Donnerstag, 4. August 2016

Alles wieder gut?



Wir blieben viel zu lange auf, gestern Abend. Redeten noch über Dies und Das. Alexa und Gunnar waren dann irgendwann (gemeinsam) verschwunden. Und ICH, saß Händchen haltend mit Derek auf der Couch.
Als sich dann so allmählich, mit zunehmender Stunde, unsere spärliche Runde auflöste und alle Anwesenden den Weg in ihre Zimmer nahmen, es muss so etwa gegen halb zwei gewesen sein, warte ich noch eine Weile auf meinen Ehemann.
Derek kam zu mir hin, um mir eine Gute Nacht zu wünschen. Denn es war ausgemacht, dass Gunnar diese Nacht mit/bei mir schlief.
„Wenn du magst, kannst du jeder Zeit zu mir kommen.“ Er lächelte und gab mir einen Kuss.
Ich kaute unruhig auf meiner Unterlippe und machte ein gequältes Gesicht. Atmete tief und hörbar aus. Hob die Schulter. „Ich warte noch einen Augenblick, und wenn Gunnar bis dahin nicht…..“ Und schon im nächsten Augenblick war es unnötig geworden meinen Satz zu beenden. Denn im selben Moment tauchten Alexa und Gunnar wieder auf. Sie waren gut gelaunt. Scherzten miteinander….um diese Zeit……
„Hast du nicht bemerkt, wie spät es ist?“, fragte ich leise bei Gunnar an.
„Oh. Nein. Entschuldige. Wirklich nicht.“ Seine Worte klangen zögerlich. „Ist es wirklich schon so spät?“, fragte er und sah mich mit unschuldigen Augen an. Dreht seinen Kopf hin und her, als suche er eine Uhr und….ich glaubte ihm. In der Hitze des Gefechts, hatte er sicherlich die Zeit vergessen. So war er eben. Mein Ehemann.
Gunnar kam zu mir hin, nachdem er Alexa noch einen innigen Kuss gegeben hatte und schickte sich nun an mich zu küssen. Ich ließ es geschehen.
„Tut mir wirklich leid. Heute scheint es umgekehrt zu sein. Ein paar schöne Stunde mit Alexa und jetzt, schlafe ich mit dir.“ Gunnar zwinkerte mir zu und war offenbar guter Dinge, dass ich ihm vergab und keine eifersüchtige Szene initiierte. In der Tat war ich viel zu erschöpft dafür. Allerdings hatte er offenbar noch nicht geduscht. Er roch nach ihr.
„Komm‘ wir gehen zu Bett.“, sprach es und ich ließ es geschehen. Alles war gut.
Bevor wir schliefen, ging Gunnar jedoch noch duschen.

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Der Sex meines Lebens heute Morgen mit meinem Ehemann. Ein wenig von ihm forciert. Jedoch ganz manierlich. Es erinnerte an die Zeiten unseres Kennenlernens HIER in diesem Haus. Wild, aber dennoch achtsam beglückte er mich einige Male.
Es war mir schier unbegreiflich, wie er das bewerkstelligen kann. Nachdem er doch gerade erst am gestrigen  Abend, bis in die Nacht hinein, mit Alexa zusammen war. Gunnar ist in der Tat ein überaus potenter Mann. Was MIR bedauerlicher Weise nur zu oft zum Verhängnis wird, wenn ICH ihm nicht geben kann, wonach es ihm verlangt.

Genau genommen war es noch recht früh am Morgen und ich hatte nur wenige Stunden geschlafen. Heimlich schlich ich aus dem Zimmer, beugte mich über das Geländer und sah nach unten. Ich konnte Derek nirgendwo sehen. Das war vorteilhaft.
„Guten Morgen.“, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter meinem Rücken. Ich erschrak und drehte mich ruckartig um. Ich hatte Veronica Turner nicht kommen hören. Nahm jedoch sogleich die Gelegenheit wahr und fragte sie: „Ist Derek schon munter?“
„Oh ja. Er joggt bereits.“
Das war recht positiv zu bewerten. Dachte ich so und schmunzelte vor mich hin. Es wäre mir, in jedem Fall, unangenehm gewesen, wenn es Derek aufgefallen wäre, was Gunnar und ich in den vergangenen zwei Stunden miteinander taten. Denn die heutige Nacht ist seine letzte hier. Er wird, genau wie Alexa, morgen fliegen. Und eben diese, unsere letzte Nacht für wer weiß wie lang, gedenke ich mit DEREK zu verbringen. So wie Gunnar es mit Alexa tun wird. So war es ausgemacht.

