Es ist schwierig Worte für Gefühle zu finden, die man selbst noch nicht einmal zu definieren vermag.
Derek rief mich
vorgestern an und ich wusste ganz genau, dass es an Laurianne gelegen hat, dass
er sich bisher nicht bei mir meldete.
„Ja. Natürlich
war ich auch sauer auf dich, wegen des Donnerstagabends. Aber eigentlich wollte
ich dich noch anrufen, bevor du gehst. Mich wenigstens noch einmal mit dir
treffen.“, antwortete mir Derek auf meine Frage hin, woran es lag, dass er mich
so stiefmütterlich behandelt hat.
„Warum nahmst du
nicht ab, oder beantwortetest meine SMS’n?“
Eine kurze Pause
entstand.
„SMS? Habe ich
nicht bekommen.“
„WIE bitte? Das
kann nicht sein!“, rief ich völlig verständnislos aus. „Ich schrieb Dir drei
und rief dich auch einige Male an. Du nahmst nie ab. Ich dachte, dass du mir
böse bist und lies es dann.“
„Davon weiß ich
nichts und ich bekam keine Nachricht von dir.“
„Unmöglich!“ Ich
hatte Recht! Es war diese Laurianne! Und Derek bestätigte es mir auch sogleich.
„Rea.“ Derek
schnaufte. „Es liegt vermutlich an ihr. An Laurianne.“
„Sie hat gegen
mich agiert. Nicht wahr?“
„Schon möglich.
Wir haben gestritten wegen dir. Sie sagte, du verarschst mich nur und ich soll
dir nicht hinterher rennen wie ein Hund. Dann sagte sie noch andere Sachen wie,
dass du mich nur benutzt, mich spielst wie ein Instrument. Aber ich sagte ihr,
dass das nicht stimmt und auch, dass ich dich liebe. Ebenso, dass ich wüsste,
dass die Liebe auf Gegenseitigkeit beruht. Sie lachte mich aus. Ich wurde
wütend und wir stritten weiter. Beinahe hätte ich einen Flug nach New Orleans
gebucht. Aber was soll ich dort. Gunnar ist bei dir. Ich wäre nur das fünfte
Rad am Wagen.“
„So wie ich
hier.“, sagte ich leise. „Und Derek, ich liebe dich auch.“
„Aber warum
bist du dann bei ihm? Und nicht bei mir?“
„Weil ich Gunnar
offenbar ein kleines Quäntchen mehr liebe als dich Derek, was wohl den
Ausschlag gibt, bei ihm zu bleiben. Und außerdem, du bist JETZT verheiratet.“
„Das ist an
Sarkasmus kaum zu überbieten. Denn ich habe diese Frau, die dir Rea ähnlich sieht,
geheiratet aus edlen Motiven heraus.“
„Liebst du sie
denn?“
„Nein. Aber….“
Oh! Oh! Bei diesem aber ahnte ich schon, dass noch etwas Schreckliches
folgt. „Aber,….ich meine,….“, stotterte er, „bisher liebte ich sie nicht. Aber
nun scheint es so, als verändere sich etwas in meiner Beziehung zu ihr.“
„Wie meinst du
das?“, fragte ich nach.
„Ich weiß nicht.
Ich kann es nicht beschreiben. Aber ich fühle anders, umso länger ich mit ihr
zusammen bin.“
Noch einmal: Oh!
OH!
„Verliere ich
dich?“, fragte ich ihn dann fast sporadisch.
„Nein!
Selbstverständlich nicht. Ich liebe dich doch Rea! Und jetzt ahne ich auch, wie
Gunnar sich manchmal fühlt. Zwischen zwei Frauen.“
Derek
entschuldigte sich noch, erzählte mir von seiner Mutter, alldieweil ich ihn
fragte, wie es ihr geht. Schlussendlich versprach er mir, sich alsbald wieder
zu melden.
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Ein nervendes Streitgespräch
mit Marie und ich bat sie, mir nicht böse zu sein.
Zu Beginn war
sie überaus egoistisch. Es ging ausschließlich um sie. Man könnte direkt
vermuten, dass sie Sternzeichen Zwilling sei. Denn so etwa nach
einer Stunde sprach ich ein Thema an, was mich bewegt. Sie lehnt es ab, weil
sie es schlicht und einfach nicht versteht. Nicht verstehen will!
Es ist für mich
unmöglich mit jemanden über etwas zu reden, von dem er keinerlei Ahnung hat. Es
wäre genauso, als ob man einen Schüler der ersten Klasse nach der Berechnung der
Sinus und Kosinus Kurven fragt. Er hat sich damit noch nicht beschäftigt. Kennt
sich infolgedessen damit nicht aus. Kann es also nicht wissen. Aber natürlich
wird herum diskutiert. Gemutmaßt und spekuliert, wo ich Fakten zu bieten habe,
die mit fadenscheinigen Argumenten beseitigt werden. Was für eine Farce, die
ich immer wieder erlebe, und nicht ausschließlich mit Marie, wenn es um
Matrifokales geht.
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Gestern waren
wir den ganzen Tag unterwegs. Es strengte mich derart an, dass mir regelrecht übel
wurde. (Oder lag es an den ungewohnten Speisen? Ich weiß es nicht genau.)
Es ist mir
schlichtweg nicht mehr möglich, mit gesunden Menschen schrittzuhalten. Zudem
lähmt mich die Wärme hier. Sie macht mich schwach und müde.
Wir besuchten
Camille Du Pont, die Voodoo Priesterin und ich war für sie wie ein offenes
Buch. Sie sah in meinem Kopf, um was meine Gedanken kreisten und dass ich Alexa
am aller liebsten auf magischem Wege beseitigen sähe.
„Lass es sein.“,
sagte sie nur zu mir und ich wusste, was sie meint. „Manchmal regeln sich die
Dinge von selbst. Hab‘ nur Geduld.“
Das ich leicht
gesagt. Dachte ich so. Sie muss diese Frau schließlich nicht ertragen (samt
ihrem Balg).
Marie hatte an
diesem Tag allerdings bereits ohne unser Wissen, einen Kaffeeplausch mit ihrer
Mutter Ruby Jane (nun ja, ihrer Ziehmutter so zu sagen, wie wir jetzt wissen!) arrangiert,
der bedauerlicher Weise ins Wasser fiel. Wir verschoben ihn auf heute
Nachmittag.
Und ja, ich
weiß, es ist halb vier Uhr morgens. Ich lege mich jetzt wieder hin. Hatte immer
zwischendurch ein paar Gedanken nieder geschrieben, sodass ich sie nun
insgesamt bloggen kann.
Ach ja,
natürlich, mit Gunnar, Alexa und dem Baby geht so weit alles gut. Zumindest
versuche ich es, mich weder ständig darüber aufzuregen, noch wütend zu sein,
oder sie anzugiften. Nach außen hin, lächle ich, als hätte ich tatsächlich
meine Einstellung geändert. Im Inneren jedoch, ist alles genau so geblieben,
wie es war. (Ich hasse sie. Könnte ihr den Hals umdrehen. Sie vergiften Etc…Nun ja,
ich denke eine einzige „Variante“ würde genügen, sie vom Leben in den Tod zu
befördern. Aber so rein physisch ist und wäre mir das nicht möglich. Es gibt
noch andere Möglichkeiten, die ich trotz Camilles Rat weiterhin verfolge.)