Montag, 17. August 2015

Typisch Mann



„Willst du zu ihr?“, fragte ich Gunnar nachdem wir diskutiert und er entschieden hatte, dass wir nun doch eher zügig nach Stockholm zurückkehren werden. (Ich sprach NUR von "ihr". Alldieweil ich das Wort, den Namen "Alexa" nicht so gern in den Mund nehmen mag.)
„Nein. Nein. Darum geht es mir nicht!“, verwehrte er sich gegen meine Vermutung.
„Um was dann?“
Gunnar sah mich Kopf schüttelnd an. „Um DICH...selbstverständlich!“
„Und was ist, wenn ich noch abwarten, eben NICHT zurück nach Stockholm fliegen will?“
Er räusperte sich. War ein wenig widerwillig. Sagte aber dann. „Wenn du es dir zutraust, bleiben wir selbstverständlich.“ Bei diesen Worten sah er mich abwartend an und zog, wie für gewöhnlich, die linke Augenbraue nach oben. „Nur bin ich mir bezüglich der Segeltour nicht im Klaren, ob du eben dieser gewachsen bist.“, formulierte er vorsichtig die Eventualität noch einige Tag hier zu bleiben und dann doch nach Stockholm zu fliegen, um seinen guten Willen zu zeigen....vermutete ich (damit ich nicht erneut auf Alexa zu sprechen kam. Was er nun vehement dementiert, dass er Sehnsucht nach ihr hat und womöglich doch um ihretwillen zurück nach Hause fliegen will.)

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Gunnar ist oft mit unserem Gastgeber draußen auf langen Wandertouren unterwegs, wo ICH nicht mithalten kann. Ich......schmökere unterdessen ein wenig und schaue mir Bücher an. Lese die zahlreichen Seiten der „Einblicke“ in die Selben, um mich vorab zu informieren, dass es „die Richtigen“ für mich sind.

Am Abend dann das bekannte „Verhalten“ der nordischen Männer. Sie trinken gern!

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Eilif – der ewig Lebende – Eriks Druiden-Freund kam mir von Beginn an ein wenig verschlossen und auf eine erhabene Weise unnahbar vor. Gerade so, als hätte er bereits vieles, oder alles gesehen und erlebt. Offensichtlich hat er die Wirren des Lebens hinter sich gelassen und lebt hier nun eher mehr als weniger als einsiedelnder Mann. Was ihn glücklich zu machen schient. Sein Wesen ist ausgeglichen. Ruhig im Inneren und gelassen allen Herausforderungen gegenüber, wo unsereins noch unter dem Stress und der Anspannung ächzt. Sein Alter lässt sich, wie bei Erik, schwerlich bestimmen. Er scheint älter als Erik zu sein. Seine Haut ist braun, faltig und Sonnen gegerbt. Was kein Wunder ist. Denn die meiste Zeit ist er in der Tat in der näheren und weiteren Umgebung unterwegs, oder arbeitet im Freien. Gelegentlich bleibt er auch schon einmal einige Tage im Wald, erzählt er uns lächelnd.
Aber nicht genug damit, dass er ein echter „Naturbursche“ ist. Nein. Im Bücherregal seiner Wohnstube fand ich Werke von Gregori Grabovoi, was mich schon einigermaßen erstaunte. Als ich Gunnar darauf hinwies grinste er. „Siehst du, es gibt KEINE Zufälle. Wir sind genau richtig hier.“
In den Stunden, in denen er nicht mit Gunnar unterwegs war und sich Zeit für mich nahm, überschüttete er mich mit einer Menge Wissen und Informationen, welche ich erst sortieren, aufarbeiten und verinnerlichen muss. Was sicherlich eine ganze Weile in Anspruch nehmen, und über die Zeit hier, mit ihm, hinausgehen wird.

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- Wowa - rief mich an. Sprach über Belanglosigkeiten. Kein einziges Wort darüber, ob ER nun der Vater des von seiner PR Freundin zu gebärenden Kindes ist. Selbst WENN er etwas dazu äußern würde, woher sollte ich wissen, ob es die Wahrheit ist? Infolgedessen schnitt ich dieses Thema nicht erst an. Alles in allem verlangt es ihn mich zu sehen.
Nun, wenn ich ehrlich bin, so ganz aufrichtig, dürstet (gelüstet) es mich ebenfalls ein kleines Wenig nach seiner Gegenwart. Festgelegt wurde in diesem Sinne allerdings noch nichts. Man wird sehen.......
- Derek – nervt zuweilen ein wenig. Er ruft mich beinahe täglich an. Ich halte die Gespräche so kurz wie möglich. Was nicht bedeuten mag, dass sich mein Körper nicht nahm ihm sehnt.
- Jason – erstaunt mich immer wieder. Rief er mich doch an und machte mir klare Avancen.
„Bist du betrunken?“, fragte ich ihn.
Er lachte. „Nein. Aber stell’ dir mal vor, wir wären jetzt zusammen. Was für ein Feuerwerk das wär'!“
Ich räusperte mich verlegen. „Ich dachte, du liebst deine Frau.“
„Natürlich!“, kam mir die Antwort überschwänglich entgegen. „Nur koste ich schon gelegentlich gern von anderen Früchten.“
Ahhhhh.....ja. Was sonst. Typisch M-A-N-N.