In einem spontanen
und offenen Gespräch mit Sasha heute Morgen, kurz bevor wir das Bett verließen,
zerstreute er meine Zweifel von gestern. Reste davon werden selbstredend
bleiben und ich frage mich, hat er gelesen, was ich schrieb? Obgleich, er kennt
meine Befürchtungen, die zuweilen am Aufflammen sind, jedoch schon längst. Was
nicht bedeutet, dass sie unbegründet sind. Nichts destotrotz mag ich ihm
glauben, dass ich bei ihm gut aufgehoben bin. (Welche Wahl bleibt mir denn?)
Sasha ist eben auch wie er ist. Geprägt von dem, was er bisher erlebte, wie
jeder von uns. Ich versuche zu verstehen und ER scheint sich noch immer Mühe zu
geben, etwaige seelische Wunde, welcher er erlitt, zu erkennen und in sich zu heilen.
(Ist dies überhaupt möglich (wenn der Schaden zu groß ist)?) Glücklicherweise
war seine Kindheit und Jugend nur wenig von Erschütterungen geprägt, soweit mir bekannt. Gleichwohl
was seine Familie angeht, was mich verwundert. In einer solchen Familie geboren
zu sein, hat zumeist Folgen für den Geist. Daher vermute ich noch immer, dass
er womöglich zwei Persönlichkeiten hat, alldieweil ihn späterzu die Zeit bei den
Streitkräften prägte, da die Erlebnisse dort aller Wahrscheinlichkeit nach zum
größten Teil nicht menschenfreundlich waren. Ich fragte allerdings nicht weiter
nach. Vor allem, um eben diese Zeit in seinem Geist nicht wieder aufleben zu lassen. Ich kann
mir nicht annähernd vorstellen wie es ist, mit so einer Last zu leben. Es wäre
also kein Wunder, wenn es ihn gespalten
hätte, damit er dass alles überlebt. Was allerdings nicht bedeutet, dass er in
jedem Fall ein Opfer war. Es scheint wohl so zu sein, dass er beides ist. Auch
im Privaten scheint oder schien es Verbindungen zu geben, vor allem über seinen
Vater, die mit schrecklichen Ereignissen gekoppelt sind. Diese zu verwinden,
kostet mehr als das sprichwörtlich dicke Fell. Aber mehr dazu schreibe ich hier
(besser) nicht.
In manchen
Momenten dünkt mir, dass es stetig schwieriger wird mit ihm zu leben, obgleich
er mir kaum Anlass gibt Gedanken an eine Trennung zu verschwenden (Vorerst zumindest nicht. Ich warte ab, was mit Gunnar geschieht.), alldieweil er nach wie vor überaus liebevoll zu mir ist.
Jeder Mensch hat wahrscheinlich ohnehin zwei Gesichter..........
Das Thema Asha kam
nur am Rande vor. Entschieden ist ohnehin noch nichts und es wird dauern…..zum
Glück.