Vorhin, als Sasha joggen war und noch bevor ich mit Gunnar
sprach, war ich kurz davor einen Flug, für mich allein, nach South Dakota zu
buchen, um endlich wieder bei meinem Mann zu sein. Nur um WAS zu tun?
Festzustellen, dass es ihm, umso näher ich ihm komme, beständig schlechter
geht? Kann ich tatsächlich SO egoistisch sein und dabei riskieren, dass er noch
ins Komma fällt? Andererseits scheint mir diese Tatsche doch weit aus meiner
Wahrnehmung hinaus gerückt zu sein. Womöglich hat sich auch endlich etwas verändert?
Schließlich sind Erik und die anderen nicht untätig gewesen. Wäre es da nicht
sogar vernünftig, die Lage zu überprüfen, ob es Gunnar tatsächlich noch immer
so heftig betrifft, umso näher ich ihm komme? Ich hoffe zu jeder Zeit auf ein
Wunder, was diese Angelegenheit betrifft. Aber so kompetent all unsere zauberkundigen
Freunde und Verwanden auch sind, scheint es doch noch niemand gelungen zu sein,
auch nur einen Schritt in die richtig Richtung vorangekommen zu sein.
Eigenartig! Oder will man es nicht? (Aber WER ist „man“?)
Während meines Gespräches mit Gunnar, warfen wir uns dann
noch gegenseitig vor, nichts tun zu wollen und dass uns
die derzeitige Situation doch ganz gut gefällt.
Gunnar brach dann ab und mahnte eindringlichst dazu doch
nicht zu streiten, oder sich gegenseitig Vorwürfe entgegen zu bringen. Das wäre
doch höchst konterproduktiv.
Als Sasha vom Joggen zurückgekommen war, wusste er
natürlich, dass ich mit Gunnar sprach und er erkundigte sich nach ihm, was
genau genommen nun dazu dienen sollte, mir aufzuzeigen, dass ihm nichts
entging. Und das muss nicht in einem üblen Sinne verstanden werden. Es war nur
ein Hinweis
darauf, dass er nichts übersah und wusste, dass wohl vermutlich noch alles offen
war, da sein Vertrauen in mich (zu Recht!) anscheinend noch nicht vollständig
ist.
Es ist mir durchaus nicht unangenehm mit Sasha hier zu
sein. Jedoch – immer wieder ausgesprochen und gedacht – wäre ich tausend Mal
lieber bei meinem Mann. Und an dieser Stelle kommt wieder und wieder Alexa ins
Spiel.
„Was nutzt es dir, zu deinem Mann zu fliegen, wo seine
Konkubine doch immer für dich gegenwärtig ist.“, argumentierte Sasha, als er in
meinem Kopf die Reisepläne sah. Genau DIESES Argument ist mir ebenfalls nur allzu
deutlich bewusst. „Und willst du tatsächlich riskieren, dass er wieder kränker
wird?“ Nein. Will ich natürlich nicht. A-b-e-r……..
Und HIER komme ich erneut auf Sashas Bruder Misha zurück,
den ich am aller liebsten………nun ja, jeder denke sich den Rest.
Was könnte man als Resümee hier, unter dem Strich, wohl
sagen? Bin ich nun verdammt dazu bei Sasha zu bleiben?
Ich denke, er selbst wird nicht versuchen, daran etwas zu
ändern, indem er seinen Bruder mahnt, den Bann zwischen mir und Gunnar
aufzuheben. Schließlich ist er mehr als glücklich, dass ich bei ihm bin. Und
würde ich nicht täglich mit Gunnar sprechen, beständig an ihn denken, schliffe
sich das Leben mit Sasha so la, la ein und ich würde mich womöglich sogar noch
daran gewöhnen…können…..vielleicht…… Allerdings will ich das nicht. Ich sehne
mich nach Gunnar. Jedoch nicht in allen Facetten wie er einst war, oder noch
immer ist. Aber vielleicht wird man nie wirklich den Traumpartner finden.
Zumindest nicht dass, was wir glauben darunter zu verstehen. Nur, zumindest
Treue und Loyalität könnte ich erwarten und auch Respekt. Ich will Gunnar nicht
absprechen, dass er mich tatsächlich liebt und noch immer mit mir zusammen sein
will. Aber WARUM lässt er dann Alexa nicht? Vermutlich wegen ihrem Balg....und
in dieser Hinsicht, habe ich ihr nichts entgegen zu setzen. Allerding hoffe
ich, gleichwohl dies regelt sich alsbald…von selbst. (Die Zeit arbeitet für
mich!) Und damit meine ich NICHT, dass ich Gunnars Sohn etwas Schlechtes
wünsche oder ein Eigenes haben will. Nein. Alexa muss weg und womöglich ist es
kurz vor zwölf. Denn mein Bauchgefühl lässt mich ohne bisher erkennbaren Grund
jubilieren (, dass zumindest MEIN Zauber (gegen sie) in absehbarer Zeit
greift.). Wir werden sehen.