Montag, 22. August 2016

Nervenaufreibende Tage



Freitag, 19. August 2016

Während ich am Freitagnachmittag im Internet surfte, schrieb und meinen Post verfasste, entschloss sich Derek dann doch für eine Stunde, wie er sagte, in den Fitnessraum zu gehen.
Als er zurückkam, war ich weg.

Ich hatte mir mein mehr oder weniger diätisches Essen ins Haus bringen lassen. Wolle nicht ins Restaurant. Urplötzlich und unterwartet, stand Gunnar in der Tür.
„Hi Schatz.“
Ich war total verblüfft ihn zu sehen. Zwinkerte mit beiden Augen und der Mund blieb war mir regelrecht offen stehen geblieben. Es muss ein komisches Bild abgegeben haben, wie ich meinem Ehemann so verdutzt entgegen sah. Ich hätte Derek erwartet. Jedoch nicht ihn.
Gunnar musste schmunzeln ob meiner Verwunderung.
„Wen hast du denn erwartet?“
Ich antwortete nicht. Stellte stattdessen eine Frage.
„Was tust du denn hier?“
„Dich abholen.“
Ich kräuselte die Stirn und zog die Brauen hoch. „Wie das?“
„Komm, zieh dich an. Ich erkläre dir alles während wir fahren.“
„Ich dachte…..“, begann ich zu stottern und Gunnar mahnte mich zur Eile.
„Komm schon. Wir fahren.“
Werden wir heute noch zurückkommen?“, fragte ich noch, alldieweil ich schließlich wissen musste, was mitzunehmen war.
„Das ist ungewiss.“

Auf der Fahrt nach Stockholm erklärte mir Gunnar, dass ihn sein Vater eindringlichst gebeten hatte, mich doch noch abzuholen. Schließlich würde  ich zu ihm und zur Familie gehören. Was Alexa ausschloss. Und tatsächlich, sie war NICHT da….und kam auch nicht. Sie ist mir bis zu diesem Augenblick nicht begegnet.

Gunnar Vater Johann scheint jetzt die Zügel in die Hand zu nehmen und die Familie zusammen zu halten.
Alle waren sie gekommen. Gustav, Sam, Carsten mit Dalal, die sich neben mich setzte und fragte, wie es mir geht. Bill und Alba waren da. Ebenso Sven und Stine. Und zu guter Letzt noch Taylor. Selbstverständlich Gunnars Vater Johann mit seiner neuen Frau Megan und wir beide. Hjalmar kam zuletzt. Nur Hanna und ihr junger Geliebter Lutz fehlten hier. Sonst wäre die Familie komplett. Allerdings fehlt der „andere Zweig“ der Familie an dieser Stelle offenbar ganz. Wie beispielsweise Onkel Erik, der Druide.
Unser Apartment war nun zu einer Art Party-, Gemeinschafts-, Aufenthaltsraum geworden.
„Wo schlafen denn nun die ganzen Leute?“, hatte ich Gunnar gefragt.
„Ich dachte, dass alle im Zentrum übernachten könnten.“
Ah! So war das also.

-----------------------

Man hatte mich vollends in die Familie integriert. Ich hatte keine Wahl.
In einem günstigen Augenblick jedoch, zog ich mich von den anderen zurück und rief Derek an, um mich bei ihm zu entschuldigen. Es tat mir so wahnsinnig leid, dass wir den Abend und die Nacht nicht miteinander verbringen konnte.
Unser Gespräch hielt ich kurz. Auch wenn Derek es mir nicht gestand, er war enttäuscht. Das konnte ich an dem Ton seiner Stimme hören.
Selbstredend kam ich vor Mitternacht nicht ins Bett. Zudem war es doch recht vorteilhaft, dass wir beschlossen hatten, allesamt im Zentrum zu übernachten. So konnten die Reinigungskräfte ihre Arbeit tun.

