Während
ich schrieb, saß Gunnar neben mir und surfte selbst im Internet. Dann gingen
wir speisen. Ich hatte so großen Appetit auf eines der deutschen
Nationalgerichte, sodass ich es mir an dieser Stelle nicht versagen konnte, Sauerkraut
und Bratwurst zu essen. Tierisches Fett ist genau genommen im Augenblick nicht wirklich
gut für mich. Dennoch genoss ich jeden Bissen. Gunnar grinste nur und meinte:
„Wenn du es dir so sehr wünschst und es genießt, kann es dir auch nicht
schaden.“
----------------------------
Am Nachmittag die Überanstrengung.
Ich fühlte
mich nicht viel schlechter als sonst. Was wohl daran lag, dass ich bereits seit
den ersten Symptomen Medikamente gegen die Erkältung eingenommen hatte.
Infolgedessen ging ich ins Büro und kümmerte mich um noch anstehende Arbeiten.
Allerdings führten sie mich quer durch das Zentrum. Ich war draußen unterwegs
und ich bemerkte wie anstrengend es für mich war. Ließ trotz alledem nicht nach
und beendete, was ich begonnen hatte. Gunnar war in dieser Zeit (tatsächlich
und nachweislich!) schwimmen. Und ich mit Derek und Kevin unterwegs.
„Lass mich
das doch tun.“, bot sich Kevin an, die Angelegenheiten allein zu regeln. „Ihr
seit doch beide nicht ganz auf fit.“
„Schon
gut.“, erwiderte ich, „Ich schaff’ das schon.“
Selbst Derek
zweifelte daran und hob die Brauen.
Nun, im
Nachhinein bezog ich selbst von Gunnar Schelte.
„Rea, du
bist doppelt krank, pumpst dich mit Medikamenten voll und ziehst hier voll
durch. Das geht doch nicht. Du musst dich ausruhen. Hörst du mich?!“
Ich
nickte.
„Morgen
ist absolute und unwiderrufliche Pause angesagt.“
„Aber ich
muss doch noch.....“, begann ich zu monieren.
„Nein.
Musst du nicht.“
„....zum
Friseur. Und dann ist da die Sache mit der Wäscherei.“
Gunnar
schnaufte. „Wozu hast du eigentlich Angestellte, wenn du dich selbst so
einbringen musst?“
„Es ist Samstag.
Da arbeitet doch niemand sonst.“
„Außer
dir.“
„Ja.
Natürlich. Derek und Kevin tun es doch auch.“
„Gelegentlich.“
Gunnar grinste.
„Mag sein.
Aber auch sie sind bereit Überstunden zu leisten. Und ich bin die Chefin......“
„....und
die ruht sich jetzt aus.“, beendete Gunnar meinen Satz.
---------------------------
Am Abend
noch ein einstündiges Gespräch mit Marie.
--------------------------
Diese
Nacht schlief ich besser als die Vorherige. Und vor allem lang. Insgesamt etwa
neun Stunden.
„Der
Körper holt sich was er braucht.“, bemerkte Gunnar heute Morgen.
Sex gab es
erneut keinen. Es war mir nicht danach. Was mich nun überaus verwundert. WIE
vermag Gunnar so urplötzlich ganz ohne ihn auszukommen? Wo er ihn doch vorher
am allerliebsten mehrmals am Tag zelebrierte. Was ist geschehen? Ist es
tatsächlich Eigeninitiative? Der Versuch, von ihm aus, ein braver Ehemann zu
sein? Oder waren wir aus diesem Grund bei Erik gewesen? Hat er sich diesbezüglich
bei ihm Hilfe geholt? Und WIE sah die aus?
Natürlich
dachte ich daran ihn zu fragen. Nur war bisher noch nicht die Gelegenheit
dafür. Im Augenblick ist er joggen.
Andererseits,
WAS sollte ich fragen? Oder WIE? Für mich, und sicher ebenso für Gunnar, ist
es das Ergebnis, was zählt.