Montag, 1. Februar 2016

Widerstand.......



.......ist nicht zwecklos. Zumindest bis jetzt nicht.
Ich habe Angst. Die ich nicht haben sollte. Oder ist es womöglich doch gut Angst zu haben? Schließlich ist sie eine wichtige Emotion, die vor etwaigen Gefahren schützen soll. Die Schamanen arbeiten gleichermaßen gelegentlich damit.
Ich habe vor einiger Zeit eine Geschichte gehört, wie eine tibetanische Schamanin einem Patienten, der wegen Schmerzen in seinem Knie zu ihr gekommen war, einen spitzen Gegenstand unverhofft genau dorthin rammt. Der Schmerz war so heftig, dass er vergaß, dass er dort krank war und immer, wenn er Angst davor hatte wieder krank im Knie zu werden, oder Schmerzen dort zu bekommen, erinnerte er sich an diesen Stich. Die Qual, welche er in diesem Moment empfand, half ihm, nie mehr ein Leid dort zu beklagen.

Tja nun. Warum ich das thematisiere? Weil es für mich enorm wichtig ist......gesund zu bleiben! Und hier zählt die Wahl der Worte, welche zum Mantra wird.
Stets daran denken,......immer positiv bleiben.

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Gunnar hatte tatsächlich Nöte. In Bezug auf die Abstinenz vom Sex (mit anderen Frauen). Dennoch hielt er sich gut. Er schwitzte es aus (wie man so schön sagt!),......beim Joggen.
Nach dem gemeinsamen Lunch, ich hatte mich an diesem Tag für italienische Nudeln, Pesto und Parmesan entschieden, statteten wir Kevin und Janina einen Besuch ab. Es war Gunnars Idee. (Wieso eigentlich? Hatte es etwa mit dem Tag zuvor zu tun?)
Kevin war selbstredend erfreut uns zu sehen. Janina grinste und reichte mir die Hand. In diesem Augenblick wusste ich, was in ihr vor sich ging UND ebenso, dass es den vorhergehenden Tag betraf. Ich beachtete es nicht und hoffte, sie würde damit enden. Die beiden M und M’s waren ebenfalls zugegen und Rose Berggren. Das Kindermädchen von Vince. Kevins Sohn. Wir tranken eine Tasse Kaffee zusammen und smal Talkten.
Janina konnte es sich jedoch nicht verkneifen, über mein Verhalten am gestrigen Tag einige belustigende Bemerkung von sich zu geben, über die niemand wirklich zu lachen vermochte. Und obwohl ich mich ihr gegenüber mitnichten im Rechtfertigungszwang befand, sagte ich einige Worte dazu.
„Es gibt Menschen, die jagen stets nur ihren Vorteilen hinterher. Und es gibt andere, die wachsen über sich hinaus, ohne an das Materielle dabei zu denken. Es geht ihnen darum, sich weiter zu entwickeln. Auszuprobieren, wie viel sie noch können.“
Sie reagierte allerdings nicht weiter darauf. Wollte es nicht. Oder bezog es (absichtlich?) nicht auf sich. Die anderen sahen mich, ob meiner Bemerkung fragend an und verstanden den Zusammenhang nicht. Nur Gunnar und Kevin waren im Bilde und nickten mir, wenn auch mit ernster Miene, zu. Was offensichtlich so viel bedeuten sollte, wie: lass (sie) die Geschichte besser (besser in Ruhe) ruhen. An mir jedenfalls, sollte es nicht liegen.
In jedem Fall antwortete sie darauf so: „Ja. Kevin tut das täglich.“
Natürlich vermag man alles auf andere zu projizieren. Ich frage mich so wie so, WARUM sie sich an Kevin klammert? Werte sie sich damit auf? Fühlt sie sich damit besser? Steht sie vor anderen dann gut da? Oder sollte es etwa tatsächlich Liebe sein. Was ich mir jedoch von beiden Seiten aus nicht vorstellen kann. Sonst würde Kevin nicht immer noch so mit mir flirten. (Okay. Mag sein. Er flirtet nun einmal gern.)

Nun, wir blieben nicht all zu lange.
Später, als wir in meinem Haus angekommen waren, führte ich noch zwei kurze Telefonate. Eines mit Marie und ein anderes mit Ian, der seinen Frust über mein Nichtinteresse an seiner Person, wo er doch extra zu mir nach Schweden gekommen war, um mich zu sehen (und mit mir zu ficken), gedachte heraus zu lassen.
WAS sollte das bitteschön??? Ich legte schlicht und einfach auf.

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Gunnar meinte es tatsächlich ernst mit der Idee, sich für ein paar Tage zu Erik zu begeben.
„Weißt du was?“, begann er mich erneut auf seinen Vorschlag hinzuweisen. „Wir regeln am Montag alles im Büro und fahren dann in den Zauberwald. Was denkst du darüber?“
Ich stimmte nickend zu. Schließlich bedeutete DAS, allein mit Gunnar zu sein. Ohne andere Frauen. Sei denn, er gedachte mich dort (abzuparken) allein zu lassen und doch noch zurück zu Alexa, oder ins Zentrum, zu wem auch immer, zu fahren. Was ich mir bei diesem Aufwand nicht vorstellen konnte. Er hätte es viel leichter haben können. Oder war es wieder nur ein (verdecktes) Spiel?
Wir werden sehen.

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Alexa schien Gunnar zu vermissen. Sie rief in andauernd an. Er hatte ihr offensichtlich bereits gebeichtet, dass er mit mir zu Erik fahren wollte. Was ihr womöglich nicht wirklich gefiel.
In jedem Fall wurde er zornig. Schaltete sein iPhon schlicht und einfach ab und war eine Zeit nicht gut gelaunt. Erholte sich aber dann. (Zum Glück!)
Später dann noch ein Vortrag im großen Saal. Es ging um archäologische Funde und deren Interpretation.

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Sex am Abend. Der Mond im Skorpion. Dieses Mal war es zumindest ein wenig früher, mit dem schlafen Gehen. Denn wir wussten beiden, dass am Montagmorgen Arbeit auf uns wartet. Gunnar fuhr allein nach Stockholm und ich blieb hier im Zentrum, um am Briefing teilzunehmen.
„Ich komme zurück, sobald ich kann. Dann fahren wir gemeinsam zu Erik und bleiben dort ein paar Tage.“, sagte Gunnar zu mir, bevor er aufbrach.


Es standen, wie gewöhnlich, am heutigen Tag, Bestellungen an. Überdies gab es jede Menge abzusprechen, was die Organisation, die Veranstaltungen und das Personal betrifft. Kevin ist einfach genial. Von Derek halt ich mich derzeit fern. Eine Erkältung kann ich, weiß die Göttin, NICHT gebrauchen! Gerade als MS Patient. Denn auch ER war heute Morgen anwesend. Allerdings legte ich ihm dringlichst nahe, doch zum Arzt und dann nach Hause zu gehen, um sich auszukurieren. Was er dann auch tat. Zum Glück! Nun hoffe ich, und hoffe ich und hoffe ich.........davon zu kommen.