Freitag, 12. Dezember 2014

Keine highlights – Eher downfalls




Gunnar ist gegangen, ohne dass ich viel davon bemerkte. Mir wähnte, als würde er sich auf irgendeine Art und Weise schuldig fühlen. Überdies wollte ich es nicht. Viel bemerken, von seinem Gehen. Von dem, wie er mich „verlässt“. Stattdessen surfte ich bis sieben im Internet und wartete auf Derek, der dann schließlich kam, um mich zum Dinner abzuholen. Gestriegelt, geputzt, fein hergerichtet, dass ich bereits annahm einen „offiziellen (Heirats-)Antrag“ von ihm zu bekommen. Jedoch nichts dergleichen. Er wollte schlicht und einfach mit mir essen gehen.

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Es war ein anstrengender Tag gewesen. Frisör, Probleme im Office besprechen und Gunnar gehen sehen. Daher war ich am Abend doch ziemlich erschöpft.
Kein Sex. Zumindest nicht am gestrigen Tage. Eher Entkräftung und mehr als nur simple Schläfrigkeit. Kaum dass mein Körper eine annehmbare Position im Bett gefunden hatte, übermannte mich der Schlaf.....und am Morgen dann Derek. Mit meinem Einverständnis. Obgleich unser Ineinander von wenig Leidenschaft geprägt war und doch viel mehr dem Zusammensein zweier lang Verheirateter glich. Diese Art von Sex, welchen man beinahe zwangsweise hat, wenn man vermutet, lange Zeit nicht mehr miteinander intim werden zu können.
Aber egal. Es ist nicht von belang. Was zählt, ist die Nähe. Das Zusammensein an sich. Das Kuscheln. Das Schmusen. Das genüssliche geborgen Sein.

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„Konzentriere dich auf mich.“, sagt Derek mit ruhiger Stimme zu mir und sah mir lächelnd in die Augen. Alldieweil ich nicht wirklich ruhig durch- und auszuschlafen vermochte. Unruhig war. Bereits halb sieben wach war und mich unruhig im Bett hin und her wälzte.
„Ich muss aufstehen.“, drängte ich ihn. „Mein Termin in der Physiotherapie bei Malika.“
Wir frühstückten noch in Dereks Hütte und gingen gemeinsam los. Kamen jedoch nicht weil, weil ich beinahe stürzte. Ich rutschte aus und mein Fuß knickte um. Gleichwohl ich mich an Derek fest hielt, war ich dem Boden näher als dem Himmel.
Wir waren nur etwa hundert Meter weit gegangen. Dort endete mein Weg und wir kehrten um.
Ausruhen ist angesagt. Im wahrsten Sinne des Wortes die „Beine nach oben legen“.
„Wann kommt eigentlich Gunnar zurück?“, fragte Derek.
„Ich weiß nicht. Vermag es nicht wirklich zu sagen. Womöglich bleibt er heute noch in Stockholm. Sucht Natalja im Hospital und seine Bruder am Abend auf.“