Besser hätte es
Shakespeare nicht schreiben können, was sich heute Morgen ereignete, währenddessen wir
alle am Frühstückstisch saßen. Der Anlas dafür war Asha, die
offenbar die Gelegenheit des gestiegenen Angebotes an Männern nutzte, um ihre nymphomanische Art mit einem anderen
als Sasha auszuleben, der natürlich nichts davon wusste, dass Sasha noch immer
gelegentlich mit Asha schläft. Oder war es ihm gleich, da es sich um Misha
handelt, dem ewig Rebellen (unreifen, trotzigen Sohn/Jungen), DEM, der stets
eine Herausforderung für andere ist, wohl sogar für seinen Vater. Denn bisher
wurde, wie von mir erwähnt, nicht ein einziges Wort darüber verloren, was Asha
mit Sasha, oder Sasha mit Asha tut. Nur JETZT schien es gleichwohl an der Zeit
zu sein sich zu äußern, was für mich doch ein recht amüsantes Schauspiel bot. Das
Belustigende war, dass anscheinend jeder aus der Familie etwas dazu beizutragen
hatte, bis auf Sashas Mutter, die nur dasaß und aufmerksam von einem zum
anderen schaute. Sie ließ ihren Mann letztendlich das Nötige tun. Obgleich
seine Ansprache an die Familie und Asha doch recht knapp und harmlos war. Deborah, Ashas
Tochter, war bereits zornig aufgeschnellt und hatte mit einem abwertenden
Kommentar in Richtung ihrer Mutter den Raum verlassen. Und noch bevor Sashas
Vater sprach, hatte ich ein paar Worte eingeworfen. Es war regelrecht befreiend
für mich es auszusprechen. Nur wendete ich mich nicht damit an Sasha, sondern
formulierte es allgemein. Über Elan musste ich lachen. Er merkte sarkastisch an,
dass nun offenbar Misha den Zuschlag bekam, was Ashas Zuneigung betraf.
Allerdings vermute ich, dass es Asha lieber gewesen wäre, hätte man es nicht offengelegt. Die eindeutige Schuld (hatte Asha) schien an dieser Stelle bei Mischas übermütiges Handeln am Frühstückstisch gelegen zu haben.
Er hat sehr sichtbar für alle mit Asha geflirtet und recht offen vulgäre und eindeutige Scherze gemacht und ihr intim zugezwinkert,
nachdem er ihr wohl unter dem Tisch (zwischen die Beine) ans Bein gefasst hat,
was Sasha, wie allen anderen selbstredend nicht verborgen geblieben war. Die
Überschwänglichkeit von Sashas jüngstem Bruder Misha hat letztendlich das Fass
zum Überlaufen gebracht, und Sasha selbst äußerte sich, unter einem
missbilligenden Blick zu Asha hin, dass er mich, seine Frau, sehr liebe und nun
mir keinen Anlass mehr böte argwöhnisch ihm gegenüber zu sein, was seine Treu,
Loyalität und Liebe beträfe. Er bezeichnete es als ein Glück und das Ziel
seiner Wünsche, dass ich an seiner Seite bin….was mir nun sagt, dass Sasha mit
Asha fertig ist. Nur wie lange wird dieser
Zustand (an-) halten? Ein Jahr? Ein halbes? Wer weiß. (Daran könnte man dann
direkt Sashas Charakter messen.)
Nun, eines weiß
ich jedenfalls, er findet den Sex mit mir in den meisten Fällen, wie er mir
grinsend gestand und leise zuflüsterte, euphorischer, berauschender und faszinierend,
wenn er Asha und mich vergleicht. SIE scheint mir dann wohl mit abwechslungsreicheren
Aktionen der intimen Art aufzuwarten, was den Männern anscheinend gefällt.
Mischa
entschuldigte sich dann letztendlich noch bei Sasha und es war sicherlich
ehrlich gemeint. „Ich hatte gedacht es ist aus. Tut mir leid Bruderherz, das
konnte ich ja nicht wissen. Du hast doch so eine schöne Frau und Asha hat
nichts gesagt.“ Sasha indes wendete kehrt und winkte ab.
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Gesundheitlich,
bin ich kampfentschlossen, mit allen Mitteln, welche mir zur Verfügung stehen
und Sasha unterstützt mich selbstverständlich mit all seinem (kabbalistisch,
okkultem und magischem) Wissen. Er war am gestrigen Abend in der Tat geradezu
entzückt, dass ich erneut so entschlossen bin (wo ich doch zuweilen noch immer
ein wenig phlegmatisch sein kann), für mich mehr zu tun als bisher, vor allem in
Sachen Imagination und auch körperliche Ertüchtigung, samt Augengymnastik,
damit die Schärfe meine Sicht wieder besser wird. Er hatte mich daher in die
Arme geschlossen und fest an sich gedrückt. Mir ins Ohr gehaucht, wie innig er
mich liebt und das wir zusammengehören. Wir sind erneut darin übereingekommen,
dass er weiß, was Liebe ist und wie man sie lebt, was in seinen Kreisen nicht
selbstverständlich ist.
Es ist gerade so,
als hätte die Energie des Auftriebs in mir und eben diese Entschlossenheit
gesund und vital zu sein, die oben genannten Ereignisse heute Morgen forciert.
Darf ich dies jedoch tatsächlich miteinander ins Verhältnis setzen? Ich weiß es nicht. Nur,
diese Dynamik ist eigenartig, dass JETZT gerade, an diesem Morgen, wo ich doch
gestern Abend so euphorisch war, sich etwas ereignet, was ich so bisher nicht
für möglich gehalten hätte. Man(n) sprach aus, was tabu gewesen war.
Ach natürlich,
Asha, was war nun mit ihr? Gesenkten Blickes und mit verschränkten Armen hörte
sie sich die mahnenden Worte von Sashas Vater an. Trotzig der Blick und
am Ende beinahe hasserfüllt. Sie sah Jakov direkt in die Augen, erschien überaus
selbstbewusst, als hätte sie keinerlei Affront begangen. Man wird sehen, wie sie sich nun weiterhin verhält. Und ich frage mich an dieser Stelle, ob es ihr überhaupt möglich ist anders zu sein. Wenn nicht, sollte ihr ein fähiger Therapeut (oder besser eine Therapeut-IN) empfohlen werden, der ihr hilf.