Samstag, 6. Februar 2016

Ein braver Ehemann – Teil 3 – Das Ergebnis zählt



Während ich schrieb, saß Gunnar neben mir und surfte selbst im Internet. Dann gingen wir speisen. Ich hatte so großen Appetit auf eines der deutschen Nationalgerichte, sodass ich es mir an dieser Stelle nicht versagen konnte, Sauerkraut und Bratwurst zu essen. Tierisches Fett ist genau genommen im Augenblick nicht wirklich gut für mich. Dennoch genoss ich jeden Bissen. Gunnar grinste nur und meinte: „Wenn du es dir so sehr wünschst und es genießt, kann es dir auch nicht schaden.“

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Am Nachmittag die Überanstrengung.
Ich fühlte mich nicht viel schlechter als sonst. Was wohl daran lag, dass ich bereits seit den ersten Symptomen Medikamente gegen die Erkältung eingenommen hatte. Infolgedessen ging ich ins Büro und kümmerte mich um noch anstehende Arbeiten. Allerdings führten sie mich quer durch das Zentrum. Ich war draußen unterwegs und ich bemerkte wie anstrengend es für mich war. Ließ trotz alledem nicht nach und beendete, was ich begonnen hatte. Gunnar war in dieser Zeit (tatsächlich und nachweislich!) schwimmen. Und ich mit Derek und Kevin unterwegs.
„Lass mich das doch tun.“, bot sich Kevin an, die Angelegenheiten allein zu regeln. „Ihr seit doch beide nicht ganz auf fit.“
„Schon gut.“, erwiderte ich, „Ich schaff’ das schon.“
Selbst Derek zweifelte daran und hob die Brauen.
Nun, im Nachhinein bezog ich selbst von Gunnar Schelte.
„Rea, du bist doppelt krank, pumpst dich mit Medikamenten voll und ziehst hier voll durch. Das geht doch nicht. Du musst dich ausruhen. Hörst du mich?!“
Ich nickte.
„Morgen ist absolute und unwiderrufliche Pause angesagt.“
„Aber ich muss doch noch.....“, begann ich zu monieren.
„Nein. Musst du nicht.“
„....zum Friseur. Und dann ist da die Sache mit der Wäscherei.“
Gunnar schnaufte. „Wozu hast du eigentlich Angestellte, wenn du dich selbst so einbringen musst?“
„Es ist Samstag. Da arbeitet doch niemand sonst.“
„Außer dir.“
„Ja. Natürlich. Derek und Kevin tun es doch auch.“
„Gelegentlich.“ Gunnar grinste.
„Mag sein. Aber auch sie sind bereit Überstunden zu leisten. Und ich bin die Chefin......“
„....und die ruht sich jetzt aus.“, beendete Gunnar meinen Satz.

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Am Abend noch ein einstündiges Gespräch mit Marie.

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Diese Nacht schlief ich besser als die Vorherige. Und vor allem lang. Insgesamt etwa neun Stunden.
„Der Körper holt sich was er braucht.“, bemerkte Gunnar heute Morgen.
Sex gab es erneut keinen. Es war mir nicht danach. Was mich nun überaus verwundert. WIE vermag Gunnar so urplötzlich ganz ohne ihn auszukommen? Wo er ihn doch vorher am allerliebsten mehrmals am Tag zelebrierte. Was ist geschehen? Ist es tatsächlich Eigeninitiative? Der Versuch, von ihm aus, ein braver Ehemann zu sein? Oder waren wir aus diesem Grund bei Erik gewesen? Hat er sich diesbezüglich bei ihm Hilfe geholt? Und WIE sah die aus?
Natürlich dachte ich daran ihn zu fragen. Nur war bisher noch nicht die Gelegenheit dafür. Im Augenblick ist er joggen.
Andererseits, WAS sollte ich fragen? Oder WIE? Für mich, und sicher ebenso für Gunnar, ist es das Ergebnis, was zählt.