-----------------------

Samstag, 20. August 2016

Sex am Morgen. Kurz und fein.
Ich war glücklich darüber mit Gunnar zu Hause zu sein. (Und nichts mehr, aber auch überhaupt nichts mehr von Alexa zu sehen oder zuhören! Denn Gunnars Vater Johann bestand darauf, dass sich ausschließlich die Familie traf.  Seine Söhne mit ihren Frauen und seine Tochter Stine.).

Während des Frühstücks im Restaurant trafen wir auf Derek.
Die beiden Männer begrüßten sich mit einem brüderlichen Handschlag, wie es Männer oft tun. Wüsste man es nicht, würde keiner vermuten, dass sie genau genommen Konkurrenten sind. Und noch ein Schulterschluss. Männer eben…..
„Tut mir leid, dass ich dir gestern die Tour versaut habe.“ Gunnar nickte Derek zu und presste die Lippen aufeinander, was sein Bedauern ausdrücken sollte.
„Hey, hey. Rea ist deine Frau.“ Derek schien verlegen zu sein. „Ist schon okay.“
Für ausladende Gesprächen blieb allerdings keine Zeit. Geplant war ein Bummel durch Stockholm.
Als wir am Abend zurück ins Zentrum kamen, entschied sich Johann für einen Vortrag, der gerade an diesem Tag im kleinen Saal präsentiert wurde. Wir begleiteten ihn bis auf Taylor und Ossain. Es ging um Kontroversen des Buddhismus. Im speziellen der Karma- Theorie. Und auch um den Dalai Lama selbst. Da sich offenbar doch die meisten Leute den mystischen Background dieses Mannes zu bewahren gedachten, gleich welche Faktes es auch dazu geben mag, denn Lügen sind offenbar zumeist besser zu ertragen als die Wahrheit per se, hatte Ellen in weiser Voraussicht dafür den kleinen Saal vorgesehen. Und in der Tat, es kamen, ob dem Wissen über die Thematik, welches im Sujet Vue d'ensemble ausgezeichnet war, nur wenige Leute.  Johann interessierte es allerdings schon. Den meisten anderen von uns schien es ebenfalls gleichgültig zu sein. Bis auf Gunnar mich und Stine.
Als der Referent allerdings auf die Nazis zu sprechen kam, regte sich in mir der Widerwillen weiter zuzuhören. Denn offenbar hatte dieser Mann HIER nicht ausreichend recherchiert. Sonst hätte er sich nicht so derart misslungen dazu geäußert.
Aber okay. Jedem das Seine……der ewigen Konditionierung und wie Mann es mit Neuinformationen abgleicht und zusammensetzt. Denn bis heute wird gebetsmühlenartig die Mär vom bösen Nazi-Deutschen herunter gebetet. Insbesondre auch in Hollywood Filmen. Was selbstverständlich im Sinne der Siegermächte ist. Man sollte sich tatsächlich gleichwohl die Fakten der anderen Seite einmal ansehen und WARUM sie verloren haben.
Aber egal. Weiteres, finde ich, gehört jetzt nicht hier her.

Gegen Mitternacht ging ich mit Gunnar zu Bett. Schlafen……ich war tot müde.

