(Weiß klein
geschrieben, bedeutet zu „wissen“. Groß jedoch ver-„weist“ es auf eine gewisse
Zugehörigkeit. Eigenartig. Nicht wahr?)
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Ich könnte aufschreien vor Schmerz,
denke ich an Gunnar. Ich kann nicht mehr. Ich WILL bei ihm sein!!! Sasha hin
oder her.
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Der gestrige Nachmittag bei Sashas Eltern, war für mich
von wenig Erfolg gekrönt. Misha war nicht dort. Aber womöglich war es auch
besser so, denn es ging mir nicht gut. Aus diesem Grund blieben wir nicht lange.
Das
Geschenk, eine Halskette mit dem Davidstern, erhielt ich allerdings. Es
verweilt jedoch vorerst noch in der Schachtel. Ich bedanke mich (artig) höflich
und steckte es ein.
Zu Hause angekommen, legte ich es zur Seite. Sashas Augen
verrieten jedoch, dass er darauf (aus war) wartete, es mir anzulegen. (Was mich
wütend werden ließ.) Meine Stimmung glitt erneut in den Keller. Es rumorte in
mir. Ich funkelte ihn böse an und er ließ ab von mir und….dem Wunsch, mir das
Geschenk seiner Eltern anzulegen. Ich atmete auf.
WAS beabsichtigt man genau genommen hier? Will man mich
zwingen etwas zu sein, was ich nicht bin?
Sasha bemängelte erneut, dass ich im Grunde viel zu oft
und lange mit meinem Notebook im Internet bin. Ich ließ mich nicht beirren und
blieb sitzen, wo ich war. Und wieder kamen die Gedanken an Gunnar auf. Wie
lange noch? Dachte ich so. Wie lange sind wir noch getrennt?
Der Abend - „normal“. Sasha bedrängte mich nicht, das
Geschenk seiner Mutter umzulegen. Aber dann bekam er einen Anruf von seinem
Bruder Misha und daraufhin verlange es ihn geradezu danach, mir die Kette
(endlich!) um den Hals zu legen. Und in diesem Augenblick fiel mir die
Metapher ein und ich hörte Gunnar in meinem Geiste sagen: `Tue das
nicht!´ Was geradezu wie eine Warnung mit tausend roten Lampen war, welche in mir am
Aufleuchten waren. Das Bauchgefühl, oder auch wirklich der geistig-seelische
Draht zu Gunnar, der mich zu alarmieren schien. Infolgedessen verwehrte ich
mich dagegen. Vertröstete Sasha freundlichst auf den kommenden Tag. „Heute
nicht mehr. Es ist schon spät.“, sagte ich zu ihm und lächelte besser dabei,
damit nicht erneut ein Verdacht aufkommt.
Am Abend UND am Morgen Sex. Gleich danach pellte ich mich rasch
aus dem Bett und tat beschäftigt, um mich der Kette um meinen Hals zu
widersetzen. Und während Sasha erneut heftig mit seinem Bruder diskutierte,
sprach ich mit Gunnar, dem ich alles erzählte.
„Lass dir bloß nicht dieses Ding um den Hals legen! Hörst
du mich Rea!“, sprach es ganz energisch zu mir. „Stell dir vor, sie ist verhext
und man bindet dich, deinen Körper und deinen Geist damit. Es wäre nicht das
erste Mal, dass sich Sashas Bruder okkultistisch in dieser Weise betätigt. Sei vorsichtig und aufmerksam mit allem. Halte die Augen und Ohren auf.“ So
deutlich hatte mich Gunnar noch nie gewarnt. Was mir sagte, ich sollte seinen
Worten doch besser allerhöchste Aufmerksamkeit und Bedeutung schenken. Mich
daran halten! Was ich auch tue………
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Kevin rief an. All meine Sachen, wären zurückgekommen.
Stünden wieder in meinem Haus am See. Ich war nicht verwundert. Wusste, dass
DAS ein eindeutiges Zeichen ist und dass jetzt etwas in Bewegung kommt. Vor
allem, die Stunde immer näher rückt, wo
ich endlich wieder mit Gunnar zusammen sein werde. Vielleicht deshalb das halte
dich bereit, von Gunnar.
„Soll ich sie wieder auspacken lassen?“, fragte Kevin mit
zweifelnder Stimme und so halb im Scherz.
„Ja.“
Stille
Dann: „Ähhh….wie jetzt? Kommst du doch zurück?“
„Ja.“
„Und Gunnar?“
„Auch. Nur wir beide. Alexa wird aus dem Zentrum
verschwinden und ein Apartment in Stockholm beziehen.“
Stille.
Dann: „Ach was? Tatsächlich? Was ist passieret?“
„Nichts. Wir lieben uns nach wie vor und besinnen uns
beide darauf. Kämpfen darum.“
Ich hatte diese Dinge Kevin gegenüber als Tatsachen
ausgesprochen, ohne von Gunnar eine weitere Information der Bestätigung
bekommen zu haben, DASS es SO sein wird oder ist. Ich weiß es schlicht und einfach!
Punkt. Genau SO geht das Zaubern. Frau weiß!
Und nun fahren wir erneut zu Sashas Eltern, wo ich mich irgendwie
heraus reden muss, alldieweil sich ihr Geschenk noch immer in der Schachtel befindet.