Sonntag, 21. Dezember 2014

Keine Glückseligkeit



Gunnar ist noch nicht zurückgekommen. Von der Geburtstagsfeier seines Bruders. Und ich,....war selbstverständlich bei Derek. Der sich irgendwie merkwürdig verhielt.
„Wenn du nicht möchtest, dass ich bei dir bin, kann ich gehen.“, sagte ich bereits nach kurzer Zeit zu ihm und war bereit meinen Worten Taten folgen zu lassen.
„Nein. Natürlich möchte ich, dass du bleibst.“, antwortete er doch sehr bestimmt.
„Was ist dann dein Problem?“
Derek schnaufte. „Wo ist er? Dein Mann.“
„Auf der Geburtstagsfeier seines Bruders. Sagte ich dir doch bereits. Und ich hätte mit ihm gehen können. Wollte dies jedoch nicht. Alldieweil ich diesen Stress, diesen Lärm nicht ertragen hätte.“
„Und womöglich gleichwohl sein Verhalten.“, bemerkte Derek eher vorsichtig und sah mich prüfend dabei an.
Ich wendete meinen Blick von ihm ab. Denn ich wusste, er hatte aller Wahrscheinlichkeit nach sogar Recht. Aber lenkte den Fokus dann sogleich in eine andere Richtung.
„Wenn ich mit DIR zusammen wäre, würdest auch du nicht immer bei mir sein.“
Derek zog ausschließlich die Brauen nach oben. Sagte jedoch nichts weiter als: „Mag sein.“

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Es war bereits nach Mitternacht, als wir zu Bett gegangen waren. Ich war zu erschöpft, um mit Derek intim zu werden. Schmiegte mich stattdessen und ausschließlich an seinen warmen Körper und in seine muskulösen Arme und gedacht einzuschlafen. Konnte dies jedoch nicht, alldieweil ich an Gunnar denken musste.
„Ich will zu ihm fahren.“, sagte ich leise, in dem Bewusstsein dies alles bereits zu träumen, als ich fühlte, wie mich etwas an sich drückte und „nein“ sagte. „Das wirst du nicht tun.“
„Dann wirst du mich fahren.“, erwiderte ich in einem Zustand zwischen wach sein und träumen.
„Nein. Werde ich nicht.“ Ich hörte ein Schnaufen. „Was soll das denn jetzt? Ich dachte du bist erschöpft und wir wollten schlafen.“
„Ich möchte doch aber........Ich würde doch gerne.....“
„Nein Rea. Lass gut sein.“

Auch heute Morgen kein Sex. Stattdessen der Griff zum Ohropax.
Ich bin empfindlich geworden mit der Zeit. Kein Wunder, bei der ständigen Lärmbelästigung.

Alles in allem überschattete unser Zusammensein, Dereks und Meines, zum einen Gunnar in meinen Gedanken und zum anderen der Lärm der russischen „Gäste“.

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Im Restaurant
Man kann sich unterhalten. Ja. In der Tat. Sollte aber dennoch die Umgangsformen wahren und die an diesem Ort gebotene Lautstärke nicht überschreiten. Dafür hat man ein Gespür. Dies gebietet schließlich der Anstand,.......welchen diese Leute offensichtlich nicht besitzen!
Es gärte in mir. Ich vermochte kaum noch einen Bissen hinunter zu würgen und es kam mir in den Sinn aufzustehen und los zu brüllen.
Aber was hätte es (mir) gebracht? Außer Spott und Hohn........
Infolgedessen schluckte ich meinen Ärger hinunter, holte erneut das Ohropax heraus und verschloss damit meine Ohren. Was ich weit weniger lächerlich fand, als schlicht und einfach drauf los zu schreien.

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Alles in allem hätten es angenehme Stunden mit Derek werden können. Wenn da nicht der Lärm fremder Leute und die Gedanken an Gunnar gewesen wäre.
Gleich nach dem Frühstück, schlug ich den Weg zu meinem Haus ein und Derek ging zu dem Seinen.