---------------------------

Sonntag, der 21. August 2016

Kein Sex am Morgen. Stattdessen Schlafen bis neun. Und gleich anschließend das gemeinsame Frühstück.
In einer kurzen Unterhaltung, sogleich nach dem Erwachen, hatte ich freudig und unbefangen festgestellt, wie schön es doch sei, OHNE seine Konkubine. An dieser Stelle räumte Gunnar allerdings ein, dass er, seitdem er Alexa kannte, nicht mehr allzu oft mit anderen Frauen zusammen war. Was ich ihm unbestritten zugestehen musste. Aber daran hatte auch ICH meinen Anteil. Schließlich war und bin ICH es, die ihn wieder und wieder diesbezüglich anspricht und ermahnt, sich Mühe zu geben und seine Affären zu lassen.
Von meiner Euphorie über Alexas Fehlen, war Gunnar nicht wirklich begeistert. Er zögerte. Stimmte mir nicht vollends zu. Offenbar liebt er sie doch. Aber das wusste ich schon. Ich hätte es mir denken können, dass er mir eben NICHT bis hier her folgt und meine Begeisterung teil.
„Fehlt sie dir?“, fragte ich dann.
Er lächelte. „Na ja, ein bisschen schon.“
„Aber es sind doch gerade erst einmal zwei Tage. Die Woche über warst du zur Genüge mit ihr zusammen.“
Gunnar sah mich nur an und zog die linke Augenbraue nach oben. Ich wusste, WAS dies bedeuten sollte und er hatte Recht damit.
Ich hätte doch glücklich darüber sein können, an diesen Morgen, mit Gunnar allein zu sein. Stattdessen geißelte ich mich und ihn mit Gesprächen über andere Frauen. Was sollte DAS denn?

Der Nachmittag war anstrengend für mich. Wir saßen alle zusammen und es wurde viel geredet bis in den Abend hinein. Daher ließen wir uns das Dinner servieren. Und dann noch einmal einen Vortrag anhören, welcher Johann interessierte. Denn gerade ER, als ehemaliger Lehrer der Geschichte, über die er zudem noch Bücher schrieb, war von einem Referendum über die Hintergründe der unserer Sprachen über die Maßen angetan. Warum auch nicht? Eineinhalb Stunden Gunnar, Johann, Megan, Stine und ich. Alle anderen zeigten nur wenig Interesse für derlei Geschichten.
„Aber Vater“, appellierte Gunnar an Johann bevor wir gingen, „du hast doch erst gestern einen Vortrag angehört.“
„Wann habe ich sonst die Gelegenheit dafür? Weist du was Sohn? Es gefällt mir hier. Vielleicht sollte ich sogar beim nächsten Mal länger bleiben.“, konterte sein Vater mit ein wenig Trotzigkeit.
Nun, der Vortrag war auch für mich recht interessant. Es eröffnet mir immer neue (Denk-) Welten (aus den Köpfen anderer Leute), wenn man anderen aufmerksam zuhört, die etwas zu sagen haben über Dinge, mit denen sie sich leidenschaftlich beschäftigen. Ich empfinde es als vorteilhaft, mir nicht selbst diese Arbeit machen zu müssen. Sondern einfach zuzuhören.
Wieder zurück im Haus, wurde noch über das Gehörte mit den anderen diskutiert. Selbstredend ist es wieder einmal spät geworden, mit dem zu Bett gehen. Es war so gegen halb zwei. Schnauf. Und jeden Tag beabsichtige ich aufs Neue, vor Mitternacht zu Bett zu gehen.
Trotz alledem noch rasch ein Fellatio.
Danach, schon im Halbschlaf, hörte ich Gunnar noch so etwas sagen wie: „Ich würde gern einmal wieder meine Domina aufsuchen. Vielleicht sie sogar mit hier her ins Zimmer über dem Büro bringen. Was meinst du dazu? Oder mit einer, oder zwei der Chinesinnen einmal wieder so richtig wild ficken. Eben DAS, was du nicht so  besonders magst und ich mit Alexa jetzt auch nicht wirklich tun kann. Wegen dem Kind in ihrem Bauch.“
„Jaaaa. Tue nur was immer du willst. Chschschsch….“ Und schon war ich eingeschlafen.

