Es ist so viel geschehen, und nicht
wirklich viel Gutes.
Also, WO beginnen?
Das Beste dort, wo die Erzählung
endete. Mit dem Aufenthalt im Hospital.
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Natürlich war Gunnar mit mir im
Spital geblieben. Es war alles mit meinem Vater abgesprochen und er hatte
selbstverständlich zugestimmt, dass mein Ehemann sich diese Zeit nimmt, um mir
beizustehen und gegebenenfalls vom Krankenzimmer aus die wichtigsten Dinge zu
regeln. Allerdings, wie zu vermuten war, blieb er nicht die ganze Zeit über bei
mir. Da war der Geburtstag von seiner Domina Siv, welchen er nicht verpassen
wollte oder konnte. In dieser Zeit war Derek an meiner Seite. Für das Personal
der Einrichtung sicherlich ein wenig eigenartig. Aber man nahm es mit einem
beflissenen Lächeln hin. Und gleichermaßen für die Feierlichkeiten vom
Geburtstag seines Bruders Carsten, war Gunnar doch recht erleichtert, Derek bei
mir zu wissen, als ich bereits zu Hause war. Hingegen Derek zwar glücklich zu
sein schien, dass er endlich die Möglichkeit hatte bei mir zu sein, aber
dennoch einigermaßen gestresst rüber kam. Schließlich hatte er seinen Job zu erledigen und sich obendrein
noch um seine Mutter zu kümmern. Da blieb das Fitnessstudio schon einmal neben dran.
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Krankheitsbedingt war es gut, diesen
unsäglichen Schritt, in ein Hospital, getan zu haben. Denn es stellte sich
tatsächlich heraus, dass es zwei frische, kleine Entzündungsherde gab. Im Kopf
links. Und in der oberen Wirbelsäule. Infolgedessen verblieb ich volle fünf Tage
im Spital und entschied mich für die Höchstdosis von acht Gramm Cortison. Denn
ich gedachte diese Entzündlichkeiten beizulegen. Endgültig. Zumindest, für
einen längeren Zeitraum. Nur hatte ich bedauerlicher Weise nicht bedacht, dass
mich diese Menge an Cortison nieder strecken würde.
Am sechsten Tag, war ich zwar zurück
in meinem Haus, war jedoch so geschwächt, dass nur die Kraft blieb für das
Elementarste. Ich aß, und war davon bereits SO derart erschöpft, dass ich
gleich anschließend einschlief. Das Laufen an sich viel mir schwer. Ich fühlte
mich wie ein nasser Sack auf wackeligen Beinen. Und bis hier her erholte ich
mich nur unzureichend. Obgleich ich mich doch weitestgehend ausruhe. Bis auf
wenige Ausnahmen der Anstrengung. Wie beispielsweise die Physiotherapie und
ein wenig spazieren gehen. Was sich allerdings nur auf einen Radius von fünfzig
Metern um’s Haus erstreckt.
Diese ganzen vergangenen Tage war es
mir nicht
danach jemanden zu sehen, zu hören, zu sprechen. Ich war schlicht und einfach
nicht in der Lage zu kommunizieren. Dennoch hatte mich Kevin mit seiner Frau
Janina besucht. Und seit gestern ist Alexa hier bei mir im Haus. Bereits im
Hospital hatte sie mir einen kurzen Höflichkeits- oder Interessenbesuch
abgestattet. Sie wollte es so.
Schon einige Tage hatte mir Gunnar
ihren Besuch angekündigt und ich hatte mich immer wieder dagegen ausgesprochen.
Am späten, gestrigen Nachmittag jedoch, hatte sie sich nicht mehr von mir fern
halten lassen. Sie hätte den dringenden Wunsch, mich zu besuchen. Hatte mir
Gunnar zu verstehen gegeben.
„Warum?“, hatte ich gefragt.
„Schmeichelt es ihr, mich so schwach und bedürftig zu sehen?“
„Nein. Selbstverständlich nicht.“,
versicherte mir Gunnar. „Sie hat sich gefragt, ob sie dich vielleicht
unterstützen kann. Die helfen kann.“
„Oh!“, tat ich erstaunt. „Das ist in
der Tat überaus freundlich. Jedoch nicht nötig. Sag’ ihr meinen Dank.“
Trotz alledem kam sie und blieb
bis.........zu diesem Zeitpunkt.
Gunnar hatte sich dafür
ausgesprochen, dass Alexa am Abend, oder ganz und gar in der Nacht, nicht mehr
zurück nach Stockholm fährt. Natürlich hatte er das. Wie bequem für ihn. Erneut
hatte er seine zwei Frauen zusammen, unter ein Dach gebracht. Und Alexa scheint es darüber hinaus
noch zu gefallen. Noch immer hegt sich freundschaftliche Gefühle mir gegenüber.
Ist warmherzig und hilfsbereit. Es genügt ihr, einen Teil von meinem Ehemann in
Anspruch zu nehmen. Sie scheint zufrieden mit dem, wie es ist. Was ich von mir
indes eben NICHT behaupten kann. Immer wieder merke ich an, dass es doch besser
sei, uns beide zu separieren.
„Ja. Natürlich Rea. Aber sie wollte
dich doch nur besuchen.“, rechtfertigt sich Gunnar dann stets.
Und immer wieder deute ich an, dass
mir am Ende nichts anderes übrig bleibt, als zu akzeptieren was ist. Denn
unglücklicher Weise ist Alexa nicht irgendeine Konkubine. Gunnar mag sie. Liebt
sie sogar. Also, WAS könnte ich schon dagegen tun? Nur trägt ihre unmittelbare
Gegenwart nicht gerade zu meiner Heilung bei, wie ich vermute. Denn wirklich gute
Laune kommt da gewiss, in meinem Inneren, nicht auf. SIE allerdings wünscht
sich, genau wie Gunnar, dass wir zusammen lachen und alle gemeinsam glücklich
sind.
Steht eigentlich der Mond im
Skorpion? Vermutlich ja. Denn heute Morgen übermannte es selbst mich, als ich
hörte, wie Gunnar mit Alexa auf der Couch im Wohnzimmer zusammen war. Denn ich
hatte nicht zugestimmt, dass sie die Nacht mit uns im Bett verbringt. Gunnar
schien damit zufrieden zu sein und Alexa ebenfalls. Nur am Morgen, war er zu
ihr gegangen, um mir ihr intim zu werden. Eigenartiger Weise sprachen die
Geräusche meine Sinne, meine urtümlichsten Instinkte an und ich äußerte Gunnar
gegenüber den Wunsch, dass er auch in mich eindringen möge, wenn er mit Alexa
fertig sei.
Er zögerte selbstverständlich.
„Ist es nicht zu früh?“, fragte er
besorgt. „Ich möchte dir nicht wehtun.“
Dennoch bestand ich darauf
(ebenfalls!!!) meinen Ehemann in mir zu spüren. Und er tat es. Behutsam.
Schonend und rücksichtvoll.