Zu meinem Leidwesen muss ich jedoch gestehen, dass ich mich durch diese feurige, leidenschaftliche Begebenheit bereits am Morgen ausgepowert hatte. In der Tat nicht gut. So ließ ich mich nach dem gemeinsamen Hirsefrühstück mit frischen Früchten in einen Sessel sinken und war…….platt. Nippte an meinem Tee.
„Oho! Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Marie. Sie hatte mich bereits die ganze Zeit über grinsend angesehen. Vermutete offenbar, was geschehen war. Wie es Freundinnen, Schwestern eben miteinander so tun.
„Wir sind eindeutig zu spät ins Bett gegangen“, redete ich mich heraus. Sie zweifelte jedoch an meinen Worten und kräuselte die Stirn. Ich grinste. Kam jedoch nicht dazu Weiteres zu erörtern. Denn….Alexa schien ebenso nicht nur etwas zu ahnen. Hatte sie sich doch sogleich, nachdem Gunnar ihr einen Guten Morgen Kuss gegeben hatte, echauffiert. Ihn weggestoßen.
„Du stinkst nach ihr!“
Gunnar lachte laut. „Ja und? Rea ist meine Frau. Ist das nicht normal, dass ich nach ihr rieche, nachdem wir die Nacht miteinander verbrachten?“ Er war ziemlich aufgebracht. Alexa schien ärgerlich zu sein. Erstaunlich. Das hatte sie noch nie getan. Die Hormone? Das Kind in ihrem Bauch?
„Geh‘ duschen!“, befahl sie ihm.
Gunnar entrüstete sich. „Nein. Nun gerade nicht.“, sprach es und ließ Alexa schlicht und einfach stehen.
Trotzig wie ein Kind, mit schmollendem Gesichtsausdruck, wendete sie auf dem Fuße und stürmte nach draußen. Und ICH war Marie noch eine Antwort schuldig. Sie hatte Gunnar und Alexa zugehört und……dachte sich ihren Teil. Sie grinste weiter. Und um ganz ehrlich zu sein, auch ich….musste grinsen. Angesichts der offensichtlichen Eifersüchtigkeit, welche Alexa zum aller ersten Mal, so derart offen, wie noch nie zuvor, an den Tag legte. Nun, vermutlich waren die Hormone schuld……..

Ein wenig später, als eine günstige Gelegenheit war, antwortete ich Marie auf ihre Frage. Erzählte, was sich ereignet hatte.
Sie lachte. „WOW! Wer hätte das gedacht. Und es war fast wir früher? Hat er auch dein Blut getrunken?“
Nun lachte ich. „Eigenartiger Weise ja.“
„Wie das? Bist du am menstruieren?“, fragte sie so gänzlich ungeniert.
„Nein. Ich hatte mich gestern hier am Arm verletzt und heute brach es wieder auf.“
„Hat er daran gesogen?“ Sie sah mich ermunternd an. Und ich……war verlegen.
Sie umarmte mich. „Na hey! Du musst doch nicht erröten. Ist doch ganz normal….für dich und deinen Ehemann.“ Marie lachte. „Schließlich hat er doch bereits damals das Blut aus deiner Spalte gesogen. Das will etwas heißen. Macht nicht jeder Mann.“
„Findest du nicht, es sei eine Unmöglichkeit?“  Noch immer war ich ein wenig befangen.
Sie zuckte mit den Schultern. „Beim Sex ist alles erlaubt. Solange es beide mögen. Oder etwa nicht?“
„Oho!“ Auch ICH war nun erstaunt, über Maries Worte. „Daraus könnte ich schließen, dass Du und Henrik…“ Den Rest des Satzes ließ ich offen. Beendete ihn nicht. Zwinkerte ihr nur zu und sie nickte. „Du hast es mir noch nicht erzählt. Wie ist Henrik so?“
Gunnar kam nun auf uns zu, und wir beide mussten schmunzeln. Warfen uns verschwörerische Blicke zu. Er wusste selbstverständlich genau, was da vor sich ging. Auch er begann zu grinsen.
„Na ihr beiden Schwestern. Plauscht ihr über uns Männer?“
Ein Grund für uns alle, laut los zu lachen.
Alexa kam nun auf uns zu. Blieb, noch immer schmollend, einige Meter von uns entfernt stehen.
„Hast du geduscht?“, fragte sie.
Gunnar drehte seinen Kopf zu ihr um. „Nein. Habe ich nicht.“

Durch dieses ganze Tara mit Alexa, ahnte Derek, was geschehen war. Ich konnte es auf seinem Gesicht lesen. Es zeigte…..Enttäuschung…..irgendwo. Allerdings äußerte er sich nicht darüber. Sprach dieses Thema nicht weiter an und fragte nichts.
Ich für meinen Teil, wartete erneut auf eine passende Gelegenheit, um mir ihm zu sprechen. Ich wusste ganz genau, dass er verdrossen war.
„Es tut mir leid.“ Was hätte ich auch anderes zu ihm sagen sollen. Er machte ein verdrießliches Gesicht. Versuchte zu lächeln.
Ich sah, dass er etwas sagen wollte und ermutigte ihn.
Er schnaufte kurz und dann: „Musste denn das sein? Morgen reise ich und dann werdet ihr genügend Zeit füreinander haben.“
„Es tut mir wirklich leid“, wiederholte ich leise meinen Satz. „Es geschah einfach so. Nichts weiter.“
Derek hob die Brauen. „Ja.“

Später zu hatte Gunnar mit Derek geredet. Ich sah die beiden Männer stehen. Sie gingen freundlich miteinander um. Scherzten ein wenig. Lachten sogar.
Alexa hatte sich wieder beruhigt und ICH war ganz glücklich darüber, dass ich eben NICHT wütend, oder eifersüchtig geworden war. 

Gunnar kam dann zu uns herüber und nahm uns beide in den Arm.
„Alles wieder gut?“, fragte er und küsste Alexa und dann mich. Schließlich war SIE es, der dieses Frage galt.

Nach einer Weile ging auch ich noch einmal zu Derek hin. Auch er hatte sich besonnen und lächelte nun wieder unbedarft. Legte seine Arme um meine Hüften und zog mich zu sich heran.
„Tut mir leid. Ich habe überreagiert. Er ist dein Mann. Ich weiß das doch UND wusste, auf was ich mich einlasse.“

So nun…..schlussendlich waren alle zufrieden UND……… „alles war wieder gut“.