Sonntag, 28. Dezember 2014

Ein Angebot


First of all I would like Gunnar a little "rehabilitate".
Er ist trotz all seiner „Verfehlungen“ ein liebender, umsorgender und hingebungsvoller Ehemann, welchen ich in keinem Fall mehr missen möchte.
Natürlich kam er seinen Bedürfnissen mit der Asiatin nach. Gewiss war er auch bei Lara gewesen. Offensichtlich fühlt er sich ihr, die als letzte seiner Nebenfrauen übrig blieb, um Einiges verpflichtet. SIE scheint nicht bereit zu sein, ihn los zu lassen.
Nun könnte man sagen, ich habe mich so allmählich an sie gewöhnt. Gleichwohl wie es mit Malika gewesen war. Was aller Wahrscheinlichkeit nach sogar korrekt sein mag. Dennoch bin ich zuweilen etwas eifersüchtig, wenn Gunnar bei ihr ist. Wa<s mir doch durchaus „normal“ erscheint.
Gleichgültig! Lara hat sich ebenfalls in irgendeine Weise mit der Situation, so wie sie eben ist, arrangiert.
Zudem ist Gunnar in der Tat überaus ehrlich und gesteht mir alles. Spricht offen aus, wo und mit wem er gewesen war. Selbst was er dort tat, bot er an mit zu erzählen. Was ich, um genau zu sein, nicht in jedem Fall wirklich zu wissen gedachte.  

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Überraschender Kurzbesuch
Auf den Weg in Frankreichs Süden, bogen meine Eltern nach Schweden ab und statten uns einen kurzen Nachmittags-Besuch ab.
Nun, wir waren allesamt überrascht, sie so schnell wieder zu sehen.
Offenkundig ließ meine Sorge um das Zentrum meinen Vater ebenfalls keine Ruhe. (Wie eigenartig.) Erstaunlicher Weise unterbreitete er uns ein Angebot.
„Verkauft, bevor es zu spät ist an den Höchstbietenden. In der Zwischenzeit könnt ihr nach Deutschland kommen. Euch in einem unserer Häuser einrichten, um dort zu bleiben. Gunnar biete ich einen Job in einem Zweigbetrieb unseres Unternehmens als Vorstandsmitglied an.“
Wir waren beide völlig überrascht und ich stammelte: „Wir denken darüber nach und beraten uns, bevor wir eine Entscheidung treffen.“
Vater, (der nicht mein Vater ist) schürzte die Lippen und pustete einen Hauch Luft hindurch.
„Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Er grinste mich an und zwinkerte mir zu. Wer hätte gedacht, dass ich dies je noch einmal erlebe!
„Tja nun“, erwiderte ich ein wenig verlegen, „womöglich kehrt die ver(stoßene)lorene Tochter nach Hause zurück.“
Meine Mutter (die nicht meine Mutter ist) hingegen, saß die ganze Zeit über mit erstarrter Miene und ich wusste genau, dass Vaters Angebot nicht wirklich ihre Zustimmung fand.
Gleichgültig. Schließlich hatte Marie (die meine Schwester ist) das Haus unserer Familie in New Orleans, in welchem sie Zeit Lebens wohnte. Wo ich doch verhältnismäßig unstet durch die Länder zog. Mit ständigem Verlangen en casa zu finden. Überdies war ich so über glücklich mit Gunnar hier in seiner Heimat, an diesem fabelhaften Ort zu sein. Welchen ich lieben lernte (so wie Gunnar selbst) und welchen ich nun in der Tat verlassen müsste, würden wir das Angebot meines Vaters tatsächlich annehmen. Zudem würde Gunnar nun nicht mehr umhin kommen deutsch zu lernen. Es gäbe keinerlei Entschuldigungen mehr. Denn bisher befleißigte er sich doch eher in anderen Dingen.


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Nun, wir schliefen unerwartet ruhig über dieses doch Lebensveränderung bringende Angebot. Diskutierten wenig. Gingen vorerst beide still und leise in uns, um zumindest für uns selbst eine Entscheidung treffen zu können. Dieser Prozess ist für uns beide offenkundig noch nicht abgeschlossen. Denn während unseres gemeinsamen Frühstücks, heute Morgen, vermieten wir diese Thematik tunlichst ......noch immer. Was sich aller Wahrscheinlichkeit nach alsbald ändern wird. Denn dann, vermute ich, beginnen die wirklich heißen Debatten!