Mittwoch, 8. Oktober 2014

Noch eine Vision, reden über Stress, Sex und universelle Gedanken




Nun, das Klima hat sich gefangen. Tags über ist es verhältnismäßig warm, sofern die Sonne scheint und auch nachts geht das Thermometer vorerst nicht mehr unter Null Grad. Sehr angenehm.
Überdies hat man (Rodney) mir einen zweiten Akku für mein Notebook gekauft und den Alten aufgeladen, sodass ich hier wieder ein wenig zu schreiben und zu surfen vermag. Bis auf weiteres. Versteht sich.....

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Es mag merkwürdig klingen, vielleicht sogar erstaunlich, aber es gefällt mir hier.
Da schlich sich ein Gefühl ein, so ein Fremdes, das mich selbst verwunderte.
Ich war gerade dabei mit Mary den Kaffee für unser Frühstück zuzubereiten, als ein kurzes Lächeln über mein Gesicht huschte und sich ein wohliges Gefühl der Behaglichkeit einstellte, welches ich registrierte. Das war schon recht bemerkenswert! Wie konnte das sein? Wo ich doch anfangs so eine Abneigung gegen dass „hier Sein“ verspürte, kommt nun nahezu ein Empfinden der Idylle auf.
Vielleicht täusche ich mich, oder es ist gleichwohl nur vorübergehend. Was doch eher wahrscheinlich ist. Denn bislang hielt ich es nie sehr lange an einem Ort aus, ohne schon im nächsten Augenblick Sehnsucht nach einem anderen zu verspüren.

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Ich hatte Rodney, Mary und Gunnar flüstern gehört, als ich von einem kleinen Morgenspaziergang zurückgekommen war.
Was war passiert?
Ich betrat den Raum und sah die drei neugierig und fragend an.
Stille.
„Was ist los?“, fragte ich. „Ist etwas Schlimmes geschehen?“
„Nein, nein.“, wehrte Rodney ab. „Es ist nichts. Gar nichts.“,  und das Grüppchen zerstreute sich in alle drei Winde.
Später:
„Über was redetet ihr vorhin?“, fragte ich Gunnar in einem günstigen Augenblick.
Er schnaufte. „Frag’ Mary. Es war ihre Vision.“
Hhhhä? Wie bitte? Was?
„Was für eine Vision?“
„Am besten du fragst sie selbst.“
Später:
Mary atmete tief. „Gut. Ich werde es dir sagen. Obwohl ich nicht weiß, ob es gut für dich ist.“
Ich sah sie Stirn runzelnd an und wartete auf das, was sie zu sagen hatte.
„Gunnar ist zweifelsohne dein Seelenpartner, welcher am besten zu dir passt.“, begann sie und ich sah ihr noch immer mit zusammen gekniffenen Augen fragend entgegen. Meinte sie etwa Adam?
„Nein, nein. Von Adam weist du ja schon.“
Ich musste lächeln, denn es war schon so selbstverständlich, dass hier jeder meine Gedanken las.
„Es gäbe da vielleicht sogar noch einen anderen. Oder sogar mehrere.“ Mit dieser Aussage tat sie sich schwer.
„Mehrere? Wie das? Und wer?“
„Das weiß ich nicht. Einer war jedoch überaus präsent. Er ist groß und stark. Du kennst ihn und auch den anderen bist du bereits begegnet.“
„Wie ist das überhaupt möglich? Mehrere Seelenpartner zu haben?“
„Du hattest in verschiedenen Leben immer wieder Kontakt zu ihnen. Oder besser, mit ihren Seelen. Als Mann oder Frau. Das ist egal. Womöglich hast du sogar eine Zeit lang mit ihnen gelebt.“
„Und WAS bedeutet das nun?“
Mary zuckte mit den Schultern. „Nicht viel. Nur, dass es eben noch andere gibt und du hättest die Möglichkeit zu wählen.“
„Aber Gunnar....“
„Ja. Ich weiß. Aber glaub nur nicht, dass die anderen einfachere Charaktere sind.“
„Also WARUM sollte ich dann überhaupt darüber nachdenken?“
„Ich ahnte bereits, dass dieses Wissen nicht wirklich gut für dich ist. Lass einfach alles genauso, wie es ist.“
„Ich hatte gleichwohl nicht vor, etwas zu ändern. Ich liebe meinen Mann. Will keinen anderen mehr. Wozu auch.“, wurde ich beinahe noch trotzig und ging.
Natürlich suchte ich in Gedanken nach den „Anderen“. Ich kannte viele Männer. WER sollte es sein?
Aber WARUM mir den Kopf zerbrechen? Besser wäre es, diese Gedanken auf Eis zu legen. Denn alles geschieht wie es geschehen soll.
(Aber warum denke ich dann des Öfteren an Jason Anekelea?)

