Sonntag, 24. Mai 2015

Trouble im Zauberwald – Depri-Phase



Aus unerfindlichen Gründen gab es Diskussionen unter den hier Gebliebenen, in welchen man mich tatsächlich beschuldigte rassistisch zu sein. Was mir doch schlichtweg unmöglich scheint, da ich derzeit schließlich mit einem (überaus attraktiven!) Schokoladen braunen Mann an meiner Seite in einem Bett liege.
Ja natürlich gibt es unterschiedliche Arten des Rassismus. Heut zu Tage wird jeder, der sich gegen den allgemein gültigen main stream stellt schon im nächsten Augenblick gedankenlos und ohne weiter zu fragen in die rechte Ecke geschoben.
Dennoch, Tatschen, bleiben Tatsachen.
Es gibt drei wesentlich Punkte, die mir am Herzen liegen. Das ist der überhand nehmende Flüchtlingsstrom, das Erkennen der selbst ernannten, die Welt regierenden Elite und, dass die Ursachen dafür und allen Leides überhaupt, in der patriarchalen Gesellschaft liegen.
Viggo verstand in keinster Weise, was meine eigentliche Aussage war. Er vermochte mit meinen Worten über matriarchale Themen nichts anzufangen.
Joseph stand den Dialogen anfangs noch überaus interessiert entgegen. Kam offensichtlich nach und nach ins Grübeln und entschied sich dann das alles für einen mokanten Scherz zu halten. Worüber er sich für kurze Zeit zu amüsieren schien. Dann jedoch einlenkte, ernster wurde und aufrichtiges Interesse zeigte. Was mich ein wenig aufatmen ließ.

Nun, mag sein, dass der Disput in friedlichen Bahnen endete. Derek blieb trotz alledem ein wenig pikiert. Machte sarkastische Scherze über den Ku Klux Klan. Dessen ungeachtet schliefen wir in einem Bett zusammen (wo in dieser Nacht nichts weiter geschah).

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Heute Morgen lag da noch immer ein schaler Schleier der Unsicherheit und des Misstrauens zwischen uns. Was ich nicht verstand. Aus diesem Grund war ich verhältnismäßig schlecht gelaunt und versuchte Gunnar zu erreichen.
„Meinst du, ich sollte doch noch zu euch kommen?“, fragte ich aus pietätvoll nachempfindenden, sowie eigennützigen Gründen. Denn ich sehne mich nach meinem Ehemann...... und die Diskussion am gestrigen Abend sollte sich nicht wiederholen. Infolgedessen zog ich doch bereits beinahe meine Abreise in Erwägung. Welche ich bisher (aus egoistischen Gründen) doch eher vermied.
Gunnar lehnte mein Angebot entschieden ab. Was mich einerseits erleichterte. Andererseits die Frage aufwarf, wie hier nun weiter verfahren? Dass ich Gunnar vermisste, sagte ich leise als letzten Satz, um ihn nicht zu bedrängen und um ihn nicht zu verstimmen.
„Ich weiß.“, antwortete er in ruhigem, verständnisvollem Ton. „Wir sind am Donnerstag zurück.“
„Ich dachte nur......“

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Genau genommen hätte ich Lust mit Dereks Wagen nach Stockholm, vielleicht zu Troels zu fahren, um mit ihm essen zu gehen.
Viggo ist nach wie vor KEINE Option. Obgleich er mich ständig auf irgendeine Weise bedrängt.
(WAS hätte ich auch schon von WEM, der Männer, zu erwarten?)
Allerdings geht es mir heute jedoch emotional nicht wirklich gut. Da ist und war zu viel Energieverlust.....und die Sonne fehlt. Es ist so finster.
Womöglich rutsche ich in diesen Augenblicken bereits in eine Depression.......