Derek hatte letztendlich Kopf schüttelnd aufgegeben. Seine misstrauischen und unhaltbaren rassistischen Anschuldigungen gegen mich fallen lassen und lachte über seine Einfältigkeit und vor allem über sich selbst, was mich, so ganz persönlich, mehr als erleichterte. Ich war glücklich in diesem Augenblick und fiel Derek voller Entspannung ent-lastet, beruhigt und dankbar um den Hals.
Daraufhin folgte ein befreiender
Wohlfühl-Sex. Entspanntes Schlafen und am nächsten Tag ein ausgedehnter
Waldspaziergang, wo die Fotos entstanden.
Als ich jedoch mit Gunnar skypte, war
all die Sehnsucht nach meinem Ehemann erneut so derart gefühlt Herz zerreißend
und immens gegenwärtig, dass es mein Hochgefühl noch im selben Augenblick abebben
ließ. Infolgedessen gestaltete sich die kommende Nacht mit Derek doch eher
„nüchtern“ und kühl.
Und immer wieder die Frage von ihm:
„Ist alles okay mit dir?“
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Gesundheits-Anweisungen aus der Ferne
Mein Magen scheint nach wie vor nicht
wirklich in einem Gleichgewicht zu sein.
Wie soll er auch? Wenn in einem
vierteljährlichem Rhythmus giftige Stoffe in meinen Körper gepumpt werden? Mag
sein, dass ich seit der Mitox-Behandlung Schub frei bin. Was alles in allem ein
Fortschritt ist. Andererseits, wie gut kann dieses Gift jedoch für den Rest des Organismus sein?
Tatsache ist, dass ich bereits geraume
Zeit mit dem Gedanken spiele diese Behandlung zu unterbrechen. Es aber bisher
aufgrund meiner nervlichen Anspannung, die den unsäglichen Umständen im Zentrum geschuldet
waren, unterließ. Womöglich wäre es nun doch Zeit dafür. Wenn nicht schon zu
spät.
Alles in allem werde ich mich, sobald
Gunnar zurückgekommen ist und wir darüber ausführlich gesprochen haben, zu
meiner Naturheiltherapeutin begeben. Sie wird durch den Deltascan sehen, was
mit meinem Magen nicht in Ordnung, und auch, ob der Helicobakter Keim noch immer
am Ende des Zwölffingerdarms ansässig ist. Was für mich enorme Wichtigkeit
besitzt. Schließlich entsteht erfahrungsgemäß aus solcherlei Keimen viel, viel
Schlimmeres. Wie beispielsweise Magenkrebs. Und genau genommen dürft ich dies
nicht einmal denken. Denn hier zählt, wie bei allem, „der Gedanke“! Weil genau
daraus unsere Wirklichkeit entsteht. Auch, oder gerade hier, ist es so überaus
schwierig die gewohnten Denkmuster zu durchbrechen. Denn ein Erfolg baut hier
auf die eigene Selbstsicherheit, ohne jeglichen Zweifel auf.
In jedem Fall riet mir Gunnar vorerst
zu homöopathischen Tropfen und Tees. Meinte überdies, dass es besser sei, erst
(wieder!!) einmal auf Kaffee zu verzichten und zu jeder Mahlzeit, ob klein oder groß, ein,
oder zwei Magensäurekapseln einzunehmen.
Doch bevor Gunnar zurückkommt, wird mich Derek am Donnerstag,
also Morgen, zum Arzt begleiten und am Freitag zum Herzecho. Denn Gunnar wird
sicherlich erst in den späten Abendstunden oder ganz und gar am Samstag (endlich!!!) wieder bei mir sein. Und nicht wie versprochen, am Donnerstag. Alldieweil
sich die Abreise aus Montana nun doch um einen Tag verzögert hat. (Was ich mir,
um ehrlich zu sein, bereits dachte.)