Mittwoch, 24. August 2016

Gunnars Geburtstag – heute und ein wenig Geplauder über mein kleines Unternehmen



Wir schliefen heute Morgen bis neun, da wir gestern sehr spät zu Bett gegangen sind. Sonst nichts weiter.
Mit dem Tag nahmen auch die Schwierigkeiten zu. Gunnar fuhr nach Stockholm und obwohl er es versprach, kam er bis zu diesem Zeitpunkt eben nicht zurück. Und wie stets, erreiche ich ihn nicht. Ich hätte es mir denken können.
Für Morgen ist ohnehin nicht mit ihm zu rechnen, da seine Session mit Siv und wem auch immer vorgesehen ist. Als Geburtstagsgeschenk so zu sagen.

Mit Derek gestaltet es sich derzeit ähnlich schwierig. Auch er verschwand nach dem Mittagstisch, relativ zügig. Giselle im Hospital besuchen. Und da sich nun Mike Grey zu uns an den Tisch im Restaurant gesellte, begannen wir über Firmen interne Probleme zu sprechen. Begonnen hatte es mit meinem Streitgespräch, welches ich mit Derek hatte, bezüglich dieser Giselle. Mike dachte es sei ein Scherz, als ich mit Kevin darüber sprach, Derek zu feuern. Denn zuvor, in Dereks Gegenwart hatte ich anklingen lassen, Giselle zu suspendieren, weil sie mir nun mit dem Kind auf der Tasche läge. Mit Sicherlich hatte sie eben nicht vor, demnächst etwas zu arbeiten, sobald sie ihr Balg geboren hat. Ich sprach ihn noch darauf hin an, ER könne sie schließlich ebenso versorgen. (In jedem Fall wird er von mir reichlich entlohnt.) Scheint er sich doch liebend gern um sie zu kümmern.
Nicht das wir laut geworden wären und ich erwähnte Mike gegenüber gleichwohl, was Derek bisher bereits so alles hinzunehmen hatte, angesichts seiner Degradierung vom Chef des Zentrums, zum Stellvertreter, über Zurechtweisungen seiner Freunde wegen, die hier in einem spirituellen Zentrums nichts zu suchen hatten, bis hin zu angedrohten Maßnahmen, wenn er nicht DAS tut, was ich ihm sage. Und ich mag den gesamten Dialog zwischen Derek und mir hier nicht wiederholen. In jedem Fall war er sauer und ging. ICH war es ebenso, aufgrund seiner, wie ich finde, übertriebenen Fürsorglichkeit Giselle gegenüber. Ja mag sein, ein wenig Eifersucht (womöglich auch mehr!) ist gleichermaßen dabei.
Als Derek gegangen war, redeten wir darüber, wie wir mein kleines Unternehmen weiter finanzieren werden. Ich packte die Idee mit Wanjas Geld auf den Tisch, was zu Beginn auf Zweifel und letztendlich auf Zustimmung stieß.
„Wenn ich Wanja darum bitte, legt er womöglich noch eine Million oben auf.“
„Wenn er bereit ist, deine Prinzipien zu finanzieren, wäre das blendend.“ Kevin zwinkerte mich lächelnd zu und ich wusste, was er meint. Später sprachen wir noch einmal darüber.
„Ich werde mit ihm reden und vielleicht werden es auch Zwei.“, sagte ich und war guter Dinge dabei, dass es mir gelang.
Schließlich schreiben wir nur deshalb rote Zahlen, weil ich alle Gewinne des Zentrums in das Geschäft mit meinem Vater auf Hawaii investierte. Dafür gehören mir davon jetzt vierzig Prozent. Und ich verspreche mir viel davon, dass es alsbald Gewinn abwerfen wird.
Vor allem Kevin, und Mike etwas bedachter, sprachen noch einmal meine Prinzipen an, was Muslime betrifft.
„Ich werde nicht den Hauch eines Millimeters davon abweichen.“, bekräftigte ich mein Regularium. „An diesem Ort wird es keine männlichen Muslime und keine Kopftuchträgerinnen geben. Ob als Angestellte oder Gäste. Basta!“
Die beiden waren ob meiner Vehemenz ganz still geworden. Kevin legte die Stirn in Falten und Mike hatte den Blick gesenkt.
„Am besten missionieren sie noch“, mutmaßte ich, „was schließlich ihre heilige Pflicht ist laut dem Koran. Ich will diese Leute hier nicht haben. Nicht auf diesen kleinen Fleck, der Christine so viel bedeutet hat. Und jetzt auch mir.“
Ich führte nun vor Mike noch einmal deutlich aus, dass ich jedoch muslimischen Frauen vereinzelt eine Chance auf wirtschaftliche Unabhängigkeit gab. Wie beispielsweise Imara und einigen anderen.
„Frauen müssen sich untereinander helfen. Die Unterdrückung nimmt gerade in diesen Zeiten der fortschreitenden Islamisierung auffällig zu. Es ist eine Schande, das dies überhaupt wieder thematisiert werden muss.“
Im gleichen Atemzug erwähnte ich, dass mich genau genommen Kevin daran erinnert und ich ihm zugestimmt hatte.
„Ich nehme konstruktive Kritik auch gerne an.“
Aber genug davon.