Wir blieben viel
zu lange auf, gestern Abend. Redeten noch über Dies und Das. Alexa und Gunnar
waren dann irgendwann (gemeinsam) verschwunden. Und ICH, saß Händchen haltend
mit Derek auf der Couch.
Als sich dann so
allmählich, mit zunehmender Stunde, unsere spärliche Runde auflöste und alle
Anwesenden den Weg in ihre Zimmer nahmen, es muss so etwa gegen halb zwei
gewesen sein, warte ich noch eine Weile auf meinen Ehemann.
Derek kam zu mir
hin, um mir eine Gute Nacht zu wünschen. Denn es war ausgemacht, dass Gunnar diese
Nacht mit/bei mir schlief.
„Wenn du magst,
kannst du jeder Zeit zu mir kommen.“ Er lächelte und gab mir einen Kuss.
Ich kaute unruhig
auf meiner Unterlippe und machte ein gequältes Gesicht. Atmete tief und hörbar
aus. Hob die Schulter. „Ich warte noch einen Augenblick, und wenn Gunnar bis dahin
nicht…..“ Und schon im nächsten Augenblick war es unnötig geworden meinen Satz
zu beenden. Denn im selben Moment tauchten Alexa und Gunnar wieder auf. Sie
waren gut gelaunt. Scherzten miteinander….um diese Zeit……
„Hast du nicht
bemerkt, wie spät es ist?“, fragte ich leise bei Gunnar an.
„Oh. Nein.
Entschuldige. Wirklich nicht.“ Seine Worte klangen zögerlich. „Ist es wirklich
schon so spät?“, fragte er und sah mich mit unschuldigen Augen an. Dreht seinen
Kopf hin und her, als suche er eine Uhr und….ich glaubte ihm. In der Hitze des Gefechts, hatte er sicherlich
die Zeit vergessen. So war er eben. Mein Ehemann.
Gunnar kam zu
mir hin, nachdem er Alexa noch einen innigen Kuss gegeben hatte und schickte
sich nun an mich zu küssen. Ich ließ es geschehen.
„Tut mir
wirklich leid. Heute scheint es umgekehrt
zu sein. Ein paar schöne Stunde mit Alexa und jetzt, schlafe ich mit dir.“
Gunnar zwinkerte mir zu und war offenbar guter Dinge, dass ich ihm vergab und keine
eifersüchtige Szene initiierte. In der Tat war ich viel zu erschöpft dafür.
Allerdings hatte er offenbar noch nicht geduscht. Er roch nach ihr.
„Komm‘ wir gehen
zu Bett.“, sprach es und ich ließ es geschehen. Alles war gut.
Bevor wir
schliefen, ging Gunnar jedoch noch duschen.
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Der Sex meines
Lebens heute Morgen mit meinem Ehemann. Ein wenig von ihm forciert. Jedoch ganz
manierlich. Es erinnerte an die Zeiten unseres Kennenlernens HIER in diesem
Haus. Wild, aber dennoch achtsam beglückte er mich einige Male.
Es war mir
schier unbegreiflich, wie er das bewerkstelligen kann. Nachdem er doch gerade
erst am gestrigen Abend, bis in die
Nacht hinein, mit Alexa zusammen war. Gunnar ist in der Tat ein überaus
potenter Mann. Was MIR bedauerlicher Weise nur zu oft zum Verhängnis wird, wenn
ICH ihm nicht geben kann, wonach es ihm verlangt.
Genau genommen
war es noch recht früh am Morgen und ich hatte nur wenige Stunden geschlafen.
Heimlich schlich ich aus dem Zimmer, beugte mich über das Geländer und sah nach
unten. Ich konnte Derek nirgendwo sehen. Das war vorteilhaft.
„Guten Morgen.“,
hörte ich plötzlich eine Stimme hinter meinem Rücken. Ich erschrak und drehte
mich ruckartig um. Ich hatte Veronica Turner nicht kommen hören. Nahm jedoch
sogleich die Gelegenheit wahr und fragte sie: „Ist Derek schon munter?“
„Oh ja. Er joggt
bereits.“
Das war recht
positiv zu bewerten. Dachte ich so und schmunzelte vor mich hin. Es wäre mir,
in jedem Fall, unangenehm gewesen, wenn es Derek aufgefallen wäre, was Gunnar
und ich in den vergangenen zwei Stunden miteinander taten. Denn die heutige
Nacht ist seine letzte hier. Er wird, genau wie Alexa, morgen fliegen. Und eben
diese,
unsere letzte Nacht für wer weiß wie lang, gedenke ich mit DEREK zu verbringen.
So wie Gunnar es mit Alexa tun wird. So war es ausgemacht.
Zu meinem
Leidwesen muss ich jedoch gestehen, dass ich mich durch diese feurige,
leidenschaftliche Begebenheit bereits am Morgen ausgepowert hatte. In der Tat
nicht gut. So ließ ich mich nach dem gemeinsamen Hirsefrühstück mit frischen
Früchten in einen Sessel sinken und war…….platt. Nippte an meinem Tee.
„Oho! Was ist
denn mit dir passiert?“, fragte Marie. Sie hatte mich bereits die ganze Zeit
über grinsend angesehen. Vermutete offenbar, was geschehen war. Wie es
Freundinnen, Schwestern eben miteinander so tun.
„Wir sind eindeutig
zu spät ins Bett gegangen“, redete ich mich heraus. Sie zweifelte jedoch an
meinen Worten und kräuselte die Stirn. Ich grinste. Kam jedoch nicht dazu
Weiteres zu erörtern. Denn….Alexa schien ebenso nicht nur etwas zu ahnen. Hatte
sie sich doch sogleich, nachdem Gunnar ihr einen Guten Morgen Kuss gegeben
hatte, echauffiert. Ihn weggestoßen.
