Die Midsommer- Feierlichkeiten
sind in diesem Jahr an mir vorübergezogen wie eine kühle Brise des
Sommerwindes. Für Gunnar und mich gab es jede Menge zu tun und dann traten wir
auf magischem Wege den satanischen Ritualen an diesem Tag entgegen, die in Genf
vom Papst und irgendwelchen Elitären durchgeführt worden sind. Es war gewichtig
und die ausgesandte Energie nur all zu deutlich spürbar. Sie war aggressiv,
böse und dämonisch. Wir hatten einige (unerklärliche) Unfälle an diesem Tag und
selbst unseren Wagen hatte es nicht verschont und mit gleich ZWEI platten
Reifen betroffen. Eine Frau war gestürzt und eine andere recht unglücklich ins
Wasser gefallen…...an diesem Tag. Alldem lag und liegt sicherlich die ausgesandte
negative Energie des satanischen Rituals dieser Leute zu Grunde. Es war
regelrecht spürbar! Lag in der Luft! Aber wir waren nicht allein. Russische Weise
teilten unser Vorhaben Liebe und Harmonie in die Welt zu senden und diesem Affront
gegen die göttliche Ordnung etwas entgegen zu setzen.
Gefühlt hatte
die magische Schlacht einen unentschiedenen Ausgang genommen.
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Sasha sorgte
sich offenbar immens um mich, vor allem wegen Gunnars Verbleiben (Fernbleiben).
Schließlich hatte mein Mann am kommenden Tag vor den Kadi zu treten und er war
am Sonntagabend noch nicht einmal zu Haus‘. Das war ungewöhnlich…….vermutete
ich und durfte mir im Inneren keinerlei Bilder der Wahrheit erlauben. Denn
Sasha war in der Lage sie zu sehen. (Später vielleicht.)
Sasha kam am
Sonntag noch einige Male bei mir im Haus vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Claire hatte er nur das erste Mal dabei.
Er wusste genau, dass ich es nicht mochte, wenn sie in meinen privaten Bereich
eintrat.
„Soll ich sie
weg schicken?“, fragte er.
„Nein. Ihr geht
doch so wie so und außerdem……“
„……kommt Gunnar
sicherlich bald zurück und ich bin für dich überflüssig.“, beendete er meinen
Satz.
Ich räusperte
mich nur und stimmte ihm jedoch nicht in allen Belangen zu. Überflüssig
war Sasha für mich gewiss NICHT! Zudem wusste ich genau, dass Gunnar eben NICHT
zurückkommen würde.
Auch Derek
sorgte sich offenbar. Kam ebenfalls gelegentlich vorbei.
Ryan und auch
Sarah meldeten sich per Telefon und fragten mich, wie es mir ging.
Erik durfte ich
nicht anrufen. Gleich wie mein Gemütszustand auch war. Kurt ebenso wenig. Im
Vorfeld durfte niemand davon erfahren, dass Gunnar sich (vorerst!) der
Gerichtsbarkeit entzog. Außerdem wäre es schließlich möglich gewesen, sämtliche
Anrufe abzuhören.
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Derek hatte
seine derzeitig dritte Verehrerin nicht erwähnt. Sie begegnete mir mit ihm
zusammen, als ich auf dem Weg vom Restaurant nach Hause war. Zu Beginn dachte
ich, es sei einer der zwei von ihm erwähnten. Annabelle oder Vivian. Er stellte
sie mir jedoch als Carmen Bent vor. Ich schluckte kurz und zog wohl eher
unbeabsichtigt die linke Augenbraue nach oben, sowie es Gunnar stets zu tun
pflegt, wenn ihm etwas eigenartig erscheint. Annabelle lernte ich heute Morgen
(im Getümmel) kennen. Sie ist überaus attraktiv.
Späterzu am gestrigen
Abend, kam Derek dann noch einmal alleine bei mir vorbei. Dieselbe Idee schien
Sasha zu haben. Ich bat beide zu gehen, während ich die Lüge aufrecht erhielt
und propagierte, dass es möglich sei, dass Gunnar jeden Augenblick erscheinen
würde.
Um es
abzukürzen, es wurde viel diskutiert und am Ende kam Claire noch hinzu,
alldieweil sie ihren Mann wohl zurück zu sich ins Haus holen wollte. Ich bat
Sasha wieder und wieder doch mit seiner Frau zu gehen. Letztendlich gab ich
nach und ließ zumindest Derek bei mir bleiben. Er schlief in meinem Bett (nichts
weiter!) und wenn ich ehrlich bin, ich war….froh darüber, nicht allein zu sein.
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Ich hatte es mir
über die Maßen gewünscht, ja sogar bildlich vorgestellt, dass es Erik gelingen würde,
Gunnar auf magische Weise den Weg zu ebnen, sodass er doch noch zur Verhandlung
erscheinen kann (um all DEM aus dem Weg zu gehen, was dann folgte), nur……..war
meine bildliche Vorstellungskraft wohl nicht stark genug gewesen und es kam,
wie es kommen musste….für mich.
Bevor die
Polizisten eintrafen, mit ihrem Durchsuchungsbefehl, hatte ich Erik und dann
Kurt noch einmal angerufen. Der letztere machte sich noch umgehend auf den Weg
ins Zentrum und auch meine, sowie Sashas Anwälte waren zugegen. Ryan hatte sich
ins Zeug gelegt, um mich vor allen möglichen Angriffen zu schützen. Er hatte
zahlreichen Leuten aus unserem Sicherheitsteam den Auftrag erteilt, sich im und
um mein Haus zu postieren. (Ich liebte ihn dafür! Und es bestätigte mir, dass ich
doch eine ganz passable Chefin bin und
wir alle eine große Familie sind….im Zentrum, die in Notsituationen
zusammenhalten.)
Alles in allem
war es Sasha, der mit seinem Einfluss, wie auch immer dieser geartet sein mag,
das Ruder herum riß und die Wende einleitete, sodass MIR nicht das Geringste
geschah. Meine Aussage wurde in meinem Haus aufgenommen und ich war
glücklicherweise nicht einmal gezwungen nach Stockholm, zum Polizei-Revier zu
fahren. Mit Sashas Hilfe war der Spuck dann doch noch recht zügig vorüber. In
diesem Moment begriff ich, wieviel Einfluss er tatsächlich haben muss und es
ist vorteilhaft für mich, ihn weiterhin zum Freund zu haben.
In meiner bildhaften
Vorstellung heute Morgen, war auch er vorgekommen. Ins Geheim hatte ich mir
ausgemalt, dass er hier in Schweden, also in meiner Nähe bleibt…..MIT seiner
Frau selbstverständlich. Ich finde auch SIE ist wichtig für mich und ebenso für
ihn. In jedem Fall machte ich beiden – in der Wirklichkeit (!) -, vor
allem auch Claire verständlich, dass ich nur all zu gut ihre Gefühle
nachvollziehen kann. Genau genommen stellte ich mich sogar auf ihre Seite.
Erwartet hatte sie dies nicht. Verwunderung stellte sich bei ihr ein…..und dann
ein Lächeln. Ich hatte ihren Mann schließlich zu IHR nach Hause geschickt,….obwohl
er die Nacht über (erneut) bei mir bleiben wollte.
Derek mochte ich
in diesem Augenblick ebenso wenig,
weil er derzeit zu viele Verehrerinnen hat. Mag er sein Leben leben. Ich komme
gegenwärtig so wie so nur am Rande darin vor…..was auch gut so ist, wie ich
finde. In jedem Fall ist und bleibt er ein guter Freund.