Sonntag, 12. Mai 2019

Neue Entwicklungen und Ausstiegs-Pläne


Vorgestern, spät nachts, rief Gunnar an. Offenbar schien ihm etwas keine Ruhe zu lassen, dass es (für ihn) nicht bin zum Morgen hatte warten können. Zu Beginn zögerte er zwar eine Weile, kam aber dann beinahe ohne Umschweife zum Kernpunkt seiner wohl schlaflosen Nacht. Er hatte sich nun anscheinend Gedanken gemacht, WIE er es mir sagen solle, dass……er die Anzeige wegen Körperverletzung und Nötigung zur Unterschrift unter die Scheidungspapiere zurücknehmen wird, um dann doch frei (geschieden) zu sein, weil er gedenke Malika zu ehelichen.
Nun lasse man diese Info zunächst einmal einsickern ins Hirn, bzw. sacken, nach all den Liebesgesäusel, den –schwüren, Versprechungen und Vorhaben und höre weiter zu. Er erklärte mir auf recht plausible Weise, dass dies nötig wäre, nachdem er mich bat, BITTE nicht böse zu sein, Ruhe zu bewahren und erst einmal zuzuhören. Denn an unserem Plan würde sich dadurch NICHTS ändern. Es ginge ihm einzig und allein um das Bleiberecht für Malikas Mutter und ihre Schwestern. Schließlich hatte er für diese drei Menschen in China sein Leben riskiert. Man hatte ihm offensichtlich auf dem Amt in Stockholm (hinter vorgehaltener Hand) klar gemacht, dass man friedlichen Leuten nun eher kein Asyl gewährt. Und da Malika nun bereits die Mutter seines Sohnes wäre, läge es doch nahe und auf der Hand…..usw….. – Die indianische Hochzeit mit Gunai indes, stünde nach wie vor zur Umsetzung, bestätigte er auf meine Frage hin, und auch Gunai (die Indianerin) wäre dieser Notwendigkeit der Heirat mit Malika des Bleiberechtest ihrer Familie wegen  einsichtig geworden, nachdem er (eindringlich wohl!) mit ihr gesprochen hätte.
Ich befürchte-te nun verständlicher Weise sogleich das Platzen unserer Zukunftspläne und war verstimmt, wütend und traurig. Zweifelte sogar an Gunnars Liebe. Sasha indes wusste nicht welche Sorgen mich offensichtlich plagten und ich sagte es ihm gleichwohl (noch!) nicht. (Mittlerweile weiß er es. Ich konnte nicht an mich halten.) Nichts destotrotz räumte Sasha abermals ein, dass es immer wieder Ungemach gäbe, sobald sich Gunnar bei mir melde und mit mir spräche. Und damit hatte er, wie so oft, natürlich Recht.

In der Zwischenzeit bastelt Sasha an unserem Ausstieg, wie er sagt. Und auch ICH solle ein paar Ideen dazu beisteuern. Monte Carlo kommt für mich natürlich nicht in Frage. Ebenso wenig eine Reise mit dem eigenen Schiff (um die Welt), welches er noch kaufen würde. Nein, DAS möchte ich nicht. DAS wäre dann kein Ausstieg aus allem……es wäre doch nur wie Urlaub für ihn. ICH stelle mir ganz etwas anderes vor (und eigentlich/aller Wahrscheinlichkeit nach doch und trotz alledem (! weiterhin) lieber mit Gunnar, obwohl ich Sasha nun doch ebenfalls lieben lerne (….und einen so lieben Menschen nicht erneut enttäuschen möchte)). Tja nun, WAS wäre meiner Meinung nach ein Ausstieg für Sasha und mich(?), -  und wir sprachen vorhin kurz darüber – ein ganz normales Leben im irgendwo, nur wir beide. Ohne seinen Reichtum und vor allem dann ohne seine Verpflichtungen aus diesem Kontext heraus. Vielleicht einen ganz normalen monatlichen Bezug an Geld, welcher von seitens des Unternehmens (locker) verschmerz werden kann, OHNE, dass Sasha dort arbeiten muss. (Aber womöglich könnte er ja von dort aus, wo wir dann wohnen werden, gleichermaßen etwas Konstruktives tun für die Firma tun. - Wer weiß?  - Sodass die Bezüge gerechtfertigt sind.) Das nördliche Kanada war im Gespräch. Jedoch bevor wir zu solch‘ Unterfangen aufbrechen würde, bestünde er auf einen kurzen Aufenthalt in Jerusalem.
„Lass mich beten.“, sagte er zu mir.

Allerdings wäre da noch die Sache mit Claire und wir sprachen erneut ebenfalls über diese Thematik. Denn, Sasha ist in der letzten Zeit nicht nur viel zu oft bei ihr gewesen, nein, man könnte denken, sie sei seine zweite Frau. Aber gut, ihre Affinität zu ihm ist mehr als verständlich. Schließlich war sie seine große Liebe vor mir. Und Sasha selbst fühlt sich selbstredend verantwortlich für das Verschwinden ihres und seines Kindes und somit für Claires Herzeleid. Vor allem plagt ihn das schlechte Gewissen. Daher ist er nun seines Vaters Idee in der Tat recht aufgeschlossen, Claire erneut zu schwängern. Erst heute Morgen redeten wir erneut darüber – ja, wir reden im Augenblick recht viel - und er besteht darauf, dass es schriftlich festgehalten wird, dass ich diese Angelegenheit, sollte sie denn stattfinden (also das Ficken mit Claire), NICHT irgendwann gegen ihn verwenden kann, um von ihm fort zu gehen. (Vermutet er bereits……etwas? Oder womöglich geht er auch nur aus Gewohnheit und geschäftlichen Gebaren heraus auf Sicherheit? Ich weiß es nicht. Verstehe ihn jedoch sogar.) In jedem Fall versichert er sich immer wieder meiner Zustimmung,….zu diesem doch recht außergewöhnlichen Unterfangen. Denn meine Zustimmung scheint ihm überaus wichtig zu sein!
„Wenn du nicht einverstanden wärest, lasse ich es sein.“, sagte er heute Morgen ohne Gram oder Zweideutigkeiten zu mir und sah mir dabei liebevoll in die Augen. Was mir sagte, dass er es genau SO meint. „Ich dachte eben nur, es könne tröstlich sein für Claire und lenkt sie zudem noch ein wenig ab von ihrer Traurigkeit.“
JA! Das sehe ich alles ein! Natürlich tue ich das! Und……natürlich stimmte und stimme ich dieser Sache (nach wie vor) zu. (Und meine Zustimmung liegt eher an den Umständen….des Verschwindens des Babys und was dann weiter mit ihm geschah. Ich habe Mitleid mit Claire.)
„Meinetwegen. Dann soll es so sein.“
„Es ist doch nur das eine Mal.“, versuchte mich Sasha zu beschwichtigen.
„Und wenn sie nicht gleich beim ersten Mal schwanger wird? Dann noch ein Zweites, ein Drittes, oder ein Viertes Mal? Und was dann?“, fragte ich und war bereits in Gedanken versunken. Sah die Bilder von ihr und Sasha im Bett liegend vor meinem inneren Auge vorüber ziehen. Es schmerzt-e mich natürlich an so etwas zu denken. Aber Sasha versicherte mir, dass unsere Zukunftspläne nicht darunter keinesfalls leiden müssten. Nun, das Gleiche hatte ich bereits schon einmal an diesem Tag gehört…………………..

WEM glaube ich, WEM vertraue ich nun? Gunnar? Sasha? Oder gar beiden?
Letztendlich, bei WEM werde ich bleiben…..?