Ein ehrliches Gespräch mit Sasha heute Morgen, anstatt dem
Sex. Es ging um Gunnar, ihn, mich und die Liebe.
Dann brachte mir meine Mutter ein kleines Päckchen,
welches gerade postalisch für mich angekommen war.
Wie konnte überhaupt jemand wissen, dass
ich hier bin und mir so rasch etwas schicken? Und kaum dass ich am Auspacken
war, rief mich der Versender an.
Es war ein Amulett und es kam von Erik, zusammen mit der
Information, dass es gereinigt und aufgeladen sei. Ich solle es tragen, um mich
vor den okkulten, manipulativen Angriffen von Sashas Bruder Misha zu schützen
und ihnen entgegen zu wirken.
Über Gunar sprachen wir ebenso und es schien mir, als wäre
ER derzeit offenbar eine Art Vermittler zwischen mir und meinem Mann. Denn auch
Erik sagte mir, dass ich warten solle, bis sich Gunnar bei mir meldet.
Erik bestätigte meine Vermutungen und Befürchtungen, was
Gunnar betraf. Denn er hatte mit ihm gesprochen. Und auch ICH war gerade dabei,
diesem weisen alten Mann mein Herz auszuschütten. Stellte Fragen und äußerte
alles zu diesem Thema, was mir wichtig war. Jedoch mit Bedacht, alldieweil ich
wusste und gleichermaßen hoffte, dass er Gunnar meine Worte eins zu eins
übermittelten würde. Zudem erwähnte er noch, auf meine eindringliche(n)
Frage(n) hin, dass Alexas Beerdigung am Samstag sei und Gunnar dann womöglich
für ein, zwei Wochen eine Auszeit bei Adam in Ashern nehmen würde. Offenbar eine
Art Vision Quest, um mit Alexa abzuschließen und mit sich ins Reine zu kommen.
Mit etwas mehr Zurückhaltung ließ Erik hören, dass Gunnar
und auch er der Meinung seien, ich solle diese kurze Phase eines Strohfeuers und der Leidenschaft zu Sasha
leben und dann, wenn Gunnar seine Trauer überwunden hat, wieder, ohne
Vorbehalte, zu ihm zurückkehren.
„Gunnar wünscht es sich so sehr. Er will dich nicht
verlieren. Er weiß, wie sehr du ihn liebst und er baut auf diese Liebe. Und du
sollst bitte nicht vergessen, dass auch ER DICH liebt. Das sagte er mir. Alles
andere dann später.“
Wir diskutieren dann noch die Sache mit dem Baby.
„Ob du es möchtest oder nicht, du wirst es als das Deine
annehmen……müssen. Es ist ein Ausgleich auf der magischen Ebene. Verstehst du
das?“, fragte mich Erik.
„Gibt Gunnar mir etwa doch die Schuld an Alexas Tod?“,
fragte ich mit Bangen.
„Nein. Er gibt sich die Schuld allein.“
„Aber ich…..“, begann ich zu stottern.
„Ich weiß.“, beruhigte mich Erik. „Du fühlst dich
schuldig.“
„Ja, in der Tat, ich dachte so oft, dass es besser wäre,
würde sie doch nur verschwinden.“, verteidigte ich mich noch.
„Rea, sorge dich bitte nicht darum. Eifersucht ist kein
Verbrechen. Gunnar weiß das auch und er ist sich voll bewusst, dass ER es war,
der Alexa in euer Leben holte und somit DEINE Eifersucht erst provozierte. Nur
gab er anfänglich nichts darauf. War unbedacht und unbesonnen.“ Dachte (mit dem
Schwanz) nur an sein Verlangen und an seine Leidenschaft. Fügte ich gedanklich
an und Erik lachte.
„Ja. So ungefähr.“
Hatte ich wirklich angenommen, vor IHM auch nur einen Gedanken
verbergen zu können? Das war in der Tat recht töricht.