--------------------------------

Montag, der 22. August 2016

Heute Morgen dann bemühte sich Gunnar mich zufrieden zu stellen mit allen möglichen Praktiken und Spielzeugen. Womöglich dachte er mir etwas schuldig zu sein, des gestrigen Fellatio wegen und meiner halb schlafenden Zustimmung, seinen Neigungen folgen zu dürfen. Wer weiß. In jedem Fall kam er noch einmal kurz darauf zu sprechen und ich erwiderte ihm nichts anderes als am Abend zuvor. Was hätte ich auch anderes tun sollen. Denn mir war klar, und auch Gunnar lies es noch einmal anklingen, dass unser Liebe zueinander derlei in den letzten vier Jahren nicht weiter tangierte oder geschadet hatte. Wir liebten uns nach wie vor.
Und genau genommen wäre keine Zeit für Sex gewesen. Ich hatte mich bereist dagegen entschieden. War aufgestanden. Aber dann doch noch, kurz bevor wir das Haus verließen, um Frühstücken zu gehen, übermannte mich die Leidenschaft. Rassant zog ich meine Kleidung aus und Gunnar an mich heran, der nur breit grinste. Mich auf seine Arme nahm und zurück ins Schlafzimmer trug, wo er meinen Körper sanft auf die Hälfte unseres Lagers bettete und sich dann selbst noch einmal entkleidete. Oha…..Es war einfach wunderbar.
„Ich tue alles, was du willst.“, sprach es, zwinkerte mir zu und versenkte seinen Kopf in meinem Schoss.

Gerade noch rechtzeitig kamen wir ins Restaurant. Die anderen hatten schon begonnen. Mein Hirsebrei mit Früchten stand ebenfalls bereits auf dem Tisch. Wir setzten uns, strahlten uns in Liebe und Zuneigung an, was selbstredend von den andere bemerkt wurde, auf deren Gesichtern sich dann nur ein wissendes Schmunzeln zeigten.
„Was hat mein Bruder denn mit dir gemacht?“, fragte Hjalmar schließlich unbefangen und ein wenig provozierend zum Spaß. Und als ich in den Fokus der Familienmitglieder geriet, muss ich rot geworden sein. Stine grinste. Und alle anderen auch.
Nach dem Frühstück fuhren Gunnar und auch ich mit nach Stockholm zum Flughafen, um Johann und Megan zu verabschieden. Auch Gunnars Brüder, deren Frauen und seine Schwester Stine gingen schlussendlich ihrer Wege, nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten.
Gunnar blieb in Stockholm und ich fuhr zurück zum Zentrum, wo ich bin. Allerdings versprach mir Gunnar noch mit einem wohlwollenden Lächeln am Abend zu mir zu kommen. Und ich glaube ihm…und warte……bis jetzt, wo es doch bereits so spät geworden ist. Zudem, ich erreiche ihn nicht.
Der Tag an sich, war nervenaufreibend. Die Berechnungen zeigten Verluste und dann noch Probleme mit dem Firmenfahrzeug. Überhaupt muss heute ein Tag der lädierten Autos gewesen sein. Dereks Wagen sprang ebenso nicht an, als Giselle ihn unter Schmerzen gebeten hatte, sie ins Hospital zu fahren. Aus diesem Grund verließ er das Büro und uns schon am frühen Nachmittag. Und es war noch jede Menge zu tun, was auf Kevin und mir liegen blieb. Nun ja. Mike half uns selbstverständlich dabei. Erst gegen halb sechs beendete ich die Arbeit im Büro. Lies mich noch ein wenig aufhübschen und dann noch rasch etwas essen im Restaurant. Und jetzt endlich komme ich dazu hier zu schreiben. Genau genommen schrieb ich täglich ein Stück. Nur fehlte mir schlichtweg die Zeit es zu posten. Gerade eben dachte ich darüber nach, eine grobe Zusammenfassung hätte es gleichwohl getan. Anstatt alles auf diese Weise auszuführen.
Aber egal. Vielleicht das nächste Mal.
 
------------

Alles in allem ein erschöpfendes Wochenende. Und erneut stellte ich fest, dass ich mich tausend Mal wohler fühle, wenn Alexa eben NICHT gegenwärtig ist. So komme ich viel besser mit allem zurecht. Gleichwohl mit Gunnars Familie und dem Zusammensein mit eben dieser. Sogar mit Dalal. Was mitnichten bedeutet, dass ich sie nun  besonders mag. Nein. Es ist mir nur besser möglich, sie  zu ertragen, wenn es KEINE Alexa gibt.