Was soll ich
sagen? Derek rief noch einmal an….und immer wieder, oder trotz alledem dass er
jetzt mit Laurianne verheiratet ist, Liebeschwüre, die ich ihm sogar glauben
mag. Denn er versucht tatsächlich zu mir nach New Orleans zu kommen, wenn
Gunnar (mein Ehemann) mit seiner Konkubine nebst Balg, in der kommenden Woche zu
deren Eltern fliegen. Er scheint sich in der Tat darauf zu freuen.
Überraschend war
der Anruf von Sasha Fliess.
„Du fehlst mir.“
Und: „Ich liebe dich.“ Oder: „Stell‘ dir nur einmal vor, wir beide wären
tatsächlich zusammen. Ich meine verheiratet und würden gemeinsam das Zentrum
leiten.“
Oh. Oh! Meint er
DAS ernst? Und zu welchem Zweck, kam in meinem Inneren noch umgehend die Frage
auf. Oder verkenne ich ihn? Meint er tatsächlich DAS, was er sagt OHNE
Hintergründe. Wer weiß. Ich ließ mich in jedem Fall darauf ein. Hörte ihm zu.
Welcher Frau gefällt das nicht, hofiert zu werden?
„Na ja. Ich denke
nur manchmal darüber nach.“, endete er dann mit diesem Thema.
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Gunnar scheint
glücklich zu sein. Insbesondere auch über die offenbar Veränderung meiner
Einstellung.
„Es geht doch.“,
merkte er an und umfing mich Freude strahlend mit seinen Armen. „Und ist es
nicht auch wunderbar für dich? Kein Ärger. Kein Verdruss. Kein Zorn. Das tut
uns allen gut. Und dir Rea, am meisten. Meinst du nicht auch?“
Räusper. Zähne
knirschen-d: „Ja. Du hast Recht.“
Und dann noch
ein Gespräch (nach unserem Sex am Morgen) mit Gunnar über seine durch Eriks
Zauber verloren gegangenen Gelüste und Neigungen, vor allem auch DIE,
sadomasochistischer Art.
„Nein. Es ist
erstaunlich. Sie fehlen mir nicht.“
Ja. Und ich kann
bestätigen, Gunnar kommt nun gänzlich ohne irgendwelche Stimulierung zum
Höhepunkt und....zurecht.
Zu dieser
Thematik sprach ich gestern ganz offen und vor allen Alexa an.
„Wie läuft es
mit meinem Mann im Bett, seitdem er bei Erik war.“
Alle starrten
mich an. Die Münder offen. Gunnar grinste dann. IHM schien es nicht wirklich peinlich
zu sein, obwohl es doch um IHN ging.
„Ähhh….ja…“, begann
Alexa zu stottern, mit einem zweifelnden Seitenblick zu mir.
„Was ist? Was
hast du? Ich meine das tot ernst.“, erwiderte ich.
„Na ja. Ich
meine, es läuft ganz normal und.....gut.“
„Und du bist
zufrieden damit,….wenn er nichts Besonderes mehr will?“
Sie hatte sich
zu mir hingedreht. Ihr Körper ging in Abwehrhaltung. Die Augen wurden größer
und größer. Sie pustete Luft aus sich heraus. Derartig Offenes war sie aller Wahrscheinlichkeit
nach nicht von mir gewohnt. Aber wozu Umwege gehen, wenn ich es auch einfach
haben kann?
Sie nickte dann.
„Ja. Eigentlich schon.“
Gut! Das wollte
ich wissen und sollte genügen. Allerdings führte sie es nun nicht noch weiter aus (sie sah fragend
zu Gunnar hinüber) und ich gab mich vorerst zufrieden mit den wenigen Worten
von ihr. Aber die Grundaussage war getan. (Womöglich sollte ich einmal allein
mit ihr sprechen. So von Frau zu Frau. Freundin zu Freundin. Zwinker.)
Gunnar schläft
genau genommen jede Nacht mit mir ein und bleibt bei mir. Und sollte er des Nachts
doch zu Alexa gehen, bemerke ich es nicht. Denn frühmorgens, wenn ich erwache,
liegt er neben mir. All das ist in der Tat überaus angenehm und ich hatte es
mir NICHT so vorgestellt, als wir allesamt los geflogen sind. Und auch am Tag
ist er ganz mein Ehemann. Aber auch der Vater seiner Kinder.
Im Augenblick
bin ich hier allein. Alle anderen sind in die Stadt gegangen. Die Kinder haben sie
zum Glück mit sich genommen, sodass ich hier Ruhe zum Schreiben finden kann.