Habe ich es
tatsächlich getan? Oder war es Traum?
Vielleicht war
ich auch nur in einem Zustand, in welchem ich nicht vollständig wahrnahm, was
geschah.
Und womöglich
wollte ich es auch nicht wirklich so haben. Lies mich überreden (be-drängen) zu
etwas, was zu diesem Zeitpunkt nicht meine Absicht war. Weil es schlicht und
einfach leichter war, sich nicht zu widersetzen. Und im Grunde, was tut es schon?
Es war schließlich nicht das erste Mal. Unangenehm war es mir gleichermaßen
nicht. Dennoch wäre es besser gewesen, es wäre nicht passiert. Ich schlief
tatsächlich (erneut) mit Sasha Fliess, während Gunnar gestern Nachmittag beim Fußball
war.
Da ich nicht
wusste, was tun, nachdem Gunnar gegangen war, rief ich Sasha an. Frage
unverfänglich nachdem, was er gerade tat.
„Warum gehen wir
nicht ein Stück spazieren.“, schlug er noch umgehend vor und sagte zu. Das
Dumme war nur, dass mich meine Kränklichkeit Erschöpfung fühlen lies. Jeder
Schritt eine Tortur. Wie ein Marathon, die zwei Kilometer am See entlang.
Dann noch ins
Restaurant. Ein leichter Kaffee, weil ich so müde war.
„Kommst du noch
mit zu mir?“, fragte Sasha schließlich und ich bemerkte bereits zu dieser Zeit,
dass er ein wenig anzüglich war. Ich wusste genau, worauf dies aller
Wahrscheinlichkeit nach hinaus laufen würde und in seinen Augen sah ich die
Lust. Mit seinen Blicken musterte er mich begehrlich. Liebeshungrig.
Aber egal, ich
ging mit ihm mit. Was sollte schon geschehen, was nicht bereits geschehen war,
als wir gemeinsam in London waren. Und genau darauf hatte es Sasha abgesehen. Auf
Sex. Und es war mir schlussendlich tatsächlich nicht unangenehm, mit ihm
zu schlafen.
Ich hatte noch
vorgewarnt. Die Sicherheit angesprochen. Was wusste ich schon, mit wem sich diese
Hanna Martenson, mit der er gelegentlich zusammen war, wie er sagte, sonst noch
so alles traf. Aber es war dann alles so schnell gegangen. Es war kaum Zeit für
ein Kondom. (Russisch Roulett?) Und als er in mir war, wusste ich nicht, war es
mit oder ohne.
„Hast du ein
Kondom….?, röchelte ich noch und Sasha nickte lächelnd. Allerdings hatte ich
nicht bemerkt, wann das hätte passiert sein sollten. Ich wusste es nicht. Er
kam überaus schnell und gleichwohl danach hatte ich bedauerlicherweise nicht
die Möglichkeit nachzusehen.
Sasha lag noch
ein, zwei Minuten neben mir. Stand dann auf und ging ins Bad, sodass ich nicht
wirklich etwas hatte sehen können ob….ja oder nein. Schlussendlich entschloss
ich mich ihm schlicht und einfach zu vertrauen. Welche Wahl hatte ich schon?
Und nun war es ohnehin geschehen. (Im Grunde benahmen wir uns wie die notgeilen
Teenager. Was war nur in mich gefahren? War ich verrückt oder was? Wie konnte
ich nur so etwas tun??? Und ich wollte es noch nicht einmal. Lies es mehr oder
weniger nur geschehen.)
Wir saßen noch
eine Weile beieinander. Den restlichen Nachmittag bis zum Abend verbrachte ich
bei Sasha Fliess. Dann noch das Dinner. Er brachte mich heim und ging.
Schließlich konnte er zufrieden sein. Er hatte bekommen, wonach es ihm
verlangte. Sex.
Und auch er deutete
mit vagen Worten eine imaginäre gemeinsame Zukunft an.
„Stell dir nur
einmal vor, was wäre wenn…..“
Infolgedessen
ist er noch immer eine Option. Gut zu wissen.
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Und erneut kam
ich nicht dazu zu zaubern. Etwas gegen diese verdammte Alexa zu tun, die
ständig zwischen mir und Gunnar steht.
Aber womöglich
genüg tatsächlich auch nur ein Gedanke. (Das wäre doch fabelhaft! Oder etwa nicht?)
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Gunnar kam so
gegen neun zu Hause an. War allerdings, noch bevor er überhaupt zu mir gekommen
war, bei Alexa gewesen. Hatte sogar mit ihr geschlafen. Offenbar hatte sie ihn
genötigt und er hatte nachgegeben.
Kannte ich das
nicht selbst vom Nachmittag?
Nun fühlte ich
mich nicht mehr so schuldig wie zuvor, wegen Sasha Fliess. Auch Gunnar hatte
fremd gefickt.
Und tat er das
nicht viele Male mehr als ich?
Nun gut. Mag
sein, seit unserem Besuch bei Erik nicht mehr so extrem.
Gunnar war nicht
betrunken. „Es waren nur drei, oder vier Bier.“, sagte er zu mir. Trank dann
noch eines, während wir gemeinsam beim Fernsehen saßen. Und trotz alledem, das
wir beide am Nachmittag jeder mit einer/einem anderen im Bett gewesen waren,
schliefen wir am Abend noch miteinander. Gunnar hatte es forciert. Nicht ich.
Er wollte es so und schien es über die Maßen zu genießen.
Ein Tag von Sex
geprägt, wie schon lange nicht mehr. Es ist bereits Jahre her, dass ich an
einem Tag mit zwei Männern schlief.
Aber egal.
Geschehen ist geschehen.
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Heute Morgen war
der Teufel los, wie man zuweilen treffend bemerkt. Briefing sogleich nach
meinem Frühstück mit Gunnar. Der Heizungsmonteur. Die Müllabfuhr. Termine
ändern. Die Pappkartons. Sich um die Wäsche kümmern….etc.….und ich war bereits
am Mittag total erschöpft. Aber es ging weiter und weiter……..bis jetzt.
Dazwischen nur der Lunch. Spaghetti mit Bärlauch-Pasta und Parmesan.
Selbst Gunnar
schien es heute genug zu sein.
„Komm‘, wir
gehen heim.“, was allerdings nicht bedeutete, dass er bei mir blieb. Nein.
Selbstredend noch einmal der Besuch bei Alexa und seinem Kind. Womöglich
schläft er wieder mit ihr und ich…..schreibe hier.