Donnerstag, 26. März 2020

Die Liebe liegt im Koma….und ein Ultimatum ohne power


Gunnar liegt im Koma. Man hat es tagelang vor mir verschwiegen. Erik rief erst heute an und formulierte seine Worte sorgsam. Ein Unfall soll es gewesen sein.
„Was für ein UNFALL?“, fragte ich sofort.
Draußen, im Wald, wäre es passiert.
„WIE kann so etwas geschehen unter deiner Führung?“, klagte ich ihn an.
„Er war allein gegangen und hatte niemanden darüber informiert, was gegen unsere Regeln ist. Als wir bemerkten das er FEHLT, war es bereits Abend. Trotz alledem sind wir losgegangen, um nach ihm zu suchen. Fanden ihn jedoch erst am nächsten Morgen. Er lebte gerade noch, war aber so derart Unterkühlt und hatte sich zu alldem noch ein Bein gebrochen, dass wir mit ihm umgehend in ein Krankenhaus gefahren sind, nachdem wir ihn zurück zur Hütte getragen hatten. Er lag da draußen, mitten im Wald.“
Ich war sprachlos. Mein Bauchgefühl, das mit Gunnar etwas nicht stimmt, bestätigte sich hiermit.
WIE, wie nur, konnte es DAZU kommen? Außerdem ist es mir unmöglich ihn zu besuchen. Was kann man da nur tun? Auch WENN ich Sasha dazu überreden könnte mit mir nach Stockholm zu fliegen, wäre es wohl kaum möglich, weil selbst Privatmaschinen straken Kontrollen unterliegen, insbesondere wenn man gedenkt in ein anderes Land einzureisen. Und so wie so würde ich am aller liebsten flüchten, wenn ich könnte. Denn nach wie vor übt Asha auf Sasha ihren Zauber aus. Gleichwohl sie mir heute Morgen offen sagte, nachdem ich sie daraufhin angesprochen hatte, dass es ihr ausschließlich ums Vergnügen geht.
„Ich nehme ihn dir nicht weg. Du kannst ihn ruhig behalten.“, erwiderte sie in meinen Augen fast gönnerhaft. Jedoch war sie ganz gelassen und recht freundlich, trat ein paar Schritte auf mich zu und ich dachte noch, sie wolle mich ganz und gar umarmen. Fasste mich indes dann nur mit beiden Händen an meine Schultern und drückte sie. Dabei schloss sie kurz die Augen und nickte, gerade so, als würde sie mit mir fühlen, mich durchaus verstehen und es mit mir ehrlich meinen. Womöglich stimmt das ja sogar. Zumindest war das so mein Gefühl.
Sasha indes scheint der Entschuldigungen leid zu sein. Er setzt klare Worte wie: „Es bedeutet nichts. Vergiss es einfach. Sieh darüber hinweg. Es ist doch nur vorübergehend.“
Ich hingegen, setzte ihm ein Ultimatum. „Beende das,…“
„….sonst was?“, vervollständigte er meinen Satz beinahe schon provozierend. Sein Gesicht und seine Augen zeigten jedoch wahres Mitgefühl und Bedauern. Er lächelte mich milde an. „Es ist wie es ist und Asha lässt nicht nach mit mir zu flirten. Da gebe ich dann ab und an einmal nach, in der Hoffnung, dass sie mich eine Weile lang in Ruhe lässt. Sei mir bitte nicht böse deshalb. Es wird enden.“
Ich fragte dann noch so nebenher, ob der Sex denn so außergewöhnlich mit ihr wäre. Daraufhin sah ich Sasha schmunzeln, woraus ich schloss, dass es offenbar so ist, wie ich vermute. Sie kann ihm Dinge geben, gab er zu, wie Spontanität und Nervenkitzel beispielsweise, die mir anscheinend abhandengekommen sind (und worauf die Männer stehen,…….was Asha wohl für ihn so derart anziehend erscheinen lässt).
Okay, wie versprochen gedenke ich diese Thematik nun nicht weiter auszudehnen. Sagen wir einfach, dass ich wüsste, wäre SIE nicht JETZT gerade hier, gäbe es sicherlich keinerlei Probleme mit meinem Mann. Er hat offenbar eine tatsächliche Schwäche für sie entwickelt. Aber womöglich war dies schon immer so gewesen. (Nur diese Schwäche, betrifft offenbar noch einige (wenige) andere Frauen, wie beispielsweise Claire und womöglich ebenso diese Schokoladen braune Sharon, deren Ziel es ebenfalls zu sein scheint, Sasha für sich zu gewinnen.) Aber nun genug davon!

Viel wichtiger ist für mich jetzt, WAS tue ich nur mit Gunnar?
Erik treibt Gunnars Genesung auf seine eigene Art und Weise voran, versicherte er mir.
Niemanden, und mir am aller Wenigsten, würde es jetzt nützen, wäre ich noch zornig, eifersüchtig oder ganz und gar mit negativen Gedanken angefüllt. Es ist schwierig mit der derzeitigen Situation hier umzugehen, zugegeben, dennoch lasse ich diese Geschichte mit Asha einfach mal so stehen/ruhen. (Zumindest versuche ich es.)  Obwohl ich ein Gespräch von Sasha hörte, welches er mit Asha führt und dazu dienen sollte sie auszubremsen. Darin kamen Sätze vor, von IIHR ausgesprochen, wie: „Schau‘ sie dir doch an. Wer würde sie noch nehmen?“ Es scheint nicht bös‘ gemeint zu sein. Eher doch gnädig. Ihr Tonfall, beinahe mitleidsvoll. „Sie mag hübsch anzusehen sein, jedoch hinter der Fassade ist sie viel zu krank. Sie kann dir nicht alles geben, was du dir wünschst. Da springe ich doch gerne ein.“, waren ihre Worte, währenddessen Sasha seufzte. „Nein, das ist nicht nötig Asha.“ „Doch, doch.“, bestätigte sie dann und Sashas Entschlossenheit befand sich erneut im freien Fall.


P.S.: Heute kam mir abermals der Gedanke Adam anzurufen. Aber wozu sollte ich das tun? Ich würde ohnehin nicht wirklich zu ihm nach Ashern fahren können/dürfen. Ausgangssperren sind hier zwar nicht angedacht, nur, aller Wahrscheinlichkeit nach, würde es Sashas Zustimmung ohnehin nicht finden. Das würde jedoch für mich bedeuten, dass er über mich......verfügt, bestimmen, befinden kann. DAS macht mir Gedanken.....und selbstverständlich.....Gunnar!