Dienstag, 9. Februar 2016

Die Dinge des Lebens und der Tag der offenen Seele




Am Rande erwähnt- und doch so relevant! – Zum ersten
Ich würde gern alle sorglosen Vergangenheiten in eine gemeinsame Zukunft tragen. Auf das alle Frauen dieser Welt in Freiheit und Selbstbestimmung leben können!
Schluss mit der Macht der Männer über die Frauen!
Schluss mit der Macht von einem über den anderen überhaupt!

Es ist so schrecklich mit anzusehen, wie die hart erkämpften Rechte der Frauen so nach und nach, beinah ohne Gegenwehr, zu verschwinden drohen.
Da scheint es sogar für Frauenrechtlerinnen selbstverständlich, dass Frau für ihre Rechte wieder demonstrierend in die Öffentlichkeit tritt.

Genau genommen ist es eine Schande, das dergleichen überhaupt zu einem Diskussionsthema geworden ist.
Ich dachte stets, es sei SELBSTVERSTÄNDLICH als Frau dem Manne gleichgestellt zu sein!!!!!

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Am Rande erwähnt – und doch so relevant!– Zum Zweiten
Ein amerikanischer Mann, iranischer und armenischer Abstammung (!!!) fordert tatsächlich das „Recht auf Vergewaltigung“.
WIE KANN SOWAS SEIN??? Frage ich mich da!
Dass es überhaupt jemand wagt, öffentlich derartiges zu fordern, zeigt, wie weit diese Gesellschaft von der Menschlichkeit entfernt ist. Die Entwicklung der Menschen scheint rückläufig zu sein.
Eine Frage: Aus welchem Grund WAGT es, mit Verlaub, dieser Arsch, ÜBERHAUP so etwas zu fordern?
Die Antwort ist simpel: Weil es anscheinend jetzt beinahe überall toleriert und nicht bestraft wird. Derartig abscheuliches, Menschen unwürdiges Verhalten, wird sogar noch von der Politik unterstützt. Was einst unter Strafe stand, da Frauen, insbesondere hier in Europa dafür kämpften, wird heute zum Kavaliersdelikt herunter gespielt und nicht geahndet. Deshalb wagt es so ein Laffe daher zu kommen und unverschämter Weise etwas zu „fordern“, was schon längst verboten war.

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Zurück zu mir

Ich war den gesamten Tag im Zentrum. Im Büro, in der Physiotherapie und in meinem Haus. Habe mich mit Derek unterhalten, dessen Zurückhaltung ich nicht verstand.
„Ich dachte du bist böse mit mir.“, sagte er, nachdem er zögernd und ich ihn aufgefordert hatte, auf mich zu zugehen.
„Wieso sollte ich dir böse sein?“, fragte ich zurück.
Er zuckte verlegen mit den Schultern. „Ich dachte nur.“ 
In seinen Augen sah ich Verlangen nach Zärtlichkeit. „Wäre es nicht äußerst angenehm, sich wieder einmal zu umarmen?“, fragte ich deshalb sanft und leise.
Derek lächelte mir zu und gab mir mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass wir dazu lieber nach draußen gehen sollten. Was wir taten. Und es fühlte sich einfach wundervoll an.
„Mit dem Küssen sollten wir noch warten.“ bemerkte ich sacht.
„Ja. Ich denke dran.“ Derek lachte und monierte ein wenig später die häufige Anwesenheit Gunnars hier im Zentrum. „Ich dachte, wir hätten hier Zeit für uns.“ Und ich war nicht geneigt ihm zu sagen, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach zukünftig des Öfteren so sein wird (und ich doch recht froh darüber war).

