Sonntag, 7. Februar 2016

Ein wirklich tadelloser Ehemann und Eigenmächtigkeiten



Ein Fortschritt der angenehmen Art
Gunnar war, seitdem wir von Erik zurück sind, noch nicht einmal wieder bei Alexa, noch hat er von ihr gesprochen. Ihre Anrufe blockiert er permanent. Drückte sie schlicht und einfach weg. Ich fragte nicht weiter danach. Wunderte mich ausschließlich. Denn es ist nunmehr über eine Woche her, dass er nicht mit ihr, oder einer anderen Frau außer mir, intim gewesen ist. Was mich erneut Gründe dafür suchen lässt warum dies so ist. Eigeninitiative? Oder/und ein Zauber durch Eriks Hand/Geist? Gewollt? Oder doch eher ungewollt? Ich weiß es nicht und frage auch weiterhin nicht nach. Bin glücklich darüber, dass Gunnar mir endlich einmal wieder treu zu sein scheint. Welch’ ein Fortschritt der angenehmen Art!

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Dereks Eigenmächtigkeiten
Ich war sehr, sehr spät dran am gestrigen Tag. Hatte nun bekanntlich ausgeschlafen, alldieweil ich es meinem Körper, ob der immer noch bestehenden Erkältung schuldete, und mir mit dem Frühstück Zeit gelassen. Oder besser noch mit dem Brunch. Dennoch  muss ich, der Medikamente wegen, auf eine gewisse Reihenfolge und Regelmäßigkeit der Mahlzeigen achten. Infolgedessen dann der all zu späte Lunch gegen drei. Zuvor jedoch hatte ich noch rasch die Fertigmenübestellungen für die kommende Woche getätigt. Gunnar war joggen und holte mich dann vom Büro ab, um mit mir ins Restaurant zu gehen.
Dort begegnete mir Derek, der gerade die Lokalität verlassen wollte. Seine Mutter war nicht bei ihm. Ich unterhielt mich kurz mit ihm und erfuhr, dass ER (ganz allein!) für den Nachmittag einige Vorstellungsgespräche anberaumt hatte.
Genau genommen war ich doch recht erstaunt über (seine) diese Eigenmächtigkeit.
„Du kannst doch nicht ohne mein Wissen Einstellungen tätigen. Oder weiß Kevin davon?“
„Nein.“
„Wie kommst du darauf, dass wir noch Leute brauchen?“
„Ich dachte, es wäre gut eine Computerspezialistin einzustellen.“
Ich pustete leicht die Luft durch meine gespitzten Lippen. „Ja. Natürlich. Aber du hättest es mit mir absprechen können.“
„Okay.“ Derek war nun total verlegen. „Du hast Recht. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht damit behelligen. Schließlich fühle ich mich in der Lage auch in Eigenverantwortung zu handeln.“
Ich räusperte mich. Nun hatte ER MICH in Verlegenheit gebracht. „Ja. Selbstverständlich. Warum nicht.“ Empfand er meinen Einwand als Zurechtweisung, die seine Kompetenz in Frage stellte?
„Kommst du Schatz?“, hörte ich Gunnar rufen. Ich nickte ihm zu.
„Zu welcher Urzeit hast du die Leute bestellt?“
„Jetzt.“
„Okay. Ich speise noch mit Gunnar und dann komme ich ins Büro.“
Derek nickte. Ich warte solange.“

Gunnar, ganz der verständnisvolle Ehemann, hatte mit dem Essen auf mich gewartet. Allerdings bereits geordert.
„Ich dachte, du würdest heute gern italienisch essen. Ich habe dir Nudeln und Pesto bestellt. Und ein Kaffe zum verdauen.“ Er zwinkerte mir zu und ich war nur noch am Staunen.....über meinen Ehemann.

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Gunnar kam zu meiner großen Überraschung mit ins Büro. Blieb eine Weile, sah sich die neuen Leute an, beobachtete und ging dann wieder.
„Ich werde ein paar Hanteln schwingen.“, sagte er und zwinkerte mir zu.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Derek zweifelnd die Brauen hob.
Ich griff nach Gunnars Arm und hielt in fest. Er drehte sich noch einmal zu mir um.
„Tatsächlich NUR ins Fitnesscenter?“
Er lachte. „Ja. Nur trainieren. Nichts weiter.“, sprach es und ging.

