Donnerstag, 28. Mai 2015

Ich glaube dir.....

Text einer SMS an mich, welche meinen Zorn auslöste: „Jag tyckte att det var bara helt omöjligt att det var med Alexa till min mammas begravning. Där hade de ingen verksamhet och definitivt inte i Gunnar säng. Men det är euere sak. Hur som helst, jag skulle ha funnit det bättre om du Rea hade varit här.“ (Ich fand es einfach total unmöglich, dass diese Alexa mit auf der Beerdigung meiner Mutter war. DORT hatte sie nichts zu suchen und sicher auch nicht in Gunnars Bett. Aber DAS ist euere Angelegenheit. Jedenfalls hätte ich es besser gefunden, wenn du Rea, hier gewesen wärst.“)
Männer verraten Männer nicht. Infolgedessen kann diese Nachricht nur von Stine, Gunnars Schwester, gewesen sein.

Auf diese „Botschaft“ hin, konnte ich es kaum erwarten mit Gunnar zu skypen und ihn zur Rede zu stellen.
Als ich dann endlich, kurz vor seiner Abreise mit ihm reden konnte, sah ich sogar, wie diese Alexa im den Hintergrund durch das Bild huschte.
„Wer war das?“, fragte ich aufgebracht und offen misstrauisch. Gab aber den Inhalt der SMS, die ich bekommen hatte, nicht Preis. Warum sollte ich?
„Alexa.“, antwortete Gunnar wahrheitsgemäß. Was ich nicht erwartet hatte. Viel mehr dachte ich, dass er zu verschweigen suchte, dass sie bei ihm war.
„Was tut sie dort bei dir?“
„Na ja.“, Gunnar setzte sich an die Tisch vor die Kamera und kratze sich verlegen am Kopf.
„Sie war angeblich“, bei diesem Wort verzog er das Gesicht, weil er es offenkundig selbst nicht glaubte, „ganz in der Nähe und dachte mich besuchen und mir beistehen zu müssen.“
„Ich dachte, du bist in Trauer um deine Mutter?“ und nicht in fick Laune, hätte ich beinahe noch hinzugefügt.
„Bin ich auch.“
„Dennoch scheint sie dir offensichtlich die Sorgen zweiteilig vertrieben zu haben. Mit was auch immer.“ Gunnar grinste schief und anscheinend schien es ihm in der Tat peinlich zu sein, dass ich wusste, dass diese Alexa bei ihm war.
„Ich hatte mitnichten erwartet, dass sie so derart dreist ist.“, sprach ich schlicht und einfach aus, was ich dachte. Denn genau DAS fühlte ich in diesem Moment. Wie konnte sich diese (verfluchte Schlampe) Alexa so dermaßen in unser Leben einmischen und so demonstrativ an Gunnar Seite stellen? Wollte sie ihn tatsächlich für sich gewinnen?
Gunnar runzelte die Stirn. „Sie fliegt noch heute nach New York. Und ich......zurück nach Hause. Da ist nichts weiter.“
Da ist nichts weiter?? Nein? Tatsächlich nicht??? Diese Aussage brauchte mich zur Weißglut. Dennoch ließ ich mir nichts anmerken und fragte stattdessen: „Wann ist sie denn bei dir angekommen?“ Was ich in jedem Fall noch zu wissen gedachte.
„Ich sah sie erst bei der Beerdigung.“, kam die Antwort recht zügig.
Er senke den Kopf und hob in wieder. „Es tut mir leid. Mir ist durchaus bewusst, dass sie genau genommen NICHT hier her gehört. Aber was sollte ich tun?“
„Sie fort schicken und nicht noch in dein Bett holen in einer derart brisanten Situation.“
„Ja. Ich weiß. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihr eine Absage zu erteilen. Außerdem hatte ich noch anderes zu tun und ließ sie einfach.......nur gewähren.“
„Anderes?“, rutschte es mir heraus. „Ja. Marie war hier, mit den Kindern, für einen Tag.“
„Ah! Nahm sich deine Konkubine jetzt auch noch fürsorglich deiner Kinder an?“ (Wie ich es nie vermochte?)
„Nein. Das ließ Marie nicht zu.“
„Da tat sie gut daran!“
Erneutes Schnaufe und ein beinahe verzweifeltes Gesicht.
Genau genommen sollte ICH an seiner Seite sein. Was er selbst jedoch aus Mit-Empfindungs-Gründen, meiner gesundheitlichen Lage gegenüber, nicht hatte haben wollte. Was mir vielleicht (!!!) implizieren könnte, dass er wusste, dass sie kam.