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In dieser Gegend kommt einem das Gefühl für Zeit vollends abhanden. Und womöglich ist es ja die Ruhe und Abgeschiedenheit, die mir ein Stück meiner Lust an der Sexualität wieder gebracht hat. Denn sogleich am nächsten Morgen schwang sich  Gunnar erneut, kurz nach dem Aufwachen, über mich und ich hatte nichts dagegen einzuwenden. Er drang rasch in mich ein, bewegte sich in unterschiedlich schnellen Rhythmen auf und ab, liebkoste mich immer wieder zwischendurch, um schlussendlich nach einigen doch kraftvollen Stößen zum Ende zu kommen.
Ebenso zügig, wie er auf mich gestiegen war, rollte er sich nun zur Seite und legte sich zufrieden stöhnend und lächelnd neben mir nieder.

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Wir redeten nicht mehr über andere Männer. Bei diesen Gedanken war mir nicht wohl. Stattdessen sprachen wir über Stressbewältigung.
In pikanten Momenten verlor ich die Balance und gerade in solchen Augenblicken war ich glücklich über Gunnars Gegenwart, der stets wusste, was zu tun war. Es ist nun einmal in der Tat so, dass ich mich bei ihm sicher und geborgen fühle. Ich vertraue ihm und kann mich auf ihn verlassen, wenn er in heiklen Situationen an meiner Seite ist und das richtige tut, wo ich oft versage.
„Es ist deine Aufgabe zu lernen, eben NICHT zu versagen.“, sagte Mary zu mir und ich hörte ihre Gedanken, wie sie den Satz weiter führte:` Und womöglich wäre gerade da ein anderer Seelenpartner hilfreicher als Gunnar.´
Ich saß einen langen Moment nur da. Mit offenem Mund und überlegte. Worauf sollte ich antworten? Auf das Gesprochene oder das Gedachte?
Mary half mir nicht. Obgleich ich mir sicher war, dass sie um mein Dilemma wusste.
„Und wie tue ich das?“
„Indem du die Situation bewusst erkennst, in Kürze reflektierst und deine Handlungen kontrollierst.“
„Ach du meine Güte! Das klingt überaus kompliziert.“
„Mag sein. Aber das ist es nicht.“
„Sagst du.“
Wir lachten..........
„Vielleicht einige Anhaltspunkte, die dir helfen könnten. Stress, beginnt im Kopf.“, begann sie und im Anschluss erklärte sie mir geduldig, wo meine Schwächen lagen.
„Es ist so unheimlich schwer, alte Muster los zu lassen.“,  gab ich ihr zu verstehen und wollte damit signalisieren, dass ich mir diese ganze Unterhaltung genau genommen bereits zu stressig wurde.
Mary lächelte. „Ein sehr neuzeitlich, esoterischer Irrglaube. Die Muster gehören zu dir. Zu deinem Leben. Nur ist es gut sie zu kennen und dafür musst du reflektieren. Weißt du Bescheid, brauchst du diese ausgedienten Verhaltensmuster nicht mehr zu bedienen. Schwieriger ist es zu lernen, dass diese Knöpfe von anderen nicht genutzt und gedrückt werden.“
Ich schnaufte.
„Okay. Lassen wir es gut sein für heute. Den Rest der Arbeit erledigt so wie so dein Gehirn.“
Im Anschluss erklärte sie mir nur noch meine neue, homöopathische Medikation.

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Befindlichkeiten:
Beim Halten der Finger während des Strömens, kribbeln die Kuppen, was wohl ein untrügliches Zeichen von ungenügender Durchblutung zu sein scheint.
Zudem bemerkte ich beim Sprechen, dass einige Gesichtsmuskeln schwächelten. Es ging nicht mehr ganz so flüssig und deutlich wie sonst. Außerdem spielen die Nerven im Gesichtsbereich verrückt. Alles kribbelte und juckt.
Ein neuer Schub?
„Nein.“, sagt Gunnar. „Du hattest schon einige Male in diesem Bereich Probleme. Denke einmal an das Schlucken. Wo du immer dachtest, du hättest Haare im Mund und Rachen.“

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Der Vollmond lässt mich innerlich so ruhelos sein. Ein eigenartig und schrecklich aufreibendes Gefühl der Nervosität und Anspannung, was mein Herz schneller schlagen, und mir mit dem Fatigue zusammen die Augen vor Müdigkeit zufallen lässt. Und das, am schönsten Nachmittag.
Sind wir Spielball der kosmischen Kräfte?
Sind unsere Körper überhaupt in der Lage dies alles auszuhalten? Vor allem DAS, was die Gesamtheit der Menschenseele jeder einzelnen mit (zumutet) zu gedenkt! Kann man sich dem nicht entziehen? Sind wir gezwungen, da in unseren Körpern gefangen, das alles mitzuerleben und auszuhalten? Und wenn,...warum?