Gunnar war nachmittags tatsächlich im
Office, und natürlich hatte er auch seine Kinder besucht, bevor er dort
angekommen war.
Ich, surfte noch eine Weile im Internet
und begann nach einem Kaffee Latte meine Sommergarderobe zu sortieren.
Schließlich braucht es Platz für die neue Winterkollektion, welche ich zum Teil
bereits in online – shops erworben hatte.
Im Eifer des Selektierens achtete ich
natürlich weder auf die Zeichen des immer müder werdenden Körpers noch auf die
immer prägnanter werdenden Symptome einer bevorstehenden Unterzuckerung. Schließlich
hatte ich zum Lunch nur eine Suppe zu mir genommen. Teilweise unterzog ich einige
Kleidungsstücke sogar noch einer persönlichen Anprobe, um ihre Ausmusterung
besser entscheiden zu können. Was mich natürlich noch zusätzlich schwächte.
Als Gunnar zurückkam, lag ich
vollends erschöpft inmitten meiner aussortierten Kleidungsstücke auf dem Bett,
nebst Schweißausbruch und hatte begonnen zu zittern. Gunnar leistete
augenblicklich „erste Hilfe“. Ließ alles fallen, hob mich hoch, gab mir zu
trinken und einige Stück Traubenzucker.
Er sagte nichts, als ich wieder so
la, la zu mir gekommen war. Sah mich nur mit besorgten Blicken an und hatte die
linke Augenbraue nach oben gezogen. Gunnar wusste, dass mir bewusst gewesen
war, wo mein Fehler lag. Was ich falsch gemacht hatte......
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Im Restaurant, während des Dinner,
servierte, wie so oft, Natalja und sie trat an Gunnar heran, um ihn zu fragen,
ob er ein wenig Zeit für sie hätte. Sie müsse sich mit ihm unterhalten.
Gunnar nickte und aß weiter. Sah sie
kaum an. Offensichtlich wusste er doch von Nathan Cutter. So das er sie jetzt
so (kühl und mürrisch) beinahe sichtlich links liegen ließ. Genau genommen
konnte mir dies nur zu pass kommen. Durch die „Treffen“(das Erhören eines anderen
Mannes, dessen Flehen sie nun nachgegeben hatte) mit ihrem „neuen Freund“, war
sie bei Gunnar offenkundig in Ungnade gefallen. „Zuckerfötzchen“ war out! Das
amüsierte mich! Die Zynik verbiss ich mir jedoch.
Im Anschluss an das Dinner gingen wir
noch ein Stück spazieren und Gunnar brachte mich zum Haus zurück. Besuchte noch
einmal seine Kinder und ging, bei dieser Gelegenheit, sogleich bei Natalja
vorbei, um mit ihr zu reden. NICHT zu ficken! Was ich ihm gleichwohl abnahm.
In der Zwischenzeit gab ich mich
meiner Entspannungsübung hin.
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Die „Entspannung“ kam mir jedoch am
Abend, als wir zu Bett gehen wollen, abhanden, als draußen auf dem Weg einige
russische Gäste, was eindeutig an der Sprache zu erkennen war, sich lautstark
unterhielten. Sicherlich waren sie gleichwohl ein wenig angetrunken.
Ich informierte Ryan und somit das
Sicherheitsteam, der sogleich zwei seiner Dienst habenden Mitarbeiter auf den
Weg schickte. Bis dahin jedoch ging diese Angelegenheit zu Lasten „meiner“
Gesundheit.
Die drei palavernden Männer kamen
unserem Haus immer näher. Ich war auf „dem Sprung“ (zum Fenster). Gunnar hielt
mich zurück. „Warte bis die Sicherheitsleute hier sind. Man kann nicht wissen, ob
das nicht eine bewusste Inszenierung/Provokation ist. Vielleicht warten sie nur darauf,
dass du oder ich nach draußen gehen. Es könnte eine Falle sein. Denn WARUM
passiert dies gerade vor unserer Tür?“
Gunnar hatte Recht, und ich wusste,
dass er Recht hat. Stand aber trotz alledem auf und schrie aus dem Fenster:
„Hey! Shut up!“ Womit ein Zustand der Aufregung meinerseits bereits schon
wieder erreicht gewesen war.
„Nicht gut. Das ist nicht gut, und
das weißt du auch.“ Gunnar war nun ebenfalls aufgestanden und hatte sich
sicherheitshalber hinter mir, und gut sichtbar für die Männer da draußen,
platziert. „Sei nicht so unvorsichtig und zwar in zweierlei Hinsicht.“, hauchte
er mir ins Ohr und zog mich vom Fenster weg. Schloss es und im selben Moment
hörten und sahen wir die Sicherheitskräfte kommen. Es waren Steve Bennet und
Jackson Brown. Nur kurze Zeit später kam sogar Ryan selbst noch dazu, um nach
dem Rechten zu sehen und „aufzuräumen“.
Gunnar war zwischenzeitlich bereits
nach draußen gegangen und kam sofort, nachdem die Angelegenheit geklärt war,
wieder zu mir herein.
Nun war es natürlich für mich vorerst
vorbei mit dem Schlafen. Ich war aufgewühlt.
Wir, Gunnar und ich, redeten noch
eine ganze Weile, bis ich etwa, und ich kann nur schätzen, eine halbe Stunde
nach Mitternacht einschlief.
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Ausschlafen und Sex heute Morgen.
Ruhig und sanft.
Trotz alldem ist die Ruhe noch nicht
gänzlich wieder in mich eingekehrt.
„Vielleicht ist es doch gut, wenn du
einige beruhigende Mittel zu dir nimmst.“, mahnt Gunnar nun. „Es müssen ja keine
chemischen sein.“
Okay. Die Neurologin empfahl mir zwei.
Johanniskraut natürlich und ein anderes, dessen Grundessenz aus dem Lavendel
besteht.
Ach ja, ich vergaß beinahe zu
erwähnen, dass ich heute Morgen mit den Medikamenten gegen den Helicobacter von
neuem begann. Die „halbe Dosis“, empfahl die Naturtherapeutin nach eingehender
Überprüfung der von Mary vorgeschlagenen Medikation.
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Was ist heute noch geplant?
Silence....everywhere.