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Gunnar kam gegen fünf zu mir zurück. Er hatte vorher angerufen und mich darüber informiert, dass er wieder zum Zentrum kommt. In diesem Augenblick fragte ich nicht weiter nach. Er würde sich sicherlich später erklären. Denn ich hatte erwartet, dass er bei Alexa in Stockholm bleibt.
Tom Gibson war mit ihm zurück gefahren.
Gunnar kam nur kurz zu mir herein. Ich war gerade am Schreiben und Surfen im Internet.
„Ich gehe noch ein wenig schwimmen.“, sprach es und ging....nachdem er mir lächelnd einen dicken Kuss auf die Wange gegeben hatte.
„O – k – a – y. „

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Zweieinhalb Stunden später fand mich Gunnar erneut an meinem Notebook vor und mahnte, dass wir doch besser essen gehen sollten. Es sei schon spät.
Ich sah zu ihm auf und merkte fragend an, ob er ausschließlich schwimmen war.“
Gunnar lachte. „Ja. Ich hoffe, du glaubst mir irgendwann, ohne dass ich mich explizit erklären muss.“ Er legte die Stirn in Falten und ich sah, dass er gedachte noch etwas auszusprechen. „Und ich hoffe, dass ich es durchhalte NICHT fremd zu gehen.“
Ich musste schmunzeln. „Und was ist, wenn nicht?“
„Dann werde ich ehrlich sein und es dir sagen. Ist das okay für dich?“
Ich nickte ihm erleichtert und glücklich zu. Stand auf und ging mit Gunnar essen.