„Du stinkst nach
ihr!“
Gunnar lachte
laut. „Ja und? Rea ist meine Frau. Ist das nicht normal, dass ich nach ihr
rieche, nachdem wir die Nacht miteinander verbrachten?“ Er war ziemlich
aufgebracht. Alexa schien ärgerlich zu sein. Erstaunlich. Das hatte sie noch
nie getan. Die Hormone? Das Kind in ihrem Bauch?
„Geh‘ duschen!“,
befahl sie ihm.
Gunnar
entrüstete sich. „Nein. Nun gerade nicht.“, sprach es und ließ Alexa schlicht
und einfach stehen.
Trotzig wie ein
Kind, mit schmollendem Gesichtsausdruck, wendete sie auf dem Fuße und stürmte
nach draußen. Und ICH war Marie noch eine Antwort schuldig. Sie hatte Gunnar
und Alexa zugehört und……dachte sich ihren Teil. Sie grinste weiter. Und um ganz
ehrlich zu sein, auch ich….musste grinsen. Angesichts der offensichtlichen
Eifersüchtigkeit, welche Alexa zum aller ersten Mal, so derart offen, wie noch
nie zuvor, an den Tag legte. Nun, vermutlich waren die Hormone schuld……..
Ein wenig
später, als eine günstige Gelegenheit war, antwortete ich Marie auf ihre Frage.
Erzählte, was sich ereignet hatte.
Sie lachte.
„WOW! Wer hätte das gedacht. Und es war fast wir früher? Hat er auch dein Blut
getrunken?“
Nun lachte ich.
„Eigenartiger Weise ja.“
„Wie das? Bist
du am menstruieren?“, fragte sie so gänzlich ungeniert.
„Nein. Ich hatte
mich gestern hier am Arm verletzt und heute brach es wieder auf.“
„Hat er daran
gesogen?“ Sie sah mich ermunternd an. Und ich……war verlegen.
Sie umarmte
mich. „Na hey! Du musst doch nicht erröten. Ist doch ganz normal….für dich und deinen
Ehemann.“ Marie lachte. „Schließlich hat er doch bereits damals das Blut aus
deiner Spalte gesogen. Das will etwas heißen. Macht nicht jeder Mann.“
„Findest du
nicht, es sei eine Unmöglichkeit?“ Noch
immer war ich ein wenig befangen.
Sie zuckte mit
den Schultern. „Beim Sex ist alles erlaubt. Solange es beide mögen. Oder etwa
nicht?“
„Oho!“ Auch ICH
war nun erstaunt, über Maries Worte. „Daraus könnte ich schließen, dass Du und
Henrik…“ Den Rest des Satzes ließ ich offen. Beendete ihn nicht. Zwinkerte ihr
nur zu und sie nickte. „Du hast es mir noch nicht erzählt. Wie ist Henrik so?“
Gunnar kam nun
auf uns zu, und wir beide mussten schmunzeln. Warfen uns verschwörerische
Blicke zu. Er wusste selbstverständlich genau, was da vor sich ging. Auch er
begann zu grinsen.
„Na ihr beiden
Schwestern. Plauscht ihr über uns Männer?“
Ein Grund für
uns alle, laut los zu lachen.
Alexa kam nun
auf uns zu. Blieb, noch immer schmollend, einige Meter von uns entfernt stehen.
„Hast du geduscht?“,
fragte sie.
Gunnar drehte
seinen Kopf zu ihr um. „Nein. Habe ich nicht.“
Durch dieses
ganze Tara mit Alexa, ahnte Derek, was geschehen war. Ich konnte es auf seinem
Gesicht lesen. Es zeigte…..Enttäuschung…..irgendwo. Allerdings äußerte er sich
nicht darüber. Sprach dieses Thema nicht weiter an und fragte nichts.
Ich für meinen
Teil, wartete erneut auf eine passende Gelegenheit, um mir ihm zu sprechen. Ich
wusste ganz genau, dass er verdrossen war.
„Es tut mir
leid.“ Was hätte ich auch anderes zu ihm sagen sollen. Er machte ein
verdrießliches Gesicht. Versuchte zu lächeln.
Ich sah, dass er
etwas sagen wollte und ermutigte ihn.
Er schnaufte
kurz und dann: „Musste denn das sein? Morgen reise ich und dann werdet ihr
genügend Zeit füreinander haben.“
„Es tut mir
wirklich leid“, wiederholte ich leise meinen Satz. „Es geschah einfach so.
Nichts weiter.“
Derek hob die
Brauen. „Ja.“
Später zu hatte Gunnar mit Derek geredet. Ich sah die beiden Männer
stehen. Sie gingen freundlich miteinander um. Scherzten ein wenig. Lachten sogar.
Alexa hatte sich
wieder beruhigt und ICH war ganz glücklich darüber, dass ich eben NICHT wütend, oder
eifersüchtig geworden war.
Gunnar kam dann zu uns herüber und nahm uns
beide in den Arm.
„Alles wieder
gut?“, fragte er und küsste Alexa und dann mich. Schließlich war SIE es, der dieses Frage galt.
Nach einer Weile
ging auch ich noch einmal zu Derek hin. Auch er hatte sich besonnen und lächelte nun wieder unbedarft. Legte seine Arme um meine Hüften und zog mich zu sich heran.
„Tut mir leid.
Ich habe überreagiert. Er ist dein Mann. Ich weiß das doch UND wusste, auf was
ich mich einlasse.“
So nun…..schlussendlich
waren alle zufrieden UND……… „alles war wieder gut“.