Samstag, 16. Februar 2013

Beschwerliches



Aufreibend, beschwerlich und Kräfte zehrend sind die Stippvisiten bei Gunnars Brüdern samt Footo-Shooting.
Nicht dass ich mich beschwert hätte. Nein. Ich wollte es schließlich so.
Wie hätte ich Gunnar allein lassen können in mitten dieser schönen Frauen?
Dennoch fällt es mir schwer Mitahnzusehen, wie er mit ihnen kokettiert.
Siv indes, begegneten wir glücklicherweise nicht. Ich hätte nicht gewusst, wie ich mich ihr gegenüber hätte verhalten sollen.
Mein Gefühl sagt: Abscheu. Meine Vernunft: Mitleid. Mein Körper: Hass.

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Ein kurzer Zwischenstopp im Zentrum auf dem Weg nach Stockholm.
Es war nur wenig Zeit, um Troels zu sehen. Gunnar wollte partout nicht, dass ich ihn treffe. Ich bat ihn schlicht und einfach darum während wir im Restaurant frühstückten.
Ich rief Troels an. Er schlief. Sein Bruder Mads weckte ihn, damit er mich abholen und zum Haus begleiten konnte, währenddessen Gunnar zu seiner Mutter ins Office ging.
Nur wenige kleine Zärtlichkeiten, die wir austauschen konnten, denn just als ich ihn küssen wollte, klopfte Ryan an der Tür. “Alles in Ordnung?”, fragte er.
“Ja. Natürlich. Danke.”
Er schien uns nicht allein lassen zu wollen. Begann sogar zu flirten und kam mir viel zu nah. Ich sah ihm in die Augen und er lächelte.
“Nein.”, sagte ich zu ihm, “Da ist kein Alkohol mehr in deinem Atem.”
Er grinste. “Ich trinke kaum noch.”, sagte er freudestrahlend wie ein kleines Kind, welches eine Belohnung erwartet.
Ich legte vertraulich meine Hand auf seine Brust. Er nahm und drückte sie leicht. Wagte sogar sie zu küssen.
Troels räusperte sich.
“Ihr wollt allein sein?”, kam augenblicklich seine Frage.
“Darum geht es Ryan.”, versuchte ich abzulenken. “Ich wünsche mich ausschließlich umzukleiden.”
“Oh. Natürlich. Dann gehe ich besser.” Ray grinste weiter und stolperte beinahe noch als er das Haus verließ.
Troels indes ließ keine weiteren Zärtlichkeiten zu. Es war gerade so als hätte er Angst vor Gunnars Erscheinen.
“Aber Du..”, begann ich den Satz. Er legte mir seinen Finger auf die Lippen. “Das ist kein Problem.”, sagte er.
Ich gab ihm zu verstehen, dass ich ebenso zu anderen Intimitäten bereit war. Er lachte und verneinte. “Später. Wenn genügend Zeit und Ruhe dafür ist.”
Noch ein, zwei Male versuchte ich ihm mein Bedauern auszudrücken. Da ich befürchtete, dass er sich anderweitig nach Befriedigung umsah. Er verstand natürlich und lachte. “Derart dringlich ist es nicht und vor allem ebenso wenig meine Art.”, bekräftigte er.
Nun gut. Ich will ihm Glauben schenken.
Auf dem Weg zum Office sprachen wir kurz über Ryan und seine törichten Flirtversuche. Wir mussten beide lachen.

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Fotoshooting und Gespräche bis zum Abend. Über Aufnahmen in der Wüste und am Meer wurde gesprochen. Gunnar müsste zu diesem Zweck reisen und mich tagelang allein lassen, was ihm nicht sonderlich zuzusagen schien. Dennoch gab er seine Zustimmung.
Ich unterhielt mich mit einem der Models. Sie klagte mir ihr Leid. Was bin ich erleichtert diesen Weg nie gewählt zu haben!

Kurze Aufwartungen bei Gunnars Brüdern Hjalmar, Carsten und Sven.
Gleich anschließend zurück zu Erik.
Während der Fahrt wurde diskutiert.
Ich vermag nicht mit Bestimmtheit zu sagen, ob ich nun über Gunnars bevorstehende Reise schmollen oder glücklich sein soll. Begleiten werde ich ihn selbstverständlich nicht.

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Ja. Wir sind noch immer Gast in seines Onkels Hütte.