Was sollte ICH nun weiter sagen oder monieren. Infolgedessen ließ ich es.......und nahm es hin. Schließlich schlief auch ich nicht nur mit Derek in einem Bett.
Dennoch, auch wenn ich NICHT mit Derek ficken würde, was so wie so mehr oder weniger als Vergeltung für meines Ehemannes unzählige Verfehlungen zu sehen ist, würde Gunnar es ohnehin mit anderen Frauen treiben.

Gunnar war schlussendlich ganz froh, dass ich dieses Thema nicht weiter verfolgte und es (vorläufig) auf sich beruhen ließ.
„Mach’ dir keine Sorgen Rea. Alles ist gut.“, beruhigte er mich. „Ich bin bald wieder zurück.“
„Wie geht es dir?“, sagte ich nach einer kurzen Weile des (An-) Schweigens. Was streng genommen meine aller erste Frage hätte sein sollen.
Gunnar pustet die Luft aus seinem geöffneten Mund und seine Augen blickten recht traurig drein. „Geht so. Ich versuche nicht daran zu denken. Was selbstredend unmöglich ist.“ 
Bei DER Ablenkung, dachte ich so, wird es nicht wirklich anstrengend für dich sein.
„Wir sind schon alle am packen und so gut wie unterwegs.“, flocht er noch ein und formte seine Lippen zum Kussmund. „Ich liebe dich Rea. Auch wenn du es mir, vielleicht gerade im Augenblick, wieder einmal nicht glaubst.“
„Doch, doch. Das tue ich. Ich glaube dir.“.
Gunnar sah mich erstaunt an und nickte mir zu, während er kurz beide Augen zukniff. „Okay. Dann ist es ja gut.“

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Wie in einem Agenten -  Movie
Der Arztbesuch mit Derek, glich heute eher einer Odyssey.
Es war gerade so, als würde uns jemand verfolgen, als wir aus dem Zauberwald auf die reguläre Straße bogen. Der Wagen überholte nicht. Kam einmal näher und ließ sich dann wieder zurück fallen. Für mich war es Furcht einflößend, und für Derek muss es anstrengend gewesen sein.
Das Fahrzeug verfolgte uns bis in die Stadt. Bog aber dann kurz vor unserem Ziel in eine andere Straße ein und war weg. Aber als wir zurück fuhren und die letzten Häuser Stockholms hinter uns gelassen hatten, war er auf einmal wieder da bis.....zur Abzweigung zum Zauberwald. Dann sah ich ihn nicht mehr.
Merkwürdig. Was sollte das? Wer war das? Und warum? Ich fand das Ganze völlig unsinnig, absurd und lächerlich. Hatte da etwa jemand zu viel Zeit und nichts zu tun? Oder was?
Nichts desto trotz hatte Derek einige Einkäufe für die Zauberwaldküche erledigt und gleich anschließend waren wir in einem chinesischen Restaurant essen. Aus irgendeinem Grund verzehrte ich mich nach gebratenen Nudeln, Gemüse und Sojasoße. Sushi gab es dieses Mal nicht. Was gefühlt doch angenehmer für mich war. Denn ohne Gunnar hätte es mir ohnehin keine Freude bereitet.

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Befindlichkeiten
- ...es geht besser heute mit dem Magen. Trotz erneute Aufregung. Denn brav befolge ich Gunnars Anweisungen.
- Aber da war bereits wieder eine Panik-Attacke, die dieses Mal erstaunlicher und sogar fähiger Weise Viggo abfing. Er hatte es offensichtlich bei Derek gesehen, wie man in diesem Moment am besten mit mir umgeht.
- ...und auch meine Periode setzte ein. Gerade jetzt, wo Gunnar bald zurückkommen wird. Dennoch bot ich Derek an, mit mir zu schlafen. Denn es sind nur noch ein, oder zwei Nächte, die er mit mir verbringen kann.