(Diese
Überschrift sollte bitte NICHT missverstanden und in einem
muslimischen Rahmen, oder ähnlichen Kulturkreisen gesehen werden! Wer aus
diesem Anlass heraus hier her gefunden hat, möge sich bitte noch umgehend
verabschieden. Diese Leute haben hier nichts zu suchen! „Familienclan und Traditionen“,
sagen im Kontext dieses Eintrages, etwas völlig anderes aus. )
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JETZT, wo Gunnar endlich wieder frei ist, wir beide
zusammen leben könnten wie Mann und Frau und glücklich miteinander sein
könnten, scheine ich das Ursprungsziel aus den Augen zu verlieren. Gebe mich
Sasha und seinem Leben hin, obwohl ich das niemals wollte und genau genommen
gleichwohl nicht will. Warum tue ich es dann? Tatsächlich ausschließlich aus
einem edlen Ziel heraus? Wohl kaum. Aber, WAS hat dieser Mann, was mich doch so
einigermaßen fasziniert an ihm, obwohl er, für mich, nicht wirklich der Attraktivste
ist?
Vielleicht ertrug und kämpfte ich schon zu lange für ein
normales Leben mit Gunnar. Ich weiß es nicht. Womöglich bin ich auch schlicht
und einfach müde und alles nur noch leid. Und es ängstigt mich, denke ich
daran, dass es erneut genau SO werden könnte mit meinem Mann. Denn seine
Neigungen und Gelüste können schließlich jeder Zeit die Barriere von Eriks
Zauber durchbrechen und dann….?
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Sasha ist glücklich darüber, dass WIR wieder zu Hause sind
und wir beschlossen gemeinsam zu arbeiten. Also nicht getrennt. Denn wir
sprachen darüber, wie ich mir Leben mit einem Mann, mit IHM vorstellen könnte
und ER ist bereit, auf meine Wünsche einzugehen. Ebenso war mir daran gelegen,
meine Kränklichkeiten zu besprechen und diesbezügliche Probleme und
Notwendigkeiten. Vor allen DIE, welche IHN, Sasha, als meinen Lebenspartner, betreffen und in welcher Weise ich mir
wünsche, wie damit umgegangen werden soll. Gleichermaßen, was ER zu tun hat,
wenn Probleme physischer, sowie seelischer Art meinerseits auftreten werden.
DAS ist überaus wichtig für mich!
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Ich hörte, wie Sasha am Handy mit seinem Vater sprach.
Kurz vorher hatte er seine Mutter Judith darüber informiert, dass wir in
Montreal angekommen waren. Jakov mahnte seinen Sohn offenbar, dass es
Geschäftliches zu erledigen gäbe. Bisher hatte sich in dieser Hinsicht Sashas
Brüder Elan profiliert.
„Ich muss mit Rea darüber reden.“, hörte ich Sasha sagen.
Sicher in Anlehnung an das vorangegangene Gespräch mit mir. Sasha erklärte
seinem Vater zudem, dass wir beide, also er und ich, zusammen arbeiten wollen.
Nicht getrennt. Und so erfuhr ich ganz nebenher, zumindest entnahm ich diese
Erkenntnis dem Gespräch, dass es mit der Frau vor mir, also (offenbar) Clair,
wie ich vermute, denn ihr Name viel, ebensolche Probleme gab. Jakov ist doch
recht konservativ und Sasha nun offensichtlich nicht mehr so intensiv. Sasha
sprach davon, er wäre schließlich die nächste Generation und in dieser würde es
ein wenig anders laufen als bisher, was die jeweiligen Frauen beträfe.
„Was mir mit Claire passiert ist, wird mit Rea nicht mehr
geschehen. Ich beziehe sie in ALLES mit ein.“ Sasha war doch überaus deutlich
mit seinem Vater und es bewies mir, dass ich ihm offenbar trauen kann. An
seiner Liebe zu mir, gibt es ohnehin keine Zweifel mehr.
So wie ich es aus diesem Gespräch mit seinem Vater entnahm,
gab es anscheinend Probleme mit Jakov und den Traditionen, als er mit Clair
zusammen war. Aus diesem Grund hätte er, Sasha, es nun wohl vorgezogen, diesen
Auftrag (also mich) in Schweden anzunehmen (und seinem Land – Israel – zu
dienen). (Zu dieser Zeit, hatte er mein Foto noch nicht gesehen?)
WAS ist mit dieser Clair? (Vielleicht sollte ich mit ihr
reden?!) Als wir die Party zur Einweihung des Hauses hatten, schienen sich die
beiden doch recht zugetan. Sasha und diese Clair. Will sie ihn wieder haben?
Meinetwegen. Dann bin ich weg. Denn, es steht mir in keinster Weise der Sinn
nach derartigen Problemen! Ich hatte bereits genug davon.
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„Liebe mich, Rea. Liebe mich einfach nur.“, sagt Sasha oft
mit sehnsüchtigem Blick.
Aus diesem Grund denke ich, ist diese Angelegenheit mit
Clair sicherlich gegenstandslos. Wir werden sehen.
Im Grunde ging es seinem Vater darum, dass Sasha noch
umgehend sich an die Arbeit macht. Er vertröstete ihn auf den nächsten Tag. Wir
waren doch gerade erst angekommen…….
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Der
„nächste Tag“…….
Es ist gestern wieder spät geworden. Die Zeitverschiebung
noch dazu, die meinen Organismus durcheinander bringt. Daher schliefen wir
heute etwas länger. Allerdings wurden wir von Sashas iPhone geweckt. Es war
sein Vater, welchen er für den Augenblick vertröstete. Jedoch gleich, nach
einer halben Stunde, rief er noch einmal an und DANN begannen die Diskussionen,
um die gleichen Themen wie am Tag zuvor von neuem. Nur noch heftiger.
Ich lauschte aufmerksam. Versuchte dann Gunnar anzurufen,
der offenbar NICHT mit mir reden wollte. Denn er drückte mich einfach weg. Also
rief ich Erik an und fragte, ob er mit Gunnar gesprochen hätte. Wollte wissen,
warum Gunnar so offensichtlich nicht mit mir reden will.
„Gib ihm Zeit, Rea.“
„Wie lange noch? Und warum lässt er mich im Unklaren?“,
wurde ich ungeduldig.
Kurze Zeit darauf, rief mich Gunnar tatsächlich an. (Erik
hatte anscheinend mit ihm geredet.) Er schien mir abwesend zu sein. Irgendwo
anders mit seinen Gedanken und wiederholte im Grunde nur, was ich bereits von
Erik wusste.
„Ich liebe dich, Rea. - Gib mir Zeit. – Wir sehen uns in
Schweden.“, sprach es und legte auf.
Wann? Verdammt noch mal! In zwei Tagen, zwei Wochen, oder
Monaten?
Gleich danach rief mich Kevin an und ich erzählte ihm, was
ich bis zu diesem Zeitpunkt so wusste. Von Gunnar, Erik, mir, Sasha, seinem
Vater und dieser Claire.
„Ach du meine Güte! Es scheint mir kompliziert.“, rief er lachend
aus.
„Ja. Offenbar. War es denn je anders?“
Noch während ich mit Kevin redete, war Sashas Vater sogar
noch zu uns gekommen und diskutierte weiter mit seinem Sohn.
Die Lage schien ernst, dachte ich so und später, als Jakov
gegangen war, fragte ich Sasha, was es nun genau genommen für Probleme gäbe.
Alldieweil ich mehrere Male meinen Namen vernommen hatte und denen von Claire.
„Was hat SIE damit zu tun?“….usw,…usf…..
Dann das erklärende Plädoyer und ich versuche, so gut es
mir möglich ist, das wichtigste zusammen zu fassen.
Sasha war tatsächlich mit dieser Claire liiert. Ich dachte
es mir bereits als ich die beiden während der Party zur Einweihung unseres
Hauses zusammen im Keller antraf, dass da etwas gewesen war und noch geklärt
werden müsste.
Das Problem begann wohl ähnlich wie jetzt mit mir. Jakov
drängte Sasha zur Einarbeitung ins Geschäft, damit er später übernehmen könne.
Es gab Streitereien, um DAS, was wen gesagt werden kann und Sasha war der
Meinung, dass Claire als seine zukünftige Frau, alles erfahren könne. Jakov
allerdings nicht. Im Grunde wäre sie, Claire, schon die Richtige gewesen. Clairs
Eltern sind in einer ähnlichen Branche tätig. Eine Fusion wurde angestrebt.
Sasha dachte jedoch eher an ein ruhiges Leben. Weit ab von all dem
geschäftlichen Wahnsinn, was sein Vater jedoch nicht zulassen wollte. Claire
hatte damals offenbar ebenso wenig Interesse daran. Ober vielleicht doch eher
ihre Eltern. Infolgedessen trat Sasha in den Dienst fürs Vaterland ein. Eine
doch recht ruhmreiche Geschichte für die gesamte Familie Ben David, dessen sich
selbst sein Vater nicht zu entziehen vermochte. Für Sasha allemal ein Ausweg
aus der Situation. Claire allerdings blieb zurück, als er dann den
Auftrag (also mich) angenommen hatte. Und dann war es für sie zu spät.
Denn Sasha verliebte sich in mich. Nun kommt offensichtlich noch hinzu, dass
ich wohl nützlich bin für diese Leute. Und auch der Rabbi plädierte für mich
als Sashas Frau. An dieser Stelle tritt das Wissen um die vergangenen
Inkarnationen in Kraft. Daher auch der Ausspruch Königssohn und Königinnentochter.
Unsere Verbindung hätte spirituellen Charakter und es wäre an Sasha mich davon
zu überzeugen, dass ich eine von ihnen sei.
Um ehrlich zu sein, schwirrte mir hinterher der Kopf.
Phhhuuuuha!
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Etwas später, nach dem Lunch, redete ich mit Sasha über
uns. In diesem Zusammenhang sagte er mir, dass er sich bereits einige Zeit mit
dem Krankheitsbild MS beschäftig hätte, um mich besser zu verstehen und mir
helfen zu können. Denn genau daran sei er interessiert und nicht an einem Leben
als Geschäftsmann mit ständigen Reisen, Geheimnissen und Lügen, welche ICH
angesprochen hatte.
„Ich möchte einfach nur ein unkompliziertes Leben mit dir.
So wie damals mit Claire. Deshalb sprach ich noch einmal das
Antiquitätengeschäft in Portland an. Aber mein Vater sagte, dass es auch ohne
mich gut läuft und er brauche mich hier. Müsse mich einarbeiten, damit ich
übernehmen kann.“ Sasha beobachtete meinen Reaktionen genau. Insbesondere als
der Name Claire gefallen ist, welchen ich beflissen überging und mir irgendeine
Reaktion darauf ersparte. “Ich sprach mit ihm auch über dich.“ Sashas Gesicht
entspannte sich ein wenig. „Mein Vater sagte, WENN du mit mir verheiratet bist,
könne ich dich in 90 % von allem einweihen. Aber ERST DANN. Zusammen arbeiten
könnten wir jedoch eher selten. Das wäre nichts für Frauen.“
„WAS soll das denn jetzt bedeuten?“, fragte ich
aufgebracht.
Sasha lehnte sich zurück. „Es ist eine Männerwelt. Und das
weißt du doch. Oder nicht?“
„Während ich zu Hause bin, bist du auf reisen. Bekommst in
der Geschäfts-Welt der Männer alles Mögliche geschenkt. Inklusive Frauen. Man
weiß doch, wie dergleichen gehandelt wird. Das kannst du vergessen.“, verwehrte
ich mich. „Dann doch lieber mein eigenes kleines Unternehmen in Schweden.“
„Dann gehen wir dorthin.“, schlug er vor. „Denn von
irgendetwas müssen wir leben. Bisher investierte mein Vater in uns. Das Haus
ist ein Geschenk von ihm.“
„Wir, als Chef und Chefin in Schweden, das wird nichts
werden. Das Zentrum ist das Vermächtnis von Gunnars Mutter Christine.“
Sasha legte die Stirn in Falten. „Aber DU möchtest dorthin
zurück?“
„Ja.“
Und in diesem Augenblick kam die Sprache auf Gunnar, dass
noch immer alles in der Schwebe steht. Ich nicht weiß, mit WEM wohin. Und ich
genau genommen auf Gunnars Rückkehr warte. Für Sasha doch recht ernüchternd. Er
dachte offenbar, dass ich mich bereits für ein Leben mit ihm entschieden hätte.
Nur anlügen, wollte ich ihn nicht. Trotz alledem blieb/bleibt sein Verhalten mir
gegenüber liebe- und hoffnungsvoll, wie stets. Und auch ich ließ ihn wissen,
dass er mir nicht gleichgültig ist. Was der Wahrheit entspricht.
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Resümee
Ich will beide Leben nicht.
Aber will ich überhaupt eines mit einem Mann? Mit einem
Menschen, wo Probleme im Zusammensein beständig vorprogrammiert sind?
Allein sein, möchte ich jedoch ebenso wenig. Was
allerdings bedeutet, immer wieder zwischen dem Einen und dem Anderen wählen zu
müssen. Und es wird immer die falsche
Entscheidung sein.
Also, Gunnar oder Sasha?
NOCH habe ich die Wahl……….