Am gestrigen Morgen hatte ich mich nicht so gut gefühlt. Dementsprechend eine Pille eingeworfen, wie es Gunnar zu nennen pflegt, und kurz darauf fühlte ich mich schon ein wenig besser. Zumindest waren die Gliederschmerzen kaum noch zu spüren und auch der Husten hatte ein wenig nachgelassen. Die Wirkung des Medikaments hielt an und ich war in der Lage auch den Nachmittag mit Derek im Büro durchzustehen. Allerdings zog ich Kevin hinzu. ICH, zumindest, gedachte nichts ohne ihn zu entscheiden. Er sollte wissen, was hier vor sich ging.
Es waren fünf Leute, die Derek eingeladen hatte. Genau genommen war NUR von EINER Computerspezialistin die Rede gewesen. Zu  dieser kamen noch zwei Männer und zwei Frauen hinzu.
Nun, die zwei Frauen waren Farbige, wie man in den Südstaaten zu sagen pflegt. Beide durchaus attraktiv. (Wo ich mich doch frage, wie Derek sie kennen gelernt hat und in welcher Beziehung er zu ihnen stand, oder steht.) Der eine Mann war jung und der andere schon etwas älter. Sie scheinen beide überaus intelligent zu sein. Gleichwohl sich die Computerspezialistin etwas unbeholfen gab, schien sie mir doch allemal kompetent. Sie hat blondes Haare, sicherlich gefärbt, und ihr Körper ist doch eher dicklich. Nebst Brille mit dickem, schwarzen Rand. Dennoch nicht unschön anzusehen. Derek mag sie offensichtlich. Auf meine Frage hin, woher er sie kannte, zuckte er nur mit den Schultern und sagte: „Ich erklär’s dir später.“
„Und was ist mit den anderen beiden Frauen?“, fragte ich ein wenig unwirsch, was meinen Ärger sicherlich verriet.
Derek stutzte. „Ja. Ich kenne sie von der Arbeitsagentur“, antwortete er nun doch, aber dennoch mit Unwilligkeit in seiner Stimme, Mimik und Gestik. „Ich dachte ihnen jetzt etwas Gutes tun zu können.“ Sein Tonfall klang nun herabspielend. Oder sollte herabspielend klingen. Gerade so, als wären die beiden Frauen etwas Belangloses in seinem Leben, dass er weiter nicht beachtet hätte. Er schien so offensichtlich doch NUR der Wohltäter zu sein. Was nun genau genommen seinem Charakter entsprach. So, wie ich Derek kannte. Also, Wozu misstrauisch sein?
„Als WAS möchtest du die beiden den einstellen?“, fragte ich ihn. „Im Büro brauchen wir niemanden mehr.“
„Daran hatte ich auch nicht gedacht.“
„Okay. Was dann?“
„Im zweiten Restaurant wird noch Küchenpersonal gebraucht.“
„Ich dachte, wir haben dafür bereits Leute eingestellt.“
Ihm fiel offensichtlich keine Antwort mehr ein.
„Und die beiden anderen? Welche Stellen hast du für sie bereit?“
„Thomas könnte ein guter Personalchef sein.“
„Der bin ICH selbst. Einschließlich Kevin und deiner Wenigkeit.“
„Okay. Dann vielleicht als stellvertretender Leiter des Sicherheitsteams. Ryan ist doch ohnehin überfordert. Insbesondere jetzt, wo noch die Detektei dazugekommen ist.“
Ich schnaufte. „Und was ist mit dem Jüngeren der beiden?“
„Er ist wahnsinnig klug. Ein Genie so zu sagen.“
„Also dachtest du bei ihm doch ans Büro?“
„Eigentlich schon.“
Derek bemerkte meine Unwilligkeit. „Ich dachte nur. Wir expandieren doch ständig. Oder etwa nicht?“
„Mag sein. Dennoch sollte das Personal so gering wie möglich gehalten werden.“, sagte ich ernst, während Kevin still schweigend, mit einem genügsamen Lächeln, der Unterhaltung folgte. Und nun zog auch ich ein seichtes Lächeln über mein Gesicht. „Genau genommen würde ich noch eine Sekretärin brauchen. Jedoch niemanden der Chef sein will. Aber okay. Versuchen wir es mit den beiden.“, sagte ich und zwinkerte Derek zu. Der schien erleichtert zu sein.
Der Jüngere der beiden Neuen, kam noch einmal zu mir hin, als er sah, dass ich gehen wollte. „Wir werden sie nicht enttäuschen.“, sagte er und seine Augen hutschten nervös hin und her.
Im Gehen sah ich, wie sich Derek mit den neu eingestellten Leuten unterhielt.
Kevin begleitete mich nach Hause und fragte noch einmal bei mir nach, warum ich Derek diese Eigenmächtigkeit durchgehen ließ.  
Gunnar kam ein wenig später,......von der Hantelbank.

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Der Abend war ruhig. Am Morgen schliefen wir selbstverständlich aus. Schließlich ist heute Sonntag. Sex, gab es auch. Mit zahlreichen Stellungswechseln. Gunnar ging so behutsam wie möglich mit mir um.
Als er sich von mir gelöst und neben mich gelegt hatte, verweilten wir noch einige Minuten.
„Morgen muss ich wieder zur Arbeit gehen.“, sagte er dann.
Ich hingegen, hatte über Alexa nachgedacht und frage bei Gunnar vorsichtig an. „Morgen wirst du Alexa wieder sehen und sie sicherlich auch ficken.“
Er lächelte leicht. „Schon möglich.“
Ich senkte traurig den Blick und schickte mich an, mich von ihm weg zu drehen. Er hingegen hielt mich fest und zog mich wieder zu sich hin. Drückte mich fest an sich und sprach: „Weißt du Rea, wir hätten vielleicht jetzt doch nicht miteinander ficken sollen.“
Ich drehte den Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte und kniff die Augen zusammen. „Wie meinst du das?“, fragte ich schließlich.
Gunnar lachte. „Es weckt meine Lust. Wo ich sie doch schon fast unter Kontrolle hatte.“
„Oh! Und was nun?“
„Fellatio vielleicht?“, Gunnar grinste mich an.
„Wie soll das gehen, wenn ich andauernd husten muss. Dann beiße ich ihn dir dabei noch ab.“

Natürlich habe ich nun bedenken. Denn offensichtlich hatte sich Gunnar ganz bewusst dafür entschieden, mich nicht mehr zu betrügen. Oder zumindest es zu versuchen. Was ihm doch hoch anzurechnen ist und nun offenkundig gleichwohl gelang für.....gut eine Woche. Nur Morgen wird da Alexa sein und....was dann?