Mittwoch, 6. Mai 2015

Sinn-phatie



Wir sind nun bereits eine Woche hier in Louisiana und obgleich der Ort seinen Zauber in keinster Weise für mich verloren hat, drängt es mich trotz alledem und ungewöhnlicher Weise, weiter zu ziehen.
Womöglich liegt es daran, dass es schlicht und einfach nicht mehr so ist wie früher. Ich aber dennoch immer wieder, während jedes erneuten Besuches hier, vergeblich nach diesen Happenings, dieser Epoche, diesem Zeitabschnitt, diesem ganz speziellen Feeling in meinem Leben suche, das.....es nicht mehr zu geben scheint. Das verschwunden ist. Sich aufgelöst hat im älter- und erwachsener Werden. Im Wandel der Zeiten und der Veränderung der Menschen.....und vielleicht auch der eigenen Wahrnehmung.
Eventuell ist dieses Gefühl auch gänzlich verloren gegangen und ich sollte es dabei belassen, dass man Gefühlszeiten nicht mehr zurückholen kann.

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Ich hatte Schuldgefühle. Gunnar gegenüber. Überdies beschäftigte mich diese Angelegenheit mit dem penetranten Geruch, sodass ich heute Morgen bereits gegen fünf Uhr in der Frühe wach geworden bin und nicht mehr einzuschlafen vermochte. Infolgedessen weckte ich meinen erstaunten Ehemann mit dem gestrige versäumten Fellatio.
Mit einem Mal war Gunnar hell wach und.......kam dann sogleich und überaus zügig. Natürlich kam er schnell und da es ihm offenkundig nach „mehr“ von den eben Gekosteten gelüstete, schwang er sich nicht lange nach seiner Ejakulation über mich und drang behände in mich ein. Nun dauerte es doch eine Weile, bis er zu Ende kam und ich versuchte zu genießen. Aber irgendwie kreisten meine Gedanken um ganz andere Dinge. 
Jammerschade, dass ich es nicht wirklich in vollen Zügen genießen konnte!

Wir lagen noch eine Weile nebeneinander und redeten. Es ging dabei überwiegend um uns.
„Wir hätten es vielleicht anders tun sollen?“ und Gunnar verstand. Er lächelte und küsste meine Stirn. „Ja. Ich weiß. Wie an unserem Hochzeitstag. Zuerst in die Spalte. Dann der Mund. Aber, ist das nicht gleichgültig?“
„Ich dachte nur, es sei angenehmer für dich.“, argumentierte ich und dachte dabei ausschließlich nur an Gunnars Wohl.
„Oder weniger anstrengend für dich.“ Gunnar strich mir sanft übers Haar, währenddessen mir Lara, Siv und diese Alexa in den Sinn kamen.
„Verlangt es dich nicht nach anderen Frauen?“, fragte ich ihn.
Gunnar schien über meine Frage nachzudenken und pustete die Luft durch seine geöffneten Lippen. „Nein.“
Ich war perplex und überrascht. „Wie jetzt? Du – vermisst – keine – der – anderen – Frauen?“, wiederholte ich meine Frage und sprach jedes einzelne Wort mit Bedacht und langsam vor mich hin.
„Nein.“
„O-k-a-y-. Das ist gut. Denke ich.“ Ich grinste in mich hinein und schmiegte mich an meinen Ehemann. Sollte ich nun doch noch eine Weile länger hier bleiben. Oder einfach nur mit ihm unterwegs sein. Das schien uns beiden gut zu tun. Die Black Hills und ebenso Montana waren als Reiseziel im Gespräch. Es bleiben uns schließlich noch gute zwei Wochen, bevor wir wegen meines erneuten Krankenhausaufenthaltes zurück nach Schweden fliegen sollten.  

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Zum Alltag:
The Smell-Man was here.
Er konnte nichts feststellen. Schien zu denken, ich sei verrückt. Sprühte ein wenig hier und etwas da. Gab Tipps und ein Mittel für die Bodenreinigung.
Mag sein, dass es von den anderen ebenfalls wahrgenommen wird. Jedoch nicht so explizit wie von mir. Womöglich bin ich „überempfindlich“? Wer weiß......
Alles in allem hat diese Maßnahme nicht wirklich viel verändert. Es wäre dennoch vorteilhaft die Sache im Augen, nein, in der Nase zu behalten.

And now I’ll take a little walk. (9.44 Uhr)

P.S.: Im Augenblick schreibe ich ein wenig halbherzig. Ohne Leidenschaft im Herzen. Berichte nur. Schreibe auf, was so geschieht....nicht mehr......
Möglicherweise ist es Zeit für andere Dinge und darüber sollte ich alsbald nachdenken. Es wäre mir nach lesen zumute. Ein wenig zaubern liegt ebenso in der Luft. Was bedeuten könnte, vielleicht doch einen kurzen „Abstecher“ von ein paar Tagen zu Mary und Rodney in die Black Hills zu unternehmen.