Ich war nicht
mit im Kino gewesen. Wollte nicht. Zu laut, zu hektisch zu anstrengend. So
hatte ICH nun das Nachsehen und musste bei den Kindern bleiben. ICH! Gerade
ich! Wo ich keine Kinder mag. Und wirklich gewonnen hatte ich dadurch nichts.
Ebenfalls zu laut, zu hektisch und zu anstrengend.
Nun gut, es
waren nur drei Stunden am frühen Abend. Und die Turners waren schließlich
ebenfalls noch da. Dennoch dachte ich im Nachhinein, wäre es wohl besser
gewesen, ich wäre mit Gunnar, Marie und Henrik in die Stadt gegangen.
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„Ich bin da.“, sagt
Gunnar Gestern Abend. Küsst mich sacht und zärtlich auf den Mund mit dem
süßesten Lächeln, das er mir geben konnte. Dabei greift er mit seinen beiden
Händen meine Schultern und drückt sie sanft.
Aufatmen…….meinerseits.
Denn es hatte sich eine Panik-Attacke eingestellt (die offenbar der
Überforderung mit den Kindern geschuldet war).
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Oh. Oh! Helle Aufregung heute Morgen. Wir
erhielten einen Anruf von Kevin und Janina, der besagte, dass sie sogleich nach
der Heirat am dreißigsten in die Flitterwochen fahren. Gunnar sprach mit ihnen.
Ich hielt mich da besser raus. New Orleans war offenbar das erste Ziel, welches
sie sich ausgesucht hatten, um mit uns zu feiern, wenn wir schon nicht mit in
Schweden dabei seien konnten. Dann sollte es weiter gehen nach Hawaii. Kevins
Sohn hatte es dort so gut gefallen. Und selbstredend auch Janina. Deren Eltern
waren ebenfalls eingeladen, mit ihnen in diesem Paradies (in meinem Haus) zu
sein, für……tja nun, für wie lange? Vier Wochen Minimum, intervenierte Janina.
Gunnar stimmte selbstverständlich zu. Nur WER leitet das Zentrum, währenddessen
wir allesamt abwesend sind? Mag sein. Es würde sich schließlich nur um ein paar
Tage handeln. Nichts destotrotz, dass wir dann alle hier zusammen waren, wäre
es nötig für Gunnar und mich, umgehend zurück nach Schweden zu reisen.
Zu all dem kam
noch der Ärger mit Alexa. Sie wollte allein nach Kalifornien fliegen,
alldieweil wir, nach einigen Tagen, wenn Kevin und Janina hier angekommen sind,
doch zwangsläufiger Weise nach Hause müssten, um unsere Arbeit zu tun. Derek
war schließlich ebenso wenig verfügbar für diesen Job.
„Ich lass dich
nicht allein mit dem Kind.“, sagte Gunnar zu ihr.
„Was soll denn
schon passieren? Mein Vater holt mich am Flughafen ab und hier, bringst du mich
hin.“
Gunnar
schnaufte. Es gefiel ihm nicht, seine Konkubine mit seinem Sohn alleine fliegen
zu lassen. Es scheint wohl so, als würde er mit ihr gehen.
„Hättest du
Imara nicht entlassen.“, sagte Gunnar dann noch zu mir. (Das mir dieser Name noch einmal begegnet!)
„Was hat Imara
damit zu tun? Einer Muslima hätte ich ohnehin das Zentrum nicht überlassen.
Gleichgültig wie lange sie bei uns ist.“
Gunnar lief
unruhig hin und her. Ordnete seine Gedanken. Bevor er sie jedoch auszusprechen
vermochte, hatte ich ihm einen doch recht plausible Offerte vorzubringen.
„Ist nicht Mike
für derartige Fälle bevollmächtigt?“, fragte ich ihn.
„Ja. Natürlich.
An ihn dachte ich ebenfalls schon.“
„Also ruf ihn an
und sage ihm Bescheid, dass er für ein paar Tage das Zentrum leiten muss, bis
wir wieder anwesend sind.“
Gesagt. Getan.
Die Diskussion
mit Alexa wurde dann ebenfalls beendet. Die Lösung lag auf der Hand.
Wir alle bleiben
vorerst in New Orleans. Warten auf Kevin, Janina und ihre Eltern. Feiern hier ein
wenig. Und während der Heiratstross weiter gen Westen zieht, wird Gunnar mit
Alexa und dem Baby nach Kalifornien fliegen. Ich allerdings, bleibe hier in New
Orleans. Gunnar kommt dann hier her zurück und wir fliegen nach Schweden.
So der Plan.
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Donnerstag – Wie zu
vermuteten war, an diesem Tag, rief mich zu all dem Desaster noch Derek an.
„Komme ich dir
ausschließlich am Donnerstag in den Sinn?“, fragte ich ihn.
Er verneinte.
„Nein. Selbstverständlich nicht.“
Und dann……(verärgerte er mich)…..
„Die Karten sind
verteilt. Ausgespielt. Es ist wie es ist.“, lies er hören und ich fragte mich,
was das
jetzt soll. Der Ton seiner Stimme klang allerdings eher kapitulierend.
„Trotz alldem ist offenbar an diesem Tag mein Verlangen nach dir am größten.
Ich möchte dich so gern sehen. Dich in meinen Armen halten. Oder zumindest, wie
jetzt, mit dir zu reden.“
Oh! Oh! Soll mir
das nun implizieren, dass er seine Rolle als Ehemann angenommen hat? Der Grund,
warum er sie antrat, schien nun ebenfalls nicht mehr wichtig zu sein.
Aber vielleicht
ist es doch eigentlich so, dass ICH diejenige bin, die ihre Rolle
als Gunnars Frau schon längst für sich unterzeichnet hat. Mit all dem, was und
wie er ist. Und ich diese Signale bereits seit geraumer Zeit nach außen sende,
zu all den anderen…..Männern, das ich eben NICHT MEHR zu haben bin.
Aber egal.
Zurück zu Derek. Es war ein Glück, das er zumindest nach der Auflösung des
Debakels angerufen hatte und demzufolge so gut wie sicher war, dass ich ein,
oder zwei Tage hier allein sein würde. Ha! Welch‘ formidabler Zufall!
„Ich hätte eine
Lösung für dich anzubieten.“, offerierte ich ihm.
Eine kurze Pause
entstand.
„Welche denn?“,
fragte er schließlich.
„Du kommst,
allein versteht sich, für ein oder zwei Tage nach New Orleans. Von New York aus
sind es schließlich nur zwei eineinhalb Stunden.“ Und ich erzählte ihm noch von
Gunnars bevorstehender Reise mit Alexa und dem Baby nach Kalifornien, die aller
Wahrscheinlichkeit nach am Ende der kommenden Woche stattfand.
Erneut entstand
eine Pause. Derek dachte offenbar nach.
„Ich versuche
es. Rufe dich an, wenn ich genaueres weiß. Ich liebe dich. Wir sehen uns.“
Ups. Nun war
mein Ärger gänzlich verflogen.