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„Weißt Du Rea.“, kam Gunnar noch einmal auf die Thematik von vorhin zu sprechen, als wir gerade beim Speisen waren. „Es ist eine Gradwanderung. Ein Balanceakt auf Messerschneide.“
Ich hob den Kopf, sah Gunnar abwartend an und horchte aufmerksam auf seine Worte.
„Ich bemühe mich zumeist, nicht daran  zu denken, was mir einigermaßen hilft. Denke ich daran, gehe ich lieber Gewichte stemmen, schwimmen oder joggen. Aber schlafen wir beide dann miteinander, erinnert es mich doch recht schmerzlich daran und vor allem, es macht mich hungrig auf mehr. Es fühlt sich dann an wie ein Rausch. Habe ich einmal damit begonnen, kostet es mich noch tausend Mal mehr an Beherrschung, nicht einfach weiter zu machen, oder rückfällig zu werden.“
OH! Es war das aller erste Mal, dass Gunnar so offen über seine Bemühungen mir treu zu bleiben und seinem Kampf gegen die Sucht nach Sex mit anderen Frauen sprach und es war gut, dass ich ihm Zeit gelassen, ihn nicht bedrängt und darauf gewartet hatte, bis er von sich aus den Impuls verspürt darüber zu reden.
Sollte, konnte ich jetzt fragen, ob es von IHM aus gegangen war? Oder ob er doch eher auf Eriks Anraten diesen Weg gegangen war. 
Gunnar lächelte. In diesem Moment war mir bewusst, dass Gunnar in meinen Kopf gesehen und meine Gedanken gelesen hatte. Also forderte ich ihn gleichwohl rein thelephatisch auf, mir zu antworten. Und er tat es tatsächlich. Doch zu aller erst schnaufte er einige Male und sah mich dann prüfend an.
„Ich hatte dir gesagt, dass ich erkannt habe, dass es nicht richtig von mir ist, ständig meinem Verlangen nach anderen und zuweilen auch mehreren Frauen nachzugeben. Dass ich weiß, dass ich dir treu sein sollte. Ebenso habe ich begriffen, das so ziemlich alles, was man mir in dieser Sekte beigebracht hat, bis auf das Magische selbstverständlich, falsch war und im zwischenmenschlichen Leben unbrauchbar ist. Ich versuche umzulernen. Zu korrigieren und ab und an bitte ich Erik mir dabei zu helfen. Deshalb wollte ich auch einige Tage mit dir bei ihm verbringen. Um mir Rat zu holen. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit auch bemerkt, dass ich immer wieder rückfällig werde. Dass es so einfach ist sich der Sucht wieder hinzugeben, sie zu genießen und mit lapidaren Erklärungen zu rechtfertigen. Ich bin halt so. Natürlich bin ich so. Und im Augenblick versuche ich mich zu ändern. Insbesondere um deinetwillen Rea. Weil ich sehe, wie sehr du mich liebt. Obwohl ich dich wieder und wieder verletze. Es fällt mir aber sehr schwer, wie du siehst.“
„Zumindest finde ich es gut, dass wir jetzt so offen darüber reden. Und ich bin wirklich, WIRKLICH glücklich darüber, dass du es versuchst. Ich dachte bis hier her, das es mit den anderen Frauen immer so weiter gehen wird. Dass du nicht bereit bist, oder es nicht schaffst, dich zu ändern. Denn mir ist durchaus bewusst, wie schwer es für dich sein muss.“
Gunnar lächelte sanft und Liebe sprach ebenso aus seinen Augen. Er griff nach meiner Hand und drückte sie. „Ich habe so großes Glück, eine solche Frau wie dich zu haben. Und setze es oft so leichtfertig aufs Spiel. Aber ich weiß auch, dass wir es schaffen werden, wie schon so oft. Wir gehören einfach zusammen. Sonst nichts. Und wie du bereits bemerkt haben wirst, versuche ich jetzt öfters hier bei dir im Zentrum zu sein. Deshalb kam mir dieser Tom Gibson auch so gelegen.“
Ich sah Gunnar so tief in seine hellen, blau-grünen Augen, dass es mich so heftig im Herzen rührte. Da war so v-i-e-l, v-i-e-l Liebe für ihn, welche ich nicht mit Worten beschreiben konnte. Und ich wusste, dass Gunnar es weiß und gleichermaßen fühlt.
Eine Weile lang waren wir einfach nur glücklich. Speisten, tranken, lächelten uns an. Bis mir Alexa in die Gedanken schoss. Jedoch traute ich mich nicht nach ihr zu fragen und damit diesen so beseelten Augenblick zwischen uns zu zerstören. Aber Gunnar sah selbstverständlich, was ich dachte. Und wieder überzog ein Lächeln sein Gesicht.
„Sie ist abgereist.“, sprach es nickte.
Ich war verblüfft. „Wie jetzt? Was bedeutet das?“
„Abgereist.“ Er lachte.
„A-b-e-r WIE das denn? Hat sie sich dir nicht auf irgendeine Weise erklärt?“
„Nein. Ich kam am Montagmorgen im Büro an und sie war nicht da. Als ich nach ihr fragte, sagte man mir, sie hätte Urlaub genommen.“
„Kein Brief? Keine Nachricht. Nicht?“
„Warte. Ich kommt gleich darauf.“
„Okay.“
„Also, nachdem man mir das gesagt hatte, ging ich in Alexas Apartment und sah dort nach, ob sie mir ein paar Zeilen der Erklärung hinterlassen hatte. Und tatsächlich, da stand ein Couvert auf dem Sims über den Kamin mit meinem Namen drauf.“
„Und? Was schrieb sie dir?“
„Das sie mich liebt. Aber, das sie das ständige Alleinsein nicht ertragen kann. Dass es ihr immer schwerer fällt mich zu teilen. Sie hätte so lange Zeit versucht, deine Freundin zu sein und es wäre ihr doch nie wirklich gelungen. Du hättest sie immer wieder gedemütigt und sie hätte es ohne Klage hingenommen. Hat dich sogar verstanden. Sicher hätte sie auch viel erreicht. Sie bemerkte, dass du sie wenigstens ein bisschen magst, was ihr viel bedeutet hätte. Aber nun, würde sie ein Auszeit brauchen, um darüber nachzudenken, wie es weiter gehen soll. Insbesondere, nachdem sie das Kind verloren hat. Was ihr, verständlicher Weise, noch immer großen Kummer bereitet.“
Wow! Gunnar schien heute den Tag der offenen Seele zu haben. (Sarkasmus ein.)  So viele Wahrheiten, in so kurzer Zeit, waren doch kaum zu ertragen. (Sarkasmus aus!)