Kaum hatte ich das Gespräch mit Erik beendet, rief Kevin
an und lud mich/uns zu sich ein, um gemeinsam vegetarisch zu kochen. Ich sagte
zu. (Hatte ich überhaupt schon erwähnt, dass Kevin uns gestern kurz im Haus meiner Eltern besuchte? Er ist ebenfalls nach Deutschland gekommen, um zu wählen. Das Zentrum ist für ein paar Tag in den fähigen Händen von Mike. (Ich denke, Kevin ist meinetwegen her gekommen, um ich zu sehen.)) Und selbst, wenn Sasha nicht mitgekommen wäre, der gerade joggen war, hätte
ICH mich nicht davon abbringen lassen, Kevin zu besuchen. Er ist mir nach wie
vor ein überaus wichtiger Verbündeter, Freund und letztendlich ein möglicher Zukunftskandidaten. Sasha weiß sehr wohl, dass
mir Kevin wichtig ist. Denn auch über ihn hatten wir heute Morgen kurz
gesprochen, als es um Liebe und die unterschiedlichen Geschmäcker der Menschen ging. Sasha hatte mich gefragt, wer MIR
nun, so rein äußerlich, besser gefiele. Er, oder Gunnar. Er war wohl eifersüchtig.
Was zu verstehen ist und ich hatte ihm die uneingeschränkte Wahrheit gesagt. „Gunnar
selbstverständlich.“
„WAS gefällt dir an mir nicht?“
Eine äußerst heikle Frage. Hätte er sie nur ein wenig
anders gestellt. Dennoch sagte ich es ihm. Mit dem größtmöglichen Taktgefühl
selbstverständlich und ich ließ keinen Zweifel daran, dass ich ihn, Sasha,
tatsächlich mag, er mir ebenso gefiele und ich bei ihm sein möchte. „Ich fühle
mich mittlerweile wohl bei dir.“, hatte ich zu ihm gesagt und es war NICHT
gelogen.
„Wenn dich Gunnar nicht mehr haben wollte, würdest du dann
tatsächlich bei mir bleiben wollen?“
„Ja.“ Und an dieser Stelle musste ich nicht wirklich lange
überlegen. JA! Ich will.
Dieselbe Frage dann mit Kevin, Derek und Troels. Ja, in der
Tat, heute Morgen wollte es Sasha tatsächlich alles wissen…….und ich antwortete
ihm wahrheitsgetreu. Ohne auch nur einmal zu lügen. Denn DAS ist nicht mein
Sein, mein Leben. Lügen kann ich nicht so gut.
Aber genug davon. Auf zu Kevin!
„Was ist mit Kevins Frau?“, fragte Sasha noch?“ Denn auch
über sie hatten wir im Zusammenhang unseres Gespräches am Morgen kurz geredet. Sasha weiß, dass da noch immer
Liebe in mir ist zu Kevin.
„Was soll mit ihr sein?“, fragte ich kurz angebunden.
„Ist sie nicht eifersüchtig, wenn sie weiß, dass er dich
noch immer liebt? Denn das tut er doch bestimmt.“ Sasha lächelte verschmitzt.
„Ja. Du hast Recht. Sie weiß selbstverständlich, dass
Kevin mich noch immer liebt.“
„Und du ihn?“, unterbrach er mich.
Ich schmunzelte und Sasha wusste…. Bescheid. „Aber SIE, Kevins Frau, ist mir völlig
gleichgültig.“, war mein abschließender und ehrlicher Kommentar.
Stille. Große Augen mach‘. Räusper. Stirn in Falten leg……usw….
Dann von mir die kurze Anspielung auf die (eventuelle)
Zukunft mit ihm (und seiner Sippe). Und dass ich doch üben müssen, SO (kalt) zu
sein, wie diese/seine Leute (den Gojim) anderen Menschen gegenüber.
Erneutes Räuspern. Schluck. Schmollmund mach‘……(…was mir
ebenso gleichgültig war).
Und jetzt husch, husch! Auf zu Kevin. Sasha steht schon in
der Tür………