ich nicht was er meint. Aber dann fiel es mir ein und ich sagte ihm ein wenig verträumt, und auch Sasha, dass ich darüber nachdenken werde. Judith war glücklich damit. Und bevor mich Jakov weiter mit Fragen und Hinweisen der strengeren Natur traktiert, befreite sie mich aus dem festen Griff des schulmeisterlichen und befragenden Mannes. Griff mich hektisch am Arm und zog mich da weg. „Ach lass sie doch jetzt und sei zufrieden. Das hat doch alles noch Zeit.“, sagte sie und war erfreut, mit ihrer zukünftigen Schwiegertochter noch ein wenig über Allgemeines plaudern zu können.
Andererseits erinnere ich mich an eine Aufgabe, welche ich in dieser Umgebung gedachte zu verfolgen. War es nicht so? Ich entsinne mich dessen zuweilen recht gut. Diese Aufgabe hatte immense Bedeutung für die Menschen/-heit,…..denke ich. Und womöglich vermag ich sie besser anzugehen, bleibe ich doch überwiegend in diesem (Gehirn vernebelten) Zustand der Hingabe (den ich analysieren und später noch einmal genauer beschreiben/beleuchten möchte, (sofern er überhaupt noch gegenwärtig ist. Denn er scheint abzunehmen))….der mir mit Gewissheit hilft, tiefer in den Kaninchenbau einzudringen. Denn im Augenblick scheint es für mich nichts Wichtigeres zu geben….als DAS. Den Grundstein dafür legen diese Leute selbst. Ich denke, es ist mir in manchen Minuten voll bewusst. Dennoch gebe ich mich dem ganzen Szenario (zumeist in vollen Zügen) hin. Spiele mit. Es ist wie ein Sog und nicht schwer hier mit einem doch recht attraktiven Mann zu sein, der mir am aller liebsten das ganze Universum zu Füßen legen möchte. Was habe ich schon zu verlieren? (Außer einem Mann (der noch attraktiver ist), der mich ewig betrog und noch immer mit dieser andere Frau nebst ihrem Balg zusammen ist.) Freilich fällt es mir schwer…….ich erinnere mich natürlich, dass ich Gunnar über die Maßen liebe. Nur lasse ich diese Gedanken (im Augenblick zweckmäßiger Weise) nicht mehr zu.

Mittlerweile finde ich es recht angenehm mit Sasha zusammen zu sein. Ich denke ich vermag mich daran zu gewöhnen. Er ist ein guter Mann. Gleich am Montag wird er sich mit seinen Anwälten in Verbindung setzen, damit die Scheidung eingereicht werden kann. Ich brauche mich im Grunde um nichts zu kümmern. Er macht das schon.
Schwierig wird es allerdings mit seiner Religion, zu welcher ich (dann) dazugehöre (-n soll). DA gibt es so viele Regeln, welchen ich mich unterwerfen muss (sollte). Und das beginnt bereits mit der Verbreitung auf die (eine etwaige) Hochzeit. Die Hochzeit selbst ist eine Zeremonie mit besonderen Statuten, welchen ich mich unterziehen muss (was mich doch etwas ins Schwitzen bringt).
Ich versuche schlicht und einfach nicht mehr an das Vergangene zu denken. Habe eher die Zukunft im Blick….....