Der Abend war geruhsam. Der Morgen jedoch nicht. Ich wurde geweckt und aus dem Bett geholt. Leute von Kommunfullmäktige waren da. Es ging um die Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge und Asylbewerber.
Wie aufdringlich konnten diese Leute sein?! Was sollte das? War unsere Antwort nicht klar und deutlich?! Verdammt noch mal.
Sie hatten sich erneut unangemeldet an Thomas gewandt. Waren schlicht und einfach hier aufgetaucht. Gedachten mich zu bedrängen.
NEIN! Ich ließ es nicht zu!
„Ich lasse mich nicht nötigen.“, sagte ich zu Thomas am Telefon. „Gib ihnen einen Termin. Nicht heute und schon gar nicht jetzt!“ Ich war wütend!
Gunnar gab mir einen Kuss. „Kommst du klar? Ich muss los. Es ist schon spät.“
Ich nickte.
„Oder soll ich doch besser hier bleiben?“
„Nein, nein. Ich schaffe das schon. Thomas, Derek und Kevin sind schließlich auch noch da.“
„Okay. Dann bis heute Abend.“ Gunnar drückte mich noch einmal fest an sich. „Sei stark und mutig. Lass sich nicht unterkriegen.“, sprach es mir ermutigende Worte und ging......ohne dass wir gemeinsam gefrühstückt hatten.
Kurz darauf rief mich Derek an. Er schien aufgebracht. Erzählte mir das Gleiche. Dass Leute von der Stadt hier seien und Thomas gesucht hätten. Sie hätten sich wichtig gemacht und doch recht unverschämt benommen.“
Diese verdammten Klinkenputzer! Was bilden die sich ein?! Das ist MEIN Grund und Boden! Verdammt noch mal! Ereiferte ich mich und rutschte in die Gossensprache ab.
Ich beruhigte Derek. „Thomas hat mich bereits verständigt. Ich habe ihn angewiesen, diesen Leuten einen Termin zu geben. Vielleicht nächste Woche. Bis dahin habe ich mich mit meinen Anwälten besprochen und wir können dementsprechend reagieren. Ich möchte nicht unvorbereitet in dergleichen Gespräche gehen. Wir werden alle dabei sein und.......ihnen eine klare Absage erteilen. Punkt!“
„Okay. Dann weiß ich Bescheid.“
„Ist noch etwas?“
„Wann kommst du? Die Lieferungen müssen entgegengenommen werden.“
„Ich bin bereits auf dem Weg. Bis gleich.“

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Die Zeit zum Schreiben war knapp.
Gunnars Rückkehr wird sicherlich gleichermaßen nicht all zu lange auf sich warten lassen. Und genau genommen gedachte ich irgendwann einmal wieder bei Derek zu sein. Offensichtlich habe ich mich an ihn gewöhnt und sehne mich jetzt nach ihm. Zwischen uns war heute ein immenses Funkensprühen. Er sorgte sich um mich und war stets an meiner Seite. Denn es geht mir heute nicht wirklich gut. Es ist mir alles viel zu viel. Zu anstrengend. Die Kraft ist es, die mir fehlt. Mein Körper hat Mühe sich aufrecht zu halten. Und ich mag es nicht, wenn man mir meine Schwächlichkeit ansieht. Infolgedessen strenge ich mich noch mehr an.
Kevin äußerte diesbezüglich heute ebenso Bedenken. „Ruh’ dich doch aus, wenn du nicht mehr kannst.“
„Warum setzt du ich nicht hin und sagt, was wir tun sollen?“, legte Derek nach.
Die beiden schienen sich übertreffen zu wollen. Begannen dann noch zu witzeln.
Derek massierte mir gerade das Genick und sagte: „Ich trage dich auch zu deinem Haus zurück.
„Und ich fahre sie. Habe doch hier einen flotten Stuhl. Komm! Setzt dich auf meinen Schoß.“
„Was würde deine Janina dazu sagen?“

Nun, die anderen arbeiten noch, während ich schreibe. Es gibt heute tatsächlich viel zu tun.