Dienstag, 26. Februar 2013

Reisegedanken, Marie und Sara Sjögren



Das erste Dinner seit Wochen im Restaurant des Zentrums. Seit wir zurück sind, speisten wir stets im Haus. Es war mir bislang nicht nach der Gesellschaft fremder Menschen.
Währendessen das Rehfleisch meinen Zähnen erheblichen Widerstand leistete, hielt ich nach Troels Ausschau und dachte gleichzeitig darüber nach, ob ich Gunnar nicht doch vielleicht zu seinem Foto-Shooting begleiten sollte. Drei Tag in einem arabischen Land, welches ich nie besuchen wollte. Dieser Gedanke bereitet mir wahrlich keinerlei Freude.

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Maries Bauch wird beständig umfangreicher. Bisher gibt es keinerlei Koplikationen. Trotz ihres Alters. Sie ist immerhin bereits zweiundvierzig Jahre.
Adam wäre ein überaus fürsorglicher Ehemann. Sie lobt ihn in den höchsten Tönen und im gleichen Atemzug fragt sie nach Jackson Brown und jammert Felicio hinterher. Ob ich (¿) nicht von ihm gehört hätte.
Nein! Habe ich und will ich nicht. Mein Bedarf an heißblütigen Machos ist gedeckt. Ein für alle mal. Basta!
Obgleich ich ins Geheim doch zugeben muss, dass meine Gedanken zuweilen noch immer zu ihm wandern. Ich aber sogleich den Rückwärtsgang einlege und besser in Richtung Gunnar fahre. Jedoch ist da ein beständiger Abzweig zu Kevin, welcher mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist und mein Herz zum straucheln bringt.
Nicht zu vergessen das allgegenwärtige Stoppschild mit dem Namen Ian drauf.  In Großbuchstaben und Leuchtschrift. Versteht sich.
Wanja sehe ich doch viel eher als “Berg” im Hintergrund. Groß, stark und mächtig. Ich weiß, das er zurückkommen wird. Er sendet mir ab und an kurze Nachrichten.
Was für ein erneutes oder fortwährendes Gedanken und Gefühl-Dilemma!
Zu viele alte “Anhängsel”, die Gunnar allesamt beseitigt wissen möchte.

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Welch Infamität, dachte ich, als mich Sara Sjögren auf dem Weg zum Office schlicht und einfach ansprach. Wie konnte sie es wagen? Mit funkelnden Augen sah ich sie an. Was sie keineswegs einschüchterte. Die Gereiztheit ließ jedoch schnell nach und meine Gesichtszüge glätteten sich. Selbst meine Gedanken wurden ob ihrer heiteren Unbeschwertheit williger ihr zuzuhören.
In ihrem Fall scheine ich mich eines Besseren belehren lassen zu müssen. Sie wirkt im Nachinein betrachtet doch einigermaßen nett.