Donnerstag, 4. Januar 2018

Heute Freund – Morgen Feind



Warum nur muss mein Leben immer so chaotisch sein? Ich wünsche mir doch nichts mehr als ein wenig Ruhe!

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Ich hatte Derek gestern nach der Arbeit zurück zu seiner Freundin delegiert und auch wenn er sich noch einmal telefonisch nach meinem Wohlbefinden erkundigte, versicherte ich ihm, allein zurecht zu kommen. Schließlich wäre es von mir äußerst unfair gewesen, ihn für mich beanspruchen zu wollen, wo er doch noch an andere Frauen denken muss, die ihm näher stehen als ich.
Zudem war es gleichwohl in keinster Weise meine Absicht, mir jemand anderen an meine Seite zu holen. Dann blieb ich doch lieber allein….dachte ich…….

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Mit Gunnar hatte ich gestern dann doch noch ein ausführlicheres Gespräch als das Kurze vorher, in welchen er mir mit knappen Worten mitgeteilt hatte, dass er nicht zurück zu mir kommt und stattdessen  mit Marie, Henrik und den Kindern sogleich von Oslo nach New Orleans fliegen wird. Zu einer Diskussion bezüglich der anstehenden Tätigkeiten im Zentrum war es nicht gekommen. Gunnar hatte es nicht zugelassen. Aber offenbar besann er sich noch und späterzu redeten wir ein wenig umfassender miteinander.
„Warum kommst du nicht mit Marie, Henrik und den Kindern noch einmal nach Schweden?“, schlug ich ihm vor.
„Du weißt, dass Marie noch immer Probleme mit diesem Ort hat. Ihr Sohn ist im See ertrunken. Ich verstehe sie und dränge sie nicht. Sie will gleich von hier aus nach Hause und da dachte ich…..“
Ich fragte ihn noch, ob seine abrupte Reiselust irgendetwas mit anderen Frauen zu  tun hätte, dass er nicht zurück zu mir kommen möchte, sobald seine Kinder auf dem Heimweg sind. Er verneinte strikt und ich glaube es ihm sogar.
Gunnar hat sich seit dem Tod seines Sohnes und seiner Konkubine verändert und die Trauer ist größer als ich es vermutete. Er ist sprunghaft geworden und ich hatte so viel Hoffnung in unsere Zukunft gesetzt.  Seine Kinder scheinen ihm offenbar das Allerwichtigste zu sein. Aber womöglich sollte ich noch etwas warten und ihm bezüglich seiner Wankelmütigkeit, seiner Abwesenheit von mir keine Vorwürfe entgegen bringen. Womöglich fängt er sich wieder.
Alles in allem versuche ich ihn zu verstehen……

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Der Unterschied zwischen den drei Männern ist so gravierend. Er könnte nicht größer sein.
Gunnar ist so desorganisiert. Eher der symphytische Chaot, der genau genommen nicht wirklich in der Lage ist das Zentrum zu leiten.
Derek der zärtliche Charmeur, der mir sanft die Füße massiert. Mich hingebungsvoll umgarnt, bis ich mich im siebten Himmel wähne.
Sasha der selbstbewusste und selbstsicher Kühle mit majestätischer Manier, der stets erhaben wirkt mit seinen tadellosen Umgangsformen.

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Wie von mir am Tag zuvor spekuliert, kam Sasha gestern Abend tatsächlich zu mir. Urplötzlich war er zur Tür herein geschneit, hatte mich angelächelt und so getan, als käme er heim. Natürlich wusste er, dass Gunnar nicht bei mir war und ich,…war nicht im Geringsten überrascht ihn zu sehen. Es war mir klar gewesen, dass er kam und diese Gelegenheit für sich nutzte.
Nun, wir unterhielten uns und ich begann ihn mit Worten zu bombardieren wie: „Was willst du hier? Du muss wieder gehen!“
„Vielleicht Morgen, oder Übermorgen. Wenn mein Flugzeug zurückgekommen ist.“, antwortete er mir mit einem sanften Lächeln im Gesicht.
Letztendlich, wie so oft in Sashas Gegenwart, erlosch mein Bestreben mich gegen ihn zu verwehren und ich ließ……alles geschehen. Gab mich ihm heute Morgen sogar noch hin, was nicht wirklich meine Absicht war.
Am Abend zuvor waren wir nicht ins Restaurant gegangen. Ich hatte die Speisen ins Haus bestellt. Wollte nicht, dass man Sasha hier im Zentrum sieht. (Schließlich hatte man ihn als Feind ausgerufen/deklariert.) Es wäre fatal gewesen, insbesondere, was Derek betrifft, dachte ich mir. Allerdings hielt ich das Geschehen nicht damit auf, indem ich Sasha im Haus versteckte. Nein. Klatsch und Tratsch nahmen ihren Lauf, auch ohne, dass ich etwas dazu tat. Und am Morgen dann gingen Sasha und ich doch gemeinsam ins Restaurant um zu frühstücken. Dies wiederum, rief Derek auf den Plan, der geradewegs auf unseren Tisch zu eilte, wo sich eine diffizile Diskussion entwickelte, die ich mit schroffen Worten abzubrechen gedachte. Jedoch ließ ich den Dingen ihren Lauf. Mischte mich nur gelegentlich mit zwei drei bedenklichen Worten ein, die dazu führten, dass Derek (wutschnaubend) ging.
„Er ist eifersüchtig.“, merkte Sasha an und ich stimmte mit gebotener Zurückhaltung nickend zu. Das mochte gut sein. Dennoch gab es da immer noch Dereks andere Frauen, samt seiner derzeitigen Freundin. Er hatte nicht das Recht, mir etwas vorzuwerfen! Jedoch wurde es im Laufe des Tages noch dramatischer. Jasmin tauchte im Bürogebäude auf, um mich und Derek anzugreifen, nachdem er sie (ohne meine Zustimmung) gebeten hatte zu gehen. Denn Derek verlangte im Gegenzug von mir, dass ich Sasha bat ebenfalls das Zentrum zu verlassen. In meinem Büro kam es beinahe noch zu einer Auseinandersetzung. Ich kam mir vor, wie im Kindergarten.
Am Ende setzte mich Derek davon in Kenntnis, dass Jasim mitsamt ihrem Koffer das Zentrum verlassen hätte.
„Bitte sag ihm, dass er gehen soll.“, flehte Derek fast. Selbstredend meinte er Sasha damit.
„Was ist deine Intension, mich darum zu bitten?“, fragte ich ihn.
Eine kurze Pause entstand, in der er mir fest in die Augen sah. „Ich liebe dich noch immer.“
Versprach er sich etwa erneut etwas, da ich ihn zu mir ins Büro geholt hatte??? Denn seine Mutter deutete dann späterzu am Mittagstisch etwas Ähnliches an, was mich stutzen ließ. Sie sähe es nun doch recht gerne, wenn Derek und ich….usw……, usf….Sie und der Vater ihres Sohnes hätten sich in Bezug auf mich geirrt. Wie kam sie nur darauf?
Und mit Derek zu Mittag speisen konnte ich nur, weil kurz zuvor Sashas Vater im Zentrum erschienen war, um ihn abzuholen. Geschäftliche Dinge stünden an, bei welchen er seinen Sohn benötigt.
Sasha bat mich mit ihnen zu kommen.
„Dieses Zentrum liegt in meiner Verantwortung. Das kann ich nicht.“
„Möchtest du, dass ich wiederkomme?“, fragte er Augen zwinkernd.
Ich dachte kurz nach und nickte dann. „Ja. Das wäre schön.“, hörte ich mich sagen als stünde ich neben mir.
Wieso tat ich das??? Ich konnte mich selbst nicht verstehen. Liebe ich ihn womöglich tatsächlich? Unmöglich!!! Aber nur so wäre meine Weichherzigkeit ihm gegenüber zu erklären. Dass ich ihm wieder und wieder vergebe. Und er meint es mehr als ernst. Das ist mir klar. Er lässt nicht nach in seinem Bestreben, mich doch noch für sich zu gewinnen.
Welche Dramaturgie……..an diesem Morgen, die so schwierig zu erklären ist, ist man nicht dabei gewesen.


In eigener Sache:
Ich vermag nicht zu verstehen, was so viele Leute aus Italien und nun gleichwohl aus den USA auf meinen Seiten zu finden gedenken. Es ist so eigenartig.



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Nun, der Türke kann ebenfalls noch gehen!   
Was ist so interessant an mir?