Ich vermag nur noch an Gunnar zu denken. Kein anderer
Gedanke beherrscht mein Sein. Hatte wieder diesen Traum, wo er mir sagt, flieg‘
zurück nach Schweden. Wir treffen uns dort und alles wird gut. Diese Sehnsucht
verursacht mir derartige Schmerzen und Herzeleid, dass ich es kaum auszuhalten
vermag.
Ich MUSS selbst etwas tun, von meinem Standpunkt aus und
das ist örtlich zu nehmen. Es muss mir schlicht und einfach gelingen,
den Bann zwischen Gunnar und mir, aber auch Sashas Bruder Misha zu brechen. Was
nichts anderes bedeutet als…..ebenfalls zu hexen. Ich MUSS an die Arbeit
gehen. Ins Tun kommen, und zwar HIER und JETZT!
Diesbezüglich hatte ich gestern Abend eine kurze Zeit des
Unbeherrschten. Daher vermute ich, Sasha schöpft Verdacht. Er hatte
selbstredend bemerkt, wie sich mein Verhalten ihm gegenüber veränderte, nachdem
ich wiederholt mit Gunnar sprach. Ich beruhigte ihn dann später, als ich mich
wieder so la, la gefangen hatte. Entschuldigte mich bei ihm. Zeigte mich
reumütig und liebevoll, was mir genau genommen nicht wirklich schwer gefallen
ist. Denn ich mag ihn schon irgendwie, diesen Sasha.
„Es wäre gut, wenn du nicht so häufig mit Gunnar
telefonierst.“, sagte er dann noch und sah mich durchdringend an.
Der Abend war lang und gut erträglich.
Am Morgen dann Sex, alldieweil ich gestern zu müde dafür
war.
Sasha ging heute Morgen nicht joggen. Daher war es nur ein
Sekunden-Gespräch mit Gunnar, der irgendetwas sagte wie: „Halte dich bereit.
Und ich habe mit Alexa gesprochen.“ Um was es nun explizit dabei ging, vermag
ich nicht zu sagen.
Dann hörte ich Sasha reden. Auch er hatte sein iPhone am
Ohr.
„Meine Eltern haben uns zu sich eingeladen. Wir gehen
heute dorthin.“, sagte er dann zu mir, als er das Gespräch beendet hatte.
DAS ist mir nun in keinster Weise angenehm. Aber womöglich
treffe ich dort auf diesen Misha und ich kann (ihm einen Fluch entgegen
schleudern) etwas für die Lösung des Bannes tun. Ob Sashas Eltern involviert
sind, in das Ganze, entzieht sich meiner Kenntnis. In jedem Fall ist
anzunehmen, dass ihnen das Glück ihres Sohnes am Herzen liegt.