Den gesamten gestrigen Nachmittag saß
Eilif mit mir zusammen und hat mir Schritt für Schritt erklärt, wie man mittels
einer Sphäre und einer Zahlenreihe eine Heilimagination impliziert. Er ließ es
mich notieren und einige Male wiederholen.
Heute Nachmittag erklärt er mir den
nächsten Schritt, in welchem es um die Zeitlinie
geht.
Lernen ist anstrengend, mühsam und
erschöpfend!
Gunnar und Eilif befinden sich im
Augenblick auf der Erkundung der näheren Umgebung. Eine kleine Spitztour, wie er Augen zwinkernd sagte.
Denn Mittag gedenken sie wieder hier zu sein.
Da mein Gesundheitszustand heute
Morgen bereits erneut bedenklich erscheint, erinnerte Gunnar an den (von ihm)
geplanten Flug nach Hause.
„Ja. Ich werde meinem Vater Bescheid
geben, dass wir besser keine Segeltour unternehmen. Du hast Recht. Vielleicht
nächstes Jahr.“
„Dann lass dir heute noch die
Zeitlinie von Eilif erklären und Morgen fliegen wir. Einverstanden?“
„Ja. Meinetwegen. Aber ich mag nicht
nach Stockholm. Ich würde mich gern in mein Haus am See zurückziehen.“
Gunnar legte die Stirn in Falten und
schien nachzudenken. „Okay. Wenn Du magst.“
„Willst du nicht mit mir dort sein?
Ich würde mich freuen.“ Meine Augen sahen ihn bittend und abwartend an.
Er räusperte sich und wiegte den Kopf
leicht hin und her. „Wenn wir zurück sind, muss ich arbeiten. Das weißt du
doch.“
„Ja. Aber nicht nachts. Und das
Zentrum ist nur eine halbe Stunde von Stockholm entfernt.“
„Mit dem Berufsverkehr ist es eine.“
„Ich will nachts nicht ohne dich
sein.“, warf ich fast beschwörend die Worte mit einem flehenden Blick in die
Wagschale seiner Entscheidung.
Gunnar blies seufzend die Luft aus
seinem Mund und presste dann die Lippen aufeinander.
„Okay.“, lenkte ICH schließlich ein,
ohne eine Antwort von meinem Ehemann abzuwarten. Alldieweil ich bemerkte, dass
es ihm widerstrebte im Zentrum zu sein. „Wir bleiben gemeinsam in Stockholm.
Aber Tagsüber werde ich zum Zentrum fahren.“
„Willst du Derek sehen.“
„Nein.“, verwehrte ich mich sogleich
und konsequent gegen Gunnars Vorwurf. „Ich lebe nur gern an diesem Ort. Genieße
die Ruhe, die Natur, den See. Ich mag die lärmende Stadt nicht. Das weißt du
doch.“
„Ja. Ich weiß.“
„Warum wohnen wir nicht wieder im
Zentrum?“, was natürlich ebenso ein zweischneidiges Schwert für mich gewesen
wäre. Denn dort gab es noch immer ein reichliches Angebot an exotischen und
bereits bekannten Speisen, die Gunnar nur all zu gern vernascht. allerdings gab
es jetzt Alexa. Was aller Wahrscheinlichkeit nach gleichwohl ein Motiv gewesen
war, dass er auf eine Heimreise drängte.
„Weil ich jetzt einen Job habe und wir ein
wunderschönes Apartment gleich nebenan bewohnen?“ Gunnar Blinzeln ging sogleich
in ein breites Lächeln über. Er zog mich zu sich heran. Drückte mich fest an
sich und küsste meine Wange. „Du kannst doch jeder Zeit zum Zentrum fahren und
wenn du magst auch dort übernachten.“
Ja. Natürlich! Das käme ihm mit
Sicherheit überaus gelegen! Dann hätte er endlich wieder genügend Zeit für
seine Alexa. Insbesondre nach der langen Reise werden sie Sehnsucht
nacheinander haben.
Vielleicht wäre es klug, ihm seine
Leidenschaften ausleben zu lassen. Wenn sie nicht das Maß der bisherigen
Episoden und Vorfälle überschreiten. Was ohnehin bereits oft unerträglich für
mich ist.
Resümee: Wir sind noch nicht einmal zu Hause angekommen und schon
holen mich Gunnars Affären ein. Womöglich hätte ich doch auf der Segeltour bestehen
sollen. Oder zumindest auf einen längen Aufenthalt hier........
Nun, immerhin vermag ich Gunnar für
die nahe Zukunft noch New Orleans als weitere Option zu empfehlen. Die Sehnsucht
nach diesem Ort überkommt mich schon zuweilen. Ich wäre gern auch wieder